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Literatur


04.2


Biografie

Charlotte von Ahlefeld







Charlotte von Ahlefeld




Geboren 06. Dezember 1781 in Stedten bei Weimar
Gestorben  27.Juli 1849 in Teplitz
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Ahlefeld, Charlotte von - geb. von Seebach, eine unserer beliebten Schriftstellerinnen, die teils unter dem Namen Elise Selbig, Natalie oder unter der Chiffer C. namentlich der weiblichen Lesewelt vorteilhaft bekannt ist. Mehrere ihrer besten Erzeugnisse sind anonym erschienen.

Sie wurde 1781 zu Stedten bei Weimar geboren, und vermählte sich 1798 mit dem holstein'schen Gutsbesitzer J. R. v. Ahlefeld.

Schon in ihrem zehnten Lebensjahr versuchte sie sich in schriftstellerischen Aufsätzen, welchen Goethe einen aufmunternden Beifall schenkte. Ihr Roman »Liebe und Trennung« wurde in ihrem 16. Lebensjahre geschrieben; später gab sie, von Woltmann aufgefordert, unter dem Namen Natalie ihre Gedichte heraus, welche beim Publikum und den Kritikern eine gleich beifällige und ehrenvolle Aufnahme fanden.

Sie lebte an der Seite ihres Gemahls auf dessen Gütern im Holstein'schen, unsern der Ostsee, machte einige Reisen durch Deutschland, die Schweiz und Österreich, worüber sie lesenswerte Tagebücher dem Drucke übergab und hat seit mehreren Jahren Weimar zu ihrem Aufenthaltsorte gewählt.

 Ihre späteren, noch jetzt sehr beliebten Romane: »Erna,« »Felicitas,« »Die Stiefsöhne,« »Römhildstift« etc. entstanden größtenteils in der romantischen Einsamkeit der Seeufer oder in dem reizenden Weimar, das damals noch der Sitz alles Großen und Schönen war.

Den Erlös ihrer schriftstellerischen Arbeiten verwendet sie mit vieler Uneigennützigkeit zur Erziehung und Heranbildung einiger Pflegeempfohlenen, denen sie aus dem edelsten Drange eine zweite Mutter geworden, so wie die Armen Weimars durch ihre einflussreiche Fürsprache in ihr eine milde Wohltäterin verehren, die mit seltener Bescheidenheit im Stillen wirkt.

Ihre Schriften zeichnen sich durch einen korrekten, klaren Stil, Einfachheit der Erfindung, Wärme des Gefühls, Natürlichkeit und Entfernung von aller Bizarrerie, welche man leider vielen Dichterinnen der neuern Zeit vorwerfen muss, vorteilhaft aus. Edle, zarte Weiblichkeit und innige Religiosität bilden die Grundlage und die hervortretendsten Züge in ihren Darstellungen. Ihr Talent, weniger glänzend als anziehend, offenbart sich auch in einer Vielseitigkeit der Darstellung, wovon ihre Reiseskizzen Beweis liefern. Ihre Popularität und Anerkennung wäre größer, wenn sie unter einem bestimmten Namen weniger schüchtern aufgetreten wäre, und durch Beibehaltung derselben Schriftstellerfirma offen auf jene Anspruch gemacht hätte.

Charlotte Ahlefeld verstarb am 27 Juli 1849 in Teplitz






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Textgrundlage: Biografie „Charlotte von Ahlefeld“
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