04.2
Biografie
Eleonore Kalkowska
Eleonore Kalkowska Pseudonym Ira
ad Sol, war eine polnisch-deutsch-polnisch Schriftstellerin
und Schauspielerin.
Geboren: 22. Juni 1883
in Warschau
Gestorben: 21. Juli 1937
in Bern
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Eleonore
Kalkowska, Pseudonym Ira ad Sol, war eine polnisch-deutsche
Schriftstellerin und Schauspielerin.
Kalkowska
wurde als Tochter des polnischen Architekten Emil Kalkowski
und seiner aus Kurland stammenden Frau Maria geboren. Sie wuchs
zweisprachig, Deutsch und Polnisch, auf. Nach dem frühen Tod
des Vaters siedelte die Familie nach Breslau und später nach
St. Petersburg über.
Nachdem
Kalkowska in Berlin nicht zum Studium zugelassen worden war, begann sie
1901 ein naturwissenschaftliches Studium an der Pariser Sorbonne. Dort
lernte sie den Geschichtsstudenten Marceli Szarota kennen, den sie bald
darauf heiratete. Bald nach der Eheschließung gab Kalkowska
ihr Studium auf, um sich der Schriftstellerei zu widmen.
1904
erschien unter dem Pseudonym Ira ad Sol ihre erste
Veröffentlichung, noch in polnischer Sprache, unter dem Titel
"Głód życia" („Hunger nach Leben“). Im
selben Jahr wurde ihre Tochter Elida Maria geboren, 1906 ihr Sohn Ralph.
Sie
begann um 1908 ein Schauspielstudium am Reinhardt-Seminar in Berlin.
Anschließend wurde sie zunächst in Breslau
engagiert, bevor sie 1912 an das Deutsche Schauspielhaus Berlin
wechselte. Zu dieser Zeit lebte sie schon von ihrem Mann getrennt, der
ihre künstlerischen Ambitionen nicht unterstützt
hatte. Ihre Kinder wuchsen bei ihrer Mutter in Breslau auf.
Bei
einem Rezitationsabend im Schauspielhaus zeigte sich das dichterische
Talent Kalkowskas erstmals einer größeren
Öffentlichkeit.
1912
erschien der Gedichtband "Die Oktave" im Berliner Verlag Egon Fleischel
u. Co. Während des Ersten Weltkriegs veröffentlichte
Kalkowska 1916 unter dem Titel "Der Rauch des Opfers": Ein Frauenbuch
zum Kriege (Eugen Diederichs Verlag, Jena) kritische Gedichte, die dem
(imaginierten) Grauen des Todes an der Front die Leiden der
Mütter und Witwen an der so genannten Heimatfront
entgegenstellten. Die positiven Reaktionen auf diesen Gedichtband
bewogen Kalkowska dazu, die Schauspielerei aufzugeben und sich ganz dem
Schreiben zu widmen.
Ihre
Dramen blieben anfangs zum größten Teil
unveröffentlicht. Sie widmete sich in ihren ersten
Stücken vor allem antiken und biblischen Stoffen.
Später wandte sie sich dem Zeitstück zu. Ihr Drama
"Josef", das am 12. März 1929 im Dortmunder Stadttheater und
in Berlin einen Monat später in der "Volksbühne"
unter der Regie von Alfred Trostler aufgeführt wurde,
plädierte mit literarischen Mitteln für die
Abschaffung der Todesstrafe und prangerte die Unrechtsjustiz der
Weimarer Republik an. Als Vorlage diente Kalkowska der
zeitgenössische Fall des Landarbeiters Jakubowsky. Das
Stück kennzeichnet eine experimentelle Form; Kalkowska
bezeichnete es als „dichterische Reportage“. Um
diese Aufführung in der "Volksbühne" entstand ein
Theaterskandal, als Kalkowska nach der Aufführung
öffentlich gegen die von Trostler vorgenommenen und von ihr
nicht legitimierten Kürzungen protestierte. Ihr
übernächstes Stück "Zeitungsnotizen" wurde
am 4. Dezember 1932 im Berliner Schillertheater uraufgeführt.
Kalkowska verband Ausschnitte aus Tageszeitungen, in denen das Thema
Selbstmord behandelt wird, und thematisierte so indirekt das soziale
Elend der frühen 1930er Jahre.
Nach
der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde
Kalkowska 1933 zweimal verhaftet, jedoch nach Intervention des
polnischen Gesandten jeweils kurz darauf wieder freigelassen. Sie
verließ Deutschland und lebte zunächst in Paris,
danach in London. Sie arbeitete an dem Stück "Arc de
Triomphe", in dessen Mittelpunkt ein krebskranker Arzt steht. In
weiteren Dramenprojekten beschäftigte Kalkowska sich mit Isaac
Disraeli und mit Jean Jaures.
oben
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Textgrundlage:
Biografie
"Eleonore Kalkowska"
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