Die Jahre 1890 - 1920
1890
09.
Januar Kurt Tucholsky wird in
Berlin-Moabit geboren.
Eltern:
Alex Tucholsky (1855 - 1905), Kaufmann und Bankdirektor; Doris
Tucholsky, geb. Tucholski
(1861 - 1943). 1893 - 1899 lebt die Familie in Stettin.
1905
01.
November: Tod des Vaters
1907
22.
November: Im »Ulk«, der satirischen Beilage des »Berliner Tageblatts«,
erscheinen anonym seine ersten Arbeiten: Märchen und Vorsätze.
1909
07.
Oktober: Beginn des Jura-Studiums an der Friedrich-Wilhelm-Universität
in
Berlin.
1910
studiert
Tucholsky im Sommersemester an der Universität Genf.
1911
25.
April: Erster Artikel im sozialdemokratischen »Vorwärts« (Mitarbeit bis
Sommer
1914).
August:
Mit Else Weil, genannt "Claire Pimbusch", in Rheinsberg.
Herbst:
Tucholsky arbeitet im Wahlkampf für die SPD.
1912
17.
Januar: Erste Veröffentlichung im »Prager Tagblatt«.
15.
November : Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte erscheint. (Das
Buch
wird bis 1932 120.000 mal verkauft.)
1913
09.
Januar: Tucholsky beginnt seine Arbeit für die »Schaubühne«. Im
Frühjahr führt
er die Pseudonyme "Ignaz Wrobel", "Peter Panter" und
"Theobald Tiger" ein.
07.
April Erstmals Arbeiten im »Simplicissimus«.
01.
September: Der Zeitsparer, Grotesken von Ignaz Wrobel, erscheint.
1914
01.
Juli: Austritt aus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
1915
12.
Februar: Promotion an der Universität Jena.
10.
April: Dienstantritt an der Ostfront als Armierungssoldat. Bis August
1916 wird
Tucholsky bei Stellungskämpfen eingesetzt, danach ist er
Kompanie-Schreiber. Ab
November
1916
arbeitet
er als Redakteur der Soldaten-Zeitschrift »Der Flieger« in Alt-Autz im
Baltikum.
1917
11.
September: Beförderung zum Unteroffizier.
November:
Tucholsky verliebt sich in Mary Gerold (1898 - 1987) aus Riga.
1918
08.
Mai: Versetzung zur Politischen Polizei in Bukarest.
21.
Juli: Tucholsky läßt sich in Turn-Severin evangelisch taufen.
20.
/ 21. November: Rückkehr nach Berlin.
Dezember:
Er übernimmt die Redaktion des »Ulk«, der satirischen Wochenbeilage des
»Berliner
Tageblatts« und der »Berliner Volks-Zeitung«. Er führt das Pseudonym
"Kaspar
Hauser" ein.
1919
09.
Januar: Erster Artikel der »Militaria«-Serie in der »Weltbühne«
13.
März erscheint Tucholskys programmatischer Artikel Wir Negativen.
Juni:
Er übernimmt auch redaktionelle Aufgaben bei der »Weltbühne«.
30.
August: Tucholsky gehört mit Ossietzky, Gumbel, Vetter u.a. zu den
Gründern des
»Friedensbundes
der Kriegsteilnehmer«, der die »Nie wieder Krieg«-
Massenkundgebungen
organisiert.
Ende
Oktober : Die Gedichtsammlung Fromme Gesänge von Theobald Tiger
erscheint.
Arbeiten
für das von Max Reinhardt gegründete Kabarett »Schall und Rauch«.
1920
05.
Januar: Mary Gerold kommt nach Berlin, sie trifft Tucholsky nach 11/2
Jahren
wieder, Februar trennen sich die beiden.
09.
Februar: Premiere von Nestroys Judith und Holofernes in der
parodistischen
Bearbeitung von Theobald Tiger, Regie: Max Reinhardt.
01.
März: Eintritt in die USPD.
03.
Mai: Tucholsky heiratet die Ärztin Else Weil (1889 - 1942), die
"Claire" aus Rheinsberg.
ab
Mai: Arbeiten für die USPD-Blätter »Freie Welt« und »Die Freiheit«.
Juli:
Redakteur des »Pieron«, einer staatlich finanzierten
Propaganda-Zeitschrift,
die vor der im Versailler Vertrag festgelegten Abstimmung für den
Verbleib Oberschlesiens
im Deutschen Reich wirbt.
