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04.2
Literarische Epochen
Verzeichnis der literarischen Epochen
- Deutscher Barock -
Biographie
Catharina Regina von Greiffenberg
geb.
7.9.1633 Schloss Seisenegg, gest. 10.4.1694 Nürnberg
Geboren
am 7.9.1633 auf Schloss Seisenegg bei Amstetten in
Niederösterreich aus einer protestantischen adligen Familie, bekam sie
schon von Jugend an die Auswirkungen der Gegenreformation zu spüren,
die der Kaiser in seinen Erblanden unerbittlich durchsetzte. Da die
Ausübung des evangelischen Glaubens in Österreich verboten war,
verließen viele Protestanten das Land oder wurden ausgewiesen. Dem
ständischen Adel war es aber gestattet, zum Gottesdienst über die
Landesgrenzen zu fahren, z.B. nach Pressburg. Hier war es, wo die
Greiffenberg, achtzehn Jahre alt, den Entschluss fasste, ihr Leben in
den Dienst Gottes zu stellen.
Dem
ungehinderten Dienst der Verherrlichung Gottes stellten sich jedoch
bald Schwierigkeiten in den Weg: Ihr 30 Jahre älterer Onkel, der schon
früh die Stelle des verstorbenen Vaters angenommen hatte, hatte sich in
Catharina verliebt und hielt 1659 um ihre Hand an. Nach anfänglichem
heftigem Widerstreben willigte sie schließlich 1664 ein, nahm dadurch
aber schwerwiegende psychische und familiäre Probleme in Kauf. Eben
diese Konflikte und das Klima, in dem sie leben und arbeiten musste,
spiegeln sich in der ersten Lyriksammlung der Greiffenberg, Geistliche
Sonnette (1662), in der die Hoffnung deutlich wird, Gott möge ihr
(wenigstens) in der Dichtkunst einen Freiraum für ihre eigene
Entwicklung gewähren. Ihr eigenes Leiden erscheint dabei (wie damals
üblich) schicksalsergeben als menschliches Leid überhaupt; den Ausweg
daraus zu weisen, ist nur Gott vorbehalten.
Schon
vorher pflegte Catharina Regina von Greiffenberg Kontakte zum
Nürnberger Dichterkreis (dem "Pegnesischen Blumenorden") und
insbesondere mit dessen Oberhaupt Sigmund von Birken, eine Verbindung,
die ihr dichtender Landsmann Johann Wilhelm von Stubenberg (1619-63)
hergestellt hatte. Birken war es auch, der die Veröffentlichung ihrer
"zu Gottseeligem Zeitvertreib" erfundenen Geistlichen Sonnette / Lieder
und Gedichte (1662) besorgte. Diese Freundschaft konnte sich intensiver
gestalten, als sie, 1665 nach Seisenegg zurückgekehrt, nach vielen
Mühsalen, unerfreulichen Gerichtsprozessen und dem Tod ihres Mannes
1677 im Jahr 1680 für den Rest ihres Lebens nach Nürnberg zog.
Hier
konnte sie auch ihren ursprünglichen Lebensplan weiterführen, Gott
zu dienen. Erwähnenswert ist hier zum einen ihr sehr ernst gemeinter
Versuch, den Kaiser zum Luthertum zu bekehren, weswegen sie sogar eine
Reise zum Wiener Hof unternahm. Sie stand ab 1669 der von Zesen
gegründeten »Teutschgesinnten Genossenschaft« vor.
Zum
anderen erscheint von nun an eine Reihe großangelegter Erbauungsbücher:
Des
Allerheiligst- und Allerheilsamsten Leidens und Sterbens Jesu Christi
Zwölf andächtige Betrachtungen (1672)
Der
Allerheiligsten Menschwerdung / Geburt und Jugend Jesu Christi Zwölf
Andächtige Betrachtungen (1678)
Des
Allerheiligsten Lebens Jesu Christi Sechs Andächtige Betrachtungen
(1693)
Des
Allerheiligsten Lebens Jesu Christi Ubrige Sechs Betrachtungen (1693).
Anders
als im 17. Jahrhundert finden diese Werke heute aber kaum noch
ein Publikum. - Catharina von Greiffenberg starb am 10.4.1694 in
Nürnberg. Obwohl sie als eines der stärksten dichterischen Talente
ihrer Zeit galt, ist ihr Name dem heutigen Leser doch erst dank einer
einzigen, ihrer ersten Gedichtsammlung bekannt, die 1967 in einem
reprographischen Nachdruck erschien: Geistliche Sonnette / Lieder und
Gedichte (1662).
*****
Lyrik
Kornschnitt
Auf
Höchst-erwehten Wunder-Tag
Auf
meinen bestürmeten Lebens-Lauff
Weitere Werke
Göttlicher
Anfangs-Hülffe Erbittung
Auf
unsers Heilandes Allmacht-durchstrahlten Wunder-Wandel auf dieser Erden
Auf
meines Auserwählten Jesu verscheiden!
Göttlicher
Anfangs-Hülffe Erbittung.
Textgrundlage
oben
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407: "Still-Life
with Musical Instruments", Pieter Claesz,
1623, gemeinfrei
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