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04.2
Literarische Epochen
Verzeichnis der literarischen Epochen
Deutscher Barock
Friedrich von Spee
- eigentl. Friedrich Spee von Langenfeld
geb.
25.2.1591 Kaiserswerth bei Düsseldorf
gest.
7.8.1635 Trier
*****
Biographie
Friedrich
Spee von Langenfeld war Sohn eines hohen kurkölnischen Beamten und
entstammte einer alten rheinländischen Adelsfamilie. Er besuchte das
Kölner Jesuitengymnasium (1601-08) und danach die Universität
(1608-10). Hier schloss er mit dem Baccalaureat ab und trat in den
Jesuitenorden ein. Nach dem Noviziat folgte die übliche Ausbildung:
Philosophiestudium (Würzburg, 1612-15), Lehrtätigkeit (Speyer, Worms
und Mainz 1616-19), Studium der Theologie (Mainz, 1619-23). 1622 wurde
er zum Priester geweiht und nach seinem Studienabschluss zur
Paderborner Jesuitenuniversität abgeordnet (1623-26) und gegen Ende des
Jahres 1628 mit der Rekatholisierung des Amtes Peine beauftragt.
Paderborn, Köln und Trier waren die weiteren Stationen, wobei die
Versetzungen nicht zuletzt durch Konflikte mit der Ordensobrigkeit
hervorgerufen wurden: Gehorsam und Demut gehörten wohl nicht zu den
hervorstechendsten Eigenschaften des Jesuitenpaters, der in Trier an
einer Infektion starb, die er sich bei der Betreuung von Pestkranken in
den Krankenhäusern zugezogen hatte.
Sein
einziges zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk ist eine Schrift gegen die
damals üblichen Hexenprozesse (Cautio Criminalis, 1631), keine
Widerlegung des Hexenglaubens, sondern ein Versuch, »zahllosen
Unschuldigen zu helfen«, indem er die Unhaltbarkeit des
Rechtsverfahrens bloßstellt und die Obrigkeiten zu grundlegenden
Reformen auffordert. Die Veröffentlichung allerdings hatte als Wirkung
nur die, ihn in den Augen der Kirchenoberen selbst verdächtig zu
machen...
Erst
nach seinem Tode erschienen, nicht ohne Eingriffe der Zensur, zwei
Werke, die in seiner Trierer Zeit 1632-35 entstanden waren: ein
seelsorgerisches Erbauungsbuch (Güldenes Tugendbuch, 1649
veröffentlicht, aber vorher schon verbreitet) sowie eine Sammlung
geistlicher Lieder (Trutz Nachtigal, oder Geistlichs-Poetisch
Lust-Waldlein). - Spee ist der wichtigste Vertreter des katholischen
Kirchenliedes in Deutschland. Seine Entwicklung verlief unabhängig von
Opitz, indem er Elemente des deutschen Volksliedes wie auch des
lateinischen Kunstliedes aufnahm.
Textgrundlage
Werke
im Original
Ein
kurz poetisch Christgedicht vom Ochs und Eselein bei der Krippen
O
Heiland, reiß die Himmel auf
oben
___________________________
Logo
407: Still-Life with Musical Instruments,
Pieter Claesz, 1623, gemeinfrei
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