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Biografie
 
Theodor Storm
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Hans Theodor Woldsen Storm war ein deutscher Schriftsteller, der als Lyriker und als Autor von Novellen und
Prosa des deutschen Realuismus mit norddeutscher Prägung bedeutend war. Storm studierte Jurist und arbeitete
unter anderem als Rechtsanwalt und Richter.




geboren 14. September 1817 in Husum
  -  verstorben 04. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen                                                        ____________________________________________________________________________________                                                                                  

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Kindheit, Jugend und Studium (1817–1842) 

Hans Theodor Woldsen Storm wurde als erstes Kind des Justizrats Johann Casimir Storm und seiner Frau, der Patriziertochter Lucie Woldsen am 14. September 1817 in Husum, Markt 9, geboren .

1818 zog die Familie in das Haus Neustadt 56 um,
1821 in das Haus der Großeltern Woldsen, Hohle Gasse 3.
Im Herbst des Jahres trat Storm in die Klippschule ein,

von 1826 bis 1835 besuchte er die Husumer Gelehrtenschule, anschließend für drei Semester das Katharineum in Lübeck.

Storm schrieb als 16-jähriger Schüler seine ersten Gedichte, die der damals populären Wochenblattpoesie nachempfunden waren (erstes überliefertes Gedicht: An Emma, 1833); in der Schule lernte er Beispiele antiker Poesie nachzuahmen und schrieb erste Prosatexte. Vier Gedichte und mehrere journalistische Arbeiten wurden im Husumer Wochenblatt (Sängers Abendlied, 27. Juli 1834) und im Dithmarscher und Eiderstedter Boten abgedruckt.

In Lübeck lernte Storm Ferdinand Röse kennen, durch den er mit der zeitgenössischen Literatur vertraut wurde, unter anderem Goethes Faust, Heines Buch der Lieder und Eichendorffs Prosa und Lyrik.

Ab 1837 studierte Storm Jura an der Universität Kiel, wo er Mitglied der Burschenschaft Albertina Kiel wurde, sowie in Berlin. Damals begann seine Freundschaft mit Theodor und Tycho Mommsen, mit denen er eine Sammlung schleswig-holsteinischer Lieder, Märchen und Sagen zusammentrug.

1843 veröffentlichten sie gemeinsam das Liederbuch dreier Freunde, das selbstverfasste Gedichte der drei Autoren
enthält.

Rechtsanwalt in Husum (1842–1853)

1843 kehrte er nach Husum zurück und eröffnete eine Anwaltskanzlei.

1846 heiratete Storm seine 18-jährige Cousine Constanze Esmarch, mit der er später sieben Kinder hatte.

Trotz des Friedensschlusses von 1850 zwischen Dänemark und Preußen nahm Storm eine unversöhnliche Haltung gegenüber Dänemark ein.

Deshalb wurde ihm 1852 durch den dänischen Schleswigminister Friedrich Ferdinand Tillisch die Advokatur entzogen.


Gerichtsassessor in Potsdam (1853–1856) 

1853 sprach man ihm in Berlin eine unbezahlte Anstellung im Kreisgericht von Potsdam zu. Zu dieser Zeit erschien seine schon 1849 geschriebene Novelle Immensee. Während seines Aufenthalts in Potsdam berichtet Storm von seinem Abscheu über den „preußischen Menschenverbrauch im Staatsmechanismus“; er kämpfte mit beruflichen und finanziellen Schwierigkeiten. Sein künstlerischer Freundeskreis im Rütli, zu dem unter anderem Theodor Fontane und Franz Kugler zählten, trug dazu bei, dass der republikanisch Gesinnte sich im Kreise der preußisch Konservativen zunehmend isoliert fühlte.

Kreisrichter in Heiligenstadt (1856–1864)

1856 wurde er zum Kreisrichter im thüringischen Heiligenstadt ernannt.

Nach der Niederlage Dänemarks im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde Storm in Husum von der Bevölkerung der Stadt zum Landvogt berufen.

1865 starb Constanze Storm bei der Geburt ihres letzten Kindes. Seiner Trauer verlieh Storm in dem strophischen Gedichtzyklus Tiefe Schatten Ausdruck; neben den häufig in der Schule gelesenen Gedichten Die Stadt oder Ans Haff nun fliegt die Möwe zählt dieser Zyklus heute zu den bekanntesten Gedichten Storms.

1866 heiratete Storm in zweiter Ehe die 38-jährige Dorothea Jensen, die er bereits kurz nach seiner ersten Hochzeit kennengelernt hatte und mit der ihn eine leidenschaftliche Beziehung verband.


Amtsrichter in Husum (1864–1880)

1867 wurde er im Zuge der preußischen Verwaltungsreform nach der Annexion Schleswig- Holsteins zum Amtsgerichtsrat ernannt. Gegen 1870 kam der damals 15-jährige Ferdinand Tönnies, später einer der Begründer der Soziologie, als Korrekturleser in Storms Haus und wurde später sein Freund. 1874 starb Storms Vater, 1878 seine Mutter. Seit 1877 stand Storm in Briefwechsel mit seinem Schweizer Schriftstellerkollegen Gottfrid Keller.


Alterssitz in Hademarschen (1880–1888) 

Im Mai 1880 trat Storm in den vorzeitigen Ruhestand und zog nach Hademarschen, wo er sich eine Villa errichten ließ. Hier entstanden seine Altersnovellen: Die Söhne des Senators (1880), Der Herr Etatsrat (1881), Hans und Heinz Kirch (1882), Zur Chronik von Grieshuus (1884), Ein Doppelgänger (1887) und Ein Bekenntnis (1887).

Im Mai 1886 unternahm Storm eine Reise nach Weimar und besuchte Erich Schmidt, den dortigen Direktor des neugegründeten Goethe-Archivs und einer seiner langjährigen Briefpartner. Nach seiner Rückkehr begann Storm mit der Arbeit an der Novelle Der Schimmelreiter, die im April 1888 als Storms letzte Novelle erschien.

Am 4. Juli 1888 starb er in Hademarschen an Magenkrebs. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof „St. Jürgen“ in Husum.

Zehn Jahre später, 1898, wurde an seinem Geburtstag seine von Adolf Brütt geschaffene Denkmalbüste in Husum enthüllt.


Nachwirkung 

Storm gilt als einer der bedeutendsten deutschen Vertreter des „bürgerlichen“ bzw. „poetischen Realismus“, wobei neben seinen Gedichten besonders seine Novellen seinen Ruhm begründeten. Zahlreiche seiner Werke werden heute noch aufgelegt. Die Novelle Der Schimmelreiter wird noch immer häufig als Lektüre im Deutschunterricht verwendet. Das Buch wurde bereits mehrfach verfilmt.

Die Stadt Husum ist heute noch bekannt als Graue Stadt am Meer, nach einem Gedicht Storms. In Husum und im übrigen Herzogtum Schleswig spielen viele Erzählungen Storms. Zahlreiche öffentliche Einrichtungen in ganz Deutschland, darunter Plätze, Straßen und die Theodor-Storm-Schule Husum, sind nach ihm benannt. Die Theodor-Storm-Gesellschaft hat heute etwa 1.400 Mitglieder, widmet sich der Erforschung seiner Werke und gibt eine eigene wissenschaftliche Zeitschrift heraus.

Die „Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft“.
Ihr derzeitiger Vorsitzender ist der Literaturwissenschaftler Heinrich Detering.

Die Malerinnen Angelika Dering und Elisabeth Dering sind Urenkelinnen Storms.





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