04.2
Biografie
Caroline Rudolphi
Caroline Rudolphi
(vollständig Carolina Christiana Louisa
Rudolphi)
geboren am 24. August 1753
- wahrscheinlich - in Magdeburg
gestorben 15. April 1811
in Heidelberg
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Caroline
Rudolphi war eine deutsche Erzieherin, Dichterin, Schriftstellerin und
bildete einen gesellschaftlichen Mittelpunkt für viele
Zeitgenossen.
Caroline
Rudolphi wuchs in Potsdam in ärmlichen Verhältnissen
auf, ihre Ausbildung erfolgte weitgehend autodidaktisch.
Als
Dichterin wurde sie vom königlich-preußischen
Kapellmeister Johann Friedrich Reichardt entdeckt und
gefördert. Er vertonte eine Reihe ihrer Gedichte und brachte
eine erste Sammlung heraus.
1778
übernahm Caroline Rudolphi die Erziehung von fünf
Töchtern der Familie von Röpert in Trollenhagen.
Vier
der Mädchen begleiteten sie, als sie 1783
nach Trittau
ging. Damit war die Basis für ein eigenes Erziehungsinstitut
gelegt.
Im
Sommer 1784
zog sie nach Billwerder und (Hamburg-) Hamm und nahm ihren Bruder
Ludwig als männlichen Hauslehrer mit. Nach seinem Tod war der
promovierte Physiker und Astronom Johann Friedrich Benzenberg einige
Zeit für den naturwissenschaftlichen Unterricht
zuständig.
In
wenigen Jahren blühte Caroline Rudolphis Pensionat zu einem
weithin bekannten Institut für Mädchenerziehung auf.
Sie war mit Elise Reimarus eng befreundet und gehörte zum
Kreis um die Familien Sieveking und Reimarus. Ihr Institut wurde ein
Treffpunkt von Persönlichkeiten wie Matthias Claudius,
Friedrich Gottlieb Klopstock, Friedrich Heinrich Jacobi, Carl Leonhard
Reinhold und Jens Baggesen.
1803 siedelte sie
mit einigen ihrer Schülerinnen nach Heidelberg über.
Dort setzte sie ihre erfolgreiche Arbeit als Erzieherin fort und
begründete auch hier ein geselliges Zentrum. Zu ihren
Gästen zählten die Protagonisten der Heidelberger
Romantik, Achim von Arnim und Clemens Brentano mit seiner Frau, Sophie
Mereau, und auch Friedrich Creuzer sowie Ludwig Tieck fanden sich unter
den Besuchern. Mit Brentano blieb sie noch nach seinem Weggang von
Heidelberg in Kontakt, denn sie hatte seine Stieftochter, Hulda Mereau,
nach dem Tod der Mutter in ihre Obhut genommen.
Ein
enges Verhältnis unterhielt Caroline Rudolphi ebenso zur
Familie von Johann Heinrich Voß, dem Klassizisten,
Homer-Übersetzer und streitbaren Gegenspieler der Romantiker.
Seine Frau, Ernestine Voß, gehörte zu ihren
Freundinnen, und der jüngste Sohn, Abraham Voß, war
für einige Zeit Hauslehrer in ihrem Institut und gab
später ihren schriftlichen Nachlass heraus.
Nach
ihrem Tod 1811
übernahm Emilie Heins, eine langjährige
Schülerin und Gehilfin, die Leitung des Pensionats, das sie
gemeinsam mit ihrer älteren Schwester bis in die 1830er Jahre
fortführte. Der Ruf des Instituts als Philanthropin blieb bis
zum Schluss erhalten.
Mit
drei Gedichtbänden, die 1781, 1787
und 1796
erschienen, machte sich Caroline Rudolphi einen Namen als Dichterin.
Ab
1805 widmete
sie sich schriftstellerisch dem Thema der weiblichen Erziehung und der
Rolle der Frau in der Gesellschaft. In ihrem zweibändigen
Briefroman Gemälde weiblicher Erziehung (1807), entwickelte
sie ihr Erziehungskonzept.
In
der Tradition von Jean-Jacques Rousseau und Johann Heinrich Pestalozzi
folgte sie dem Prinzip der natürlichen Erziehung und
plädierte für die freie Entfaltung der
natürlichen Kräfte des Kindes. Eine ihrer wichtigsten
Unterrichtsmethoden war der Sokratische Dialog, das
fragend-entwickelnde Gespräch, mit dem sie sich den Beinamen
„weiblicher Sokrates“ erwarb. In mehreren anonym
verfassten Artikeln im Journal für deutsche Frauen geschrieben
von deutschen Frauen, die Rudolphi zuzuordnen sind, stellte sie die
traditionelle weibliche Rolle als Gattin und Mutter zwar nicht in
Frage, trat aber ein für den gleichberechtigten Anspruch von
Frauen auf Bildung.
Posthum
erschien 1835
der Schriftliche Nachlass von Caroline Rudolphi. Ihr Gemälde
weiblicher Erziehung erfuhr bis 1857
drei weitere Auflagen. Ein frühes Gedicht, die Ode "An
Gott“, wurde 1835 von Johann Heinrich Tobler vertont und
später als Landsgemeindelied des Schweizer Kantons Appenzell
Ausserrhoden eingeführt.
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Biografie:
Caroline Rudolphi
wikipedia
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Bild:
Caroline Rudolphi, 1824, gemeinfrei,
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