01.
August: Rede auf der »Nie wieder Krieg«-Kundgebung im Berliner
Lustgarten.
November:
Träumereien an preußischen Kaminen von Peter Panter.
Dezember
: Wegen seiner Arbeit für den »Pieron« lehnen die USPD-Zeitungen es ab,
Artikel
von Tucholsky zu publizieren.
18.
Dezember: Aufgrund der öffentlichen Kritik kündigt er beim »Pieron« zum
Jahresende .
Die Jahre 1921 - 1927
1921
Chansons
für Gussy Holl, Paul Graetz, Claire Waldoff, Rosa Valetti, Trude
Hesterberg,
Kate Kühl u.a.
Oktober
: Premiere der Nelson-Revue Bitte zahlen mit zahlreichen Chansons von
Theobald
Tiger.
03.
November: Der von Reichswehrminister Geßler gegen Tucholsky
angestrengte Prozeß
wegen
des Artikels Offiziere endet mit einem Freispruch.
1922
30.
März: In der »Weltbühnen«-MilitärKritik Die Erdolchten verwechselt
Tucholsky
zwei Namen von Offizieren. Daraufhin Strafantrag der Reichswehrführung.
26.
April: Teilnahme an einer Kundgebung der »Deutschen Liga für
Menschenrechte«.
17.
Juni: Die USPD-Führung fordert ihre Parteiblätter auf, Tucholsky wieder
zu
drucken.
30.
Juli: »Nie wieder Krieg«-Kundgebung in Berlin. Das Gedicht Drei Minuten
Gehör
wird in vielen Städten vorgetragen.
11.
August: Massenkundgebung zum »Geburtstag der Reichsverfassung« in
Berlin.
Tucholsky
war an der Vorbereitung des republikanischen Festes beteiligt.
Herbst:
Bewerbungen bei verschiedenen Wirtschaftsunternehmen.
Oktober:
Premiere der Rudolf Nelson-Revue Wir steh'n verkehrt mit 9 Couplets von
Theobald Tiger.
1923
01.
März Arbeit im Bankhaus Bett, Simon & Co.
Juni
Eröffnung des von Tucholsky mitbegründeten Cabarets »Die Gondel«.
22.
Juni: Trennung von Else Weil.
15.
Juli: Das Angebot Siegfried Jacobsohns für eine feste Mitarbeit im
»Weltbühnen«-Verlag lehnt Tucholsky vorerst ab.
1924
15.
Februar: Vertrag mit Siegfried Jacobsohn über Tucholskys Mitarbeit bei
der
»Weltbühne«
24.
März: Aufnahme in die Berliner Freimaurerloge »Zur Morgenröte«.
06.
April: Abreise nach Paris als Korrespondent für die »Weltbühne« und die
»Vossische Zeitung«.
30.
August: Kurt
Tucholsky und Mary Gerold heiraten.
16.
September: Das Ehepaar zieht nach Paris.
23.
Oktober: In der »Weltbühne« erscheint die erste »Herr
Wendriner«-Geschichte von
Kaspar Hauser.
1925
01.
Mai: Gemeinsamer Umzug von Paris nach Le Vesinet.
16.
Juni: Aufnahme in die Freimaurer-Loge »Les Zélés Philanthropes [Eifrige
Menschenfreunde]«.
23.
Juni: Aufnahme in die Loge »l´Effort [Die Bemühung]«.
07.
Juli: Die erste »Nachher«-Geschichte von Kaspar Hauser erscheint in der
»Weltbühne«.
18.
August - Mitte Oktober: Reise mit seiner Frau in die Pyrenäen. Immer
wieder
Streit.
1926
Januar:
Vorträge bei der französischen »Liga für Menschenrechte«.
Mai:
Reise über Basel nach Wien, wo er mit Max Reinhardt über ein neue Revue
berät.
Juni:
Er reist allein in die Normandie.
Juli:
Kurt Hiller gründet die »Gruppe Revolutionärer Pazifisten«. Tucholsky
wird in
den Vorstand gewählt.
6.
Juli: Reise nach Garmisch, um mit Alfred Polgar eine Revue für Max
Pallenberg
und Fritzi Massary zu schreiben.
01.
August: Versammlung der »Deutschen Liga für Menschenrechte«. Carl von
Ossietzky
und der abwesende Tucholsky werden in den Vorstand gewählt.
September:
In Berlin.
