Mein Leben bis zum
Krieg
(Erstdruck Berlin - Ernst Rowohlt 1931)
Es
stand lange bei mir fest: Ich wollte Seemann werden. Mein Vater
sträubte sich keineswegs dagegen, sondern holte nur den Rat kluger und
sachverständiger Leute ein, ließmich aber selbst entscheiden. Alle
Befragten rieten mir dringend ab, sogar und besonders der Kapitän Onkel
Martin. Aber was besagte das einem beseelten Kinderwillen gegenüber.
Zu
dem erfahrenen Weltreisenden Baron Schrenk schickte mich mein
verschämter Vater nur, um mich über Sexualgefahren unterrichten zu
lassen, worüber Vater nicht zu sprechen wagte. Auch ich nahm Schrenks
Ermahnungen überschüchtern entgegen - Vaters Zeit, meine Jugend.
Und
ich ging zur See.
Während
meiner ersten Reise als Schriffsjunge habe ich täglich Tagebuch
geführt. Das Aufgeschriebene veröffentlichte ich später (1911) als Buch
in einem Münchner Verlag. Der Verlag ist längst erloschen, das Buch
nicht mehr im Handel. Deshalb schreibe ich es nachfolgend ab, wobei ich
den Stil meiner Schriftstellerei von 1911 absichtlich beibehalten habe.
Dagegen habe ich einiges fortgelassen und einiges hinzugefügt. Nur
weniges änderte ich im Ausdruck. Es bleibt mein Tagebuch von 1911,
gewidmet "Dem Kapitän Martin Engelhart".
Joachim Ringelnatz
Mein Schiffsjungentagebuch
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01. Kapitel: "Elli" ajoi!
02. Kapitel: In See
03. Kapitel: Auf hoher See
04. Kapitel: Westindien in Sicht
05. Kapitel: Ankunft in Belize
06. Kapitel: Amerika und kein Urlaub
07. Kapitel: Flucht
08. Kapitel: Wieder eingefangen
09. Kapitel: Schwere Tage
10. Kapitel: Klar zum Ankerlichten
11. Kapitel: Heimfahrt und Hunger
12. Kapitel: Hurra Europa!
oben
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