Lukas war stark

Lukas war stark, er war sogar sehr stark. Schon als kleiner Junge war er stets der Größte gewesen. Aber was diese Größe für ihn an Folgen brachte, ahnte keiner. In der Schule wollten sich die anderen mit ihm messen und forderten ihn heraus. Er wurde ein Außenseiter.

Als junger Mann geriet er in eine Clique, die ihn seiner Größe und Stärke wegen zum Anführer machte.

Sie waren oft auf Partys, aber dort meist nur ungeliebte Gäste. Dann kam es zu einer Faschingsfete. Die Party war in vollem Gange, doch Lukas saß ganz gefesselt neben einer jungen Frau. Sie saßen da und unterhielten sich trotz der lauten Musik. Er war sehr unsicher, das bemerkte sie, doch etwas gefiel ihr an ihm, vielleicht ahnte sie, dass hinter seiner viel zu großen Verpackung ein sehr sensibles Inneres verborgen lag.

Lukas war also nicht wie gewohnt bei seinen Freunden, und erst als die Gäste plötzlich unruhig wurden und mehrere nach draußen rannten, nahmen die Beiden die Außenwelt wieder wahr.
Lukas wurde gerufen, schnell stand er auf und bahnte sich seinen Weg. Offensichtlich brauchten ihn seine Freunde. Sie folgte ihm wie selbstverständlich. Sie hatte Angst.

Draußen aber, ehe Lukas sich versah, schlug man ihm eine Flasche auf den Kopf. Er war total aufgebracht, doch die junge Frau trat instinktiv auf ihn zu und hielt ihn davon ab zu reagieren, denn er war der Polizei bereits mehrfach aufgefallen, und sie fürchtete, dass man ihn für die Schlägerei verantwortlich machen würde. Er hielt ihre Hand wie einen rettenden Anker.

Die Polizei kam, und der Notarzt kam. Der Polizei konnte die junge Frau seine Unschuld bezeugen. Aber die Hilfe des Notarztes schlug er aus. Erst als sie sich anbot, mit ins Krankenhaus zu fahren, stimmte er zu. Mit ein paar Stichen wurde die Wunde am Kopf versorgt und sie hielt ihm die ganze Zeit hindurch die Hand.

Lukas erfuhr an diesem Abend zum ersten Mal wahre Zuneigung und Hilfsbereitschaft. Er war kaum in der Lage, seine Dankbarkeit in Worte zu fassen, aber sein Blick und seine feuchten Augen verrieten es ihr: Er hatte erkannt, dass sie ihn in dieser Nacht beschützt und einen Weg in eine andere, wärmere Welt eröffnet hatte.

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Entnommen aus dem Buch: „Ein Engel für dich“,
©Alfred Landmesser, ED: 2007
Die Veröffentlichung dieser schönen Geschichte hier
bei mir kam zustande durch die freundliche
Genehmigung des Autoren und Rechteinhabers von
"Ein Engel für dich" Alfred Landmesser. Herzlichen
Dank dafür!

Das Buch "Ein Engel soll dich begleiten" , ED: 2007,
wird als Doppelband herausgegeben, in dem
"Ein Engel für dich" eingebunden wurde und
preislich günstiger als der Einzelband
"Ein Engel für dich" zu beziehen ist.
Zu beziehen sind die Bücher von Alfred Landmesser
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(Ein Engel für Dich)

Logo 21: "Angel", 2006, Urheber Nevit Dilmann,
'GNU-Lizenz fpr freie Dokumentation, Vers. 1.2
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