Oktober:
Das Ehepaar Tucholsky zieht nach Fontainebleau.
03.
Dezember: Siegfried Jacobsohn stirbt. Tucholsky fährt sofort nach
Berlin und
übernimmt bis Mai 1927 die Leitung der »Weltbühne«.
1927
08.
Januar: Verhandlungen mit Edith Jacobsohn über die Weiterführung der
»Weltbühne«.
25.
Januar: Tucholsky lernt die Journalistin Lisa Matthias (1894 - 1982)
kennen,
das Vorbild für die Figur des "Lottchen".
März:
Ein Pyrenäenbuch von Peter Panter erscheint.
15.
Mai: Jahrestagung der »Deutschen Liga für Menschenrechte«, Tucholsky
gehört dem
Vorstand bis 1930 an.
Mai:
Nach der Übergabe der Leitung der »Weltbühne« an Carl von Ossietzky
reist er
nach Dänemark.
22.
Mai: Beim II. Reichskongress der kommunistischen »Roten Hilfe
Deutschland« wird
Tucholsky in den Vorstand gewählt.
Juni:
In Morgenstrup-Kro per Lou in Dänemark arbeitet er an dem Sammelband
Mit 5
PS.
27.
Juli: Rückkehr nach Paris.
09.
- 29. September: Spessart-Wanderung mit Erich Danehl ("Karlchen") und
Hans Fritsch ("Jakopp").
18.
November: Die »Vossische Zeitung« druckt Peter Panters Reisebericht Das
Wirtshaus im Spessart.
Dezember:
Der Sammelband Mit 5 PS erscheint.
Die Jahre
1928 - 1935
1928
Januar:
In Berlin. Klagen über Nasenbeschwerden.
21.
März: Das Gedicht Ersatz von Theobald Tiger ist sein erster Beitrag in
der
KPD-nahen »A-I-Z« [Arbeiter-Illustrierte-Zeitung].
07.
Mai: Lisa Matthias bei Tucholsky in Paris.Gemeinsame Riviera-Reise.
04.
Juni - 13. Juli: Kuraufenthalt im Sanatorium am Königspark in Dresden.
Ende
Juli / August: In Kivik (Süd-Schweden), um ein Theaterstück über
Kolumbus zu schreiben
und einen neuen Sammelband für Rowohlt zu konzipieren.
06.
September: Erster »Lottchen«-Monolog von Peter Panter in der
»Vossischen
Zeitung«.
18.
September: In Berlin. Vorwürfe aus dem Ullstein-Verlag wegen der
»A-I-Z«-Beiträge.
19.
September: Verhandlungen mit Münzenberg (Organisator der »Roten Hilfe«
und
kommunistischer
Großverleger) über eine engere Zusammenarbeit.
29.
September: Rückkehr nach Paris.
20.
November: Mary Tucholsky verlässt ihren Mann und zieht nach Berlin.
Dezember:
Der Sammelband Das Lächeln der Mona Lisa erscheint.
Ab
20. Dezember: Bei Lisa Matthias im Tessin.
1929
Ständige
Klagen über Kopfschmerzen und Krankheiten.
04.
Januar: Rückkehr nach Paris.
11.
Januar: Tucholsky erhält die Carte d'identité der Republik Frankreich,
gültig
bis 1930.
06.
Februar: Lisa Matthias trifft in Paris ein.
24.
März: »Tucholsky-Matinee« im Theater am Nollendorfplatz mit Henri
Barbusse,
Hollaender,
Ernst Busch, Graetz, Valetti u.a.
April
- Oktober: Tucholsky wohnt im Haus Fjälltorp in Läggesta, in der Nähe
von
Schloß Gripsholm.
06.
August: Deutschland, Deutschland über alles erscheint.
07.
August: Tucholsky mietet die Villa Nedsjölund in Hindås an.
14.
/ 15. Oktober: Auf dem III. Reichskongress der »Roten Hilfe
Deutschland«
erneute Wahl in den Vorstand.
15.
Oktober - 16. November: In Berlin bei Lisa Matthias.
18.
November - 2. Dezember: Lesereise: Köln, Frankfurt, Mannheim,
Wiesbaden,
Darmstadt, Mainz, Dresden, Leipzig, Breslau, Hamburg. In Wiesbaden
kommt es zu
Tumulten; ein Besucher wird für Tucholsky gehalten und verprügelt.
06.
Dezember: Reise über Basel nach Lugano zu Lisa Matthias.
