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04.2
Biografie
Selma
Meerbaum-Eisinger
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Selma
Merbaum - so der Name im jüdischen Geburtsregister und in
allen
Schulunterlagen und Zeugnissen - war eine
deutschsprachige Dichterin, die als verfolgte Jüdin
achtzehnjährig an Fleckfieber starb. Ihr Werk wird mittlerweile
zur Weltliteratur gezählt.
*05.02. 1924 in Czernowitz, Bukowina; †16.
12.1942 im Zwangsarbeitslager Michailowka/Ukraine
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Selma Meerbaum-Eisinger war die
Tochter des Ladenbesitzers Max Meerbaum in Czernowitz. Schon früh
begann sie mit der Lektüre jener Autoren, die großen Einfluss auf ihr
eigenes Werk ausüben sollten: Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke,
Klabund, Paul Verlaine und Rabindranath Tagore. Ab 1939 begann sie,
eigene Gedichte zu schreiben und aus dem Französischen, Rumänischen und
Jiddischen zu übersetzen. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in das
1940 von Rumänien an die Sowjetunion abgetretene Czernowitz im Juli
1941 wurde die Familie Eisinger gezwungen, im Ghetto der Stadt zu
leben. 1942 wurde die Familie (wie Paul Celans Eltern und die meisten
anderen Juden in Czernowitz) in das Arbeitslager Michailowka in
Transnistrien (Ukraine) deportiert. Dort starb Selma Meerbaum-Eisinger
achtzehnjährig an Flecktyphus.
Werk
Das
Werk Selma Meerbaum-Eisingers umfasst 57 Gedichte, die von ihr zu einem
mit Bleistift handschriftlich verfassten Album unter dem Titel
Blütenlese zusammengefasst worden waren, welches ihrem ein Jahr älteren
Freund Lejser Fichman, ihrer großen Liebe, gewidmet war. Dieses Album
wurde von Fichman während des Krieges einer Freundin Selma
Meerbaum-Eisingers übergeben, durch die es nach Israel gelangte. Dort
wurden die Gedichte erstmals von Hersch Segal als Privatdruck
veröffentlicht. Fichman war auf der Flucht nach Palästina umgekommen.
Nachdem
von Bukarest aus 1968 ein Gedicht nach Ostberlin zur Veröffentlichung
gelangte und 1976 einen Privatdruck in Israel initiierte, erfolgte die
eigentliche Entdeckung Selma Meerbaum-Eisingers erst im Jahre 1980
durch die Veröffentlichung ihrer Gedichte in der Bundesrepublik
Deutschland durch den Journalisten und Exil-Forscher Jürgen Serke,
welcher von Hilde Domin auf die Gedichte aufmerksam gemacht worden war.
Serke veröffentlichte das verschollene Album der Lyrikerin unter dem
Titel "Ich bin in Sehnsucht eingehüllt" bei Hoffmann und Campe. Im
November 2005 erschien eine Neuauflage, auch ein Hörbuch mit Iris
Berben wurde produziert. Initiiert wurden diese von David Klein, der
zwölf von Selma Meerbaum-Eisingers Gedichten mit Interpreten wie Xavier
Naidoo, Reinhard Mey, Ute Lemper und vielen anderen vertonte.
Bei
Selma Meerbaum-Eisingers überlieferten Gedichten handelt es sich
vorwiegend um impressionistische Liebes- und Naturlyrik von
beachtlicher Stilsicherheit, die durchgängig von einer melancholischen
Grundstimmung geprägt sind. Hilde Domin gestand einmal, die Gedichte
Selma Meerbaum-Eisingers, die „so rein, so schön, so hell und so
bedroht seien“, „weinend vor Aufregung“ gelesen zu haben. Das schmale
Werk der jungen Autorin gehört neben den Gedichten Rose Ausländers und
Paul Celans, mit dem sie einen gemeinsamen Urgroßvater hatte, zum
großen literarischen Erbe der ausgelöschten deutsch-jüdischen Kultur
der Bukowina.
Gedenken
Im
Gedenken an die junge Autorin schrieben der Bundesverband junger
Autoren und Autorinnen, die Armin T. Wegner Gesellschaft und die Kölner
Autorengruppe Faust Ende 2010 den Selma Meerbaum-Eisinger
Literaturpreis aus, der 2011 zum ersten Mal vergeben wurde. Der
Anne-Frank-Fonds unterstützt die Preisvergabe.
Quelle: Wikipedia
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