1930
22.
Januar: Tucholsky verlegt seinen Wohnsitz nach Schweden, anfang Februar
zieht
er in die Villa Nedsjölund in Hindås.
01.
- 12. Juni: Reise nach Berlin.
19.
Juli: Kurhaus Sonnmatt in Luzern, nach monatelangen Klagen über "eine
Magensache" und Nasenbeschwerden. Nach einer Tessin-Reise im August:
Tessin-Reise verbringt er den Sommer in Berlin.
Oktober:
Gertrude Meyer (1897 - 1990) wird seine Sekretärin und Dolmetscherin.
Bald entsteht
eine engere Beziehung.
21.
Oktober: Besuch Carl von Ossietzkys in Hindås. Sie beraten über einen
Ausweich-Ort
für die »Weltbühne«.
10.
Dezember: Vertrag mit Rowohlt über Schloss Gripsholm.
25.
Dezember: Lisa Matthias in Hindås.
1931
Die
Beziehung mit Lisa Matthias zerbricht.
16.
/ 17. März: Treffen mit Carl von Ossietzky in Lübeck. Sie beraten über
die zukünftige
Strategie der »Weltbühne«.
20.
März - 26. April: Vorabdruck von Schloß Gripsholm im »Berliner
Tageblatt«.
29.
März: Versammlung der »Liga für Menschenrechte«, Tucholsky bleibt im
Politischen Beirat.
Anfang
Mai: Schloß Gripsholm. Eine Sommergeschichte erscheint.
15.
Mai: Reise über die Schweiz nach Paris, in Juni ist er in London.
03.
Juli - 3. Oktober: Aufenthalt in Kent, zusammen mit Gertrude Meyer.
02.
August: Exposé für einen Roman: Eine geschiedene Frau, an Rowohlt
(nicht
ausgeführt).
04.
August: In der »Friedensnummer« der »Weltbühne« erscheint der Artikel
Der
bewachte Kriegsschauplatz von Ignaz Wrobel. Wegen des Satzes "Soldaten
sind Mörder." erstattet die Reichswehrführung Anzeige.
17.
August: Das Filmmanuskript Seifenblasen ist fertig. Der Film wird nie
gedreht.
18.
August: Austritt aus dem »Schutzverband deutscher Schriftsteller«, dem
er seit
1913
angehörte.
29.
September: letzter Beitrag für die »Vossische Zeitung«.
Oktober:
Der Sammelband Lerne lachen ohne zu weinen erscheint.
11.
November: Hasenclever kommt nach Hindås. Zwei Monate lang arbeiten sie
an Christoph
Kolumbus.
17.
- 23. November: »Weltbühnen-Prozess« vor dem Reichsgericht in Leipzig:
Aufgrund
des Artikels Windiges aus der deutschen Luftfahrt über die geheime
Aufrüstung der Reichswehr werden der Autor Walter Kreiser und Carl von
Ossietzky wegen "Landesverrats" zu je 1 1/2 Jahren Gefängnis
verurteilt.
12.
Dezember: Einjahresvertrag mit Rowohlt über einen monatlichen Vorschuß
von
1.500 Mark.
1932
07.
Januar: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin wegen der
"Aufforderung
für die »Rote Hilfe« Zahlungen zu leisten" im Artikel Im Gefängnis
begreift man. (Am 27. Januar wird das Verfahren eingestellt).
24.
März: In Kopenhagen.Operation an der Nase.
16.
April: Tucholsky schreibt die letzten Arbeiten für die »Weltbühne«.
18.
April: Reise über Paris nach Le Lavandou zu Walter Hasenclever, dann
nach
Zürich.
01.
Juli: Der Prozess gegen Ossietzky wegen des Tucholsky-Satzes "Soldaten
sind Mörder"endet mit Freispruch.
August:
Bei Aline Valangin in ihrem Tessiner Sommerhaus lernt Tucholsky die
Züricher
Ärztin Dr. Hedwig Müller (1893 - 1973) kennen, die er "Nuuna" nennt.
26.
August: Reise zu Hedwig Müller nach Zürich.
24.
September: Uraufführung von Christoph Kolumbus in Leipzig. Das Stück
wird bald wieder abgesetzt.
29.
September: Mit seinem letzten größeren politischen Artikel Berliner in
Österreich? Nein: Sozialisten bei Sozialisten! eröffnet Tucholsky die
Wiener
Ausgabe der »Weltbühne«.
08.
Oktober: Tucholsky fährt nach Zürich und wohnt bis 7. September 1933
bei Hedwig
Müller.
Herbst:
Zwei kleinere Nasen-Operationen, die jedoch nicht helfen.
28.
November: Offizielle Anmeldung in Zürich.
1933
30.
Januar: Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler.
28.
Februar: Nach dem Reichstagsbrand wird Ossietzky verhaftet und am 6.
April ins
Konzentrationslager
Sonnenburg eingeliefert.
07.
März: Das letzte Heft der »Weltbühne« erscheint.
10.
Mai: Bücherverbrennung: "Undeutsche" Literatur wird öffentlich
verbrannt, auch die Bücher Tucholskys.
Juni:
Einvernehmliche Auflösung der Verträge mit Rowohlt, daTucholskys Bücher
in
Deutschland
verboten sind. Tucholsky lehnt alle Angebote für öffentliche Auftritte
undzur
Mitarbeit an der Exilpresse ab.
21.
August: Gerichtliche Scheidung von Mary Tucholsky.
23.
August: Tucholsky steht auf der ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen
Reiches.
07.
September: Rückreise von Zürich über Frankreich nach Schweden.
25.
Dezember: Hedwig Müller kommt nach Hindås. Sie bleibt bis zum 20.
Januar 1934.
1934
14.
Januar: Tucholskys deutscher Reisepaß wird ungültig. Fortan hat
Tucholsky einen
schwedischen
Fremdenpass mit der Auflage "Arbeitsaufnahme nicht erlaubt". Dieser
Pass muss alle sechs Monate verlängert werden
08.
Mai: Ankunft in Paris; 20. Mai - 14. Juni: Schwefelkur in
Calles-les-Eaux.
14.
Juni - 29. Juni: Bei Hedwig Müller in Zürich.
03.
Juli -29. September: In Lysekil an der westschwedischen Küste.
12.
August: Hedwig Müller kommt für vier Wochen zu Besuch.
27.
September: In einem Brief an das Nobel-Komitee in Oslo wirbt er für die
Verleihung des Friedensnobelpreises an Carl von Ossietzky.
03.
Dezember: Erste von fünf Nasenoperationen, die bis Mai 1935
durchgeführt
werden.
1935
29.
März: Bitte an den Schweizer Bundesrat, sich für die Freilassung
Berthold
Jacobs, ein von den Nazis entführter »Weltbühnen«-Mitarbeiter,
einzusetzen.
Mai:
Tucholskys finanzielle Reserven sind erschöpft. Er ist nun auf die
Unterstützung durch Hedwig Müller angewiesen.
10.
Juni - 6. Juli: Hedwig Müller verbringt ihren Urlaub in Hindås.
11.
Juni: Tucholsky setzt sich für die Verleihung des Friedens-Nobelpreises
an
Ossietzky ein.
14.
Juli - 29. September: Mit Gertrude Meyer in Visby auf Gotland.
14.
Oktober - 4. November: Stationäre Untersuchung im Göteborger
Sahlgrenska
Krankenhaus
wegen andauernder Magenbeschwerden.
Ende
November: Abschiedsbrief an Mary Gerold-Tucholsky.
30.
November: Sein schwedischer Anwalt rät davon ab, bereits jetzt ein
Einbürgerungsgesuch zu stellen. Änderung des Testaments.
14.
Dezember: Tucholsky bietet der Baseler »Nationalzeitung« einen Artikel
gegen
Knut Hamsun an, der Ossietzky öffentlich angegriffen hatte.
15.
Dezember: Brief an Arnold Zweig.
17.
Dezember: Angebot für einen Hamsun-Artikel an das Osloer
»Arbeiterbladet«.
Absage am zwei Tage später. Am 20. Dezember: Dasselbe Angebot an »Det
Norske
Studentersamfund«.
21.
Dezember: Um 21.55 Uhr stirbt Kurt Tucholsky im Sahlgrenska Krankenhaus
in
Göteborg.
Im
Obduktionsbericht steht: "Intoxicatio? (Veronal?)."
1936
20.
Januar: Gedenkfeier des »Schutzverbandes deutscher
Schriftsteller« in
Paris mit
Reden u.a. von Egon Erwin Kisch, Rudolf Leonhard, Georg Bernhard,
Gustav
Regler, im Juli wird seine Urne in Mariefred / Gripsholm beigesetzt.
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