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04.2
Literarische
Epochen
Verzeichnis der literarischen Epochen
Hohes
Mittelalter
Hochmittelalter 10.-13.JD
Das
Hochmittelalter umfasst die sächsische, salische und staufische
Kaiserzeit. Neben dem Kaisertum erstarkt die zweite universale Gewalt
des Mittelalters, das Papsttum, durch die cluniazensische
Reformbewegung. Der Investiturstreit erschüttert die Macht des
Kaisertums. Die Kreuzzüge, die abendländische Gegenbewegung gegen den
Islam, drängen diesen zeitweise in die Verteidigung zurück.
(Das
historische Grundwissen, Klett)
Wichtige
Dichter und Werke
______________________________
zurück
Gottfried
von Straßburg
geb.
um 1180 (nach anderen Quellen um 1165)
gest.
um 1215
(dichterisches
Schaffen um 1205-20)
Biographie
Bürgerlichen
Standes, vielleicht Geistlicher; gelehrte Bildung (Französisch,
Latein); über sein Leben ist fast nichts bekannt. Große Nachwirkung;
mehrere Dichtungen fälschlich unter seinem Namen verbreitet.
Tristan
und Isolt (um 1210, unvollendet):
Quelle:
anglo-normannische Tristandichtung des Thomas von Britanie (um 1170,
Bruchstücke).
Inhaltlich enger Anschluss an die
Vorlage; klarere Gliederung; Tilgung der Mängel und Widersprüche;
Meidung von Derbheiten; Vergeistigung, Veredelung. Einziger höfischer
Stoff mit tragischem Ausgang. Liebe als Herrscherin über alle Sitte,
höchstes irdisches Glück und Ursache tiefsten Leides. Tristan das Ideal
höfischer Bildung.
Sprache: melodisch, zierlich,
brillant; maßvolle Rhythmik; vollendete Verskunst; Prolog in 11
vierzeiligen Strophen. Systematische und logische Denkweise; viele
Bilder aus der lateinischen Literatur.
Spruch
vom gläsernen Glück: Warnung vor der Jagd nach dem flüchtigen Glück.
Spruch
über "Mein und Dein": gegen die Habsucht
Werke
im Original
Tristan
und Isolde (Gesamttext, Projekt Gutenberg)
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Hildegard
von Bingen
geb.
1098
gest.17.9.1179
Kloster Rupertsberg (Bingen)
Biographie
Vermutlich
Tochter des Edelfreien Hildebertus von Vernersheim, trat früh in das
Benediktinerkloster Disibodenberg ein und gründete um 1150 das Kloster
Rupertsberg (Bingen).
Benediktinerin;
Äbtissin, Ärztin und Naturforscherin; Reisen und ausgedehnter
Briefwechsel u.a. mit dem hl. Bernhard und Elisabeth v. Schönau);
einflussreichste Frau des 12. Jh.
Scivias
("Wisse die Wege", 1141-47): Mystische Gesichte über die christlichen
Glaubenslehren; prophetische, dramatische Sprache.
Liber
vitae meritorum (1158-63): visionäre christliche Sittenlehre
Liber
divinorum operum (1163-70): Gesichte über die Schöpfung, Erlösung und
Heiligung der Welt.
Geistliche
Lieder und Sequenzen mit Melodien.
Außerdem
naturhistorische, medizinische und biographische Werke, von
kulturhistorischer Bedeutung.
Textgrundlage
*****
Zitate
"Das
Herz hat die Eigenschaft des Wissens, die Leber des Gefühls, die Lunge
des Blattes (der Veränderlichkeit, Beweglichkeit?), der Mund dient der
Vernunft als Weg, ein Sprachrohr für das, was der Mensch vorträgt, und
eine Aufnahme der Erfrischungen des Körpers; und er spricht, hört aber
nicht, während das Ohr hört, aber nicht spricht." - Die Schöpfung Adams
"Der
Mensch sollte alle seine Werke zunächst einmal in seinem Herzen
erwägen, bevor er sie ausführt." - Welt und Mensch
"Die
Ewigkeit gleicht einem Rad, das weder Anfang noch Ende hat." -
Briefwechsel
"Die
Gräslein können den Acker nicht begreifen, aus dem sie sprießen." -
Wisse die Wege
"Drei
Pfade hat der Mensch in sich, in denen sich sein Leben tätigt: die
Seele, den Leib und die Sinne." - Wisse die Wege
"Feuer,
Luft, Wasser, Erde sind im Menschen, aus ihnen besteht er. Vom Feuer
hat er die Wärme, Atem von der Luft, vom Wasser Blut und von der Erde
das Fleisch; in gleicher Weise auch vom Feuer die Sehkraft, von der
Luft das Gehör, vom Wasser die Bewegung, von der Erde das
Aufrechtgehen." - Therapeutisches Monatsheft, 16. Jahrgang, Juni 1902
"Jedes
Geschöpf ist mit einem anderen verbunden, und jedes Wesen wird durch
ein anderes gehalten." - Welt und Mensch
"Jedwede
Kreatur hat einen Urtrieb nach liebender Umarmung." - Der Mensch in der
Verantwortung
"Magen
und Blase des Menschen nimmt Alles auf, womit er sich nährt. Wenn diese
beiden zu viel Speisen und Getränke bekommen, verursachen sie im ganzen
Leibe einen Sturm der bösen Säfte, wie die Elemente nach Art des
Menschen." - Therapeutisches Monatsheft, 16. Jahrgang, Juni 1902
Textgrundlage:
wikiquote.org
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Wolfram
von Eschenbach
geb.
um 1170 in Eschenbach/Mittelfranken
gest.
nach 1217 ebenda
Biographie
Fränkischer
Ritter, aus Eschenbach bei Ansbach; im Dienste der Grafen von Wertheim,
dann bei Landgraf Hermann von Thüringen (zusammen mit Walther von der
Vogelweide).
Wolfram
stammt aus einem ritterlichen Ministerialengeschlecht, ist aber
unbegütert und verdient sich deshalb seinen Lebensunterhalt als
fahrender Dichter und Sänger im Gebiet von Main und Odenwald.
Verachtung
der Buchgelehrsamkeit; keine gelehrte Bildung, aber große Belesenheit;
ritterliches Standesbewusstsein. Eigenwillige Persönlichkeit;
Verwachsenheit von Dichtung und Leben; reine Menschlichkeit, Humor,
Phantasie, volkstümliche Züge. Bedeutende Wirkung auf die epische
Dichtung des 13.Jh. Sagenhaftes Weiterleben; von den Meistersingern zu
den 12 alten Meistern gerechnet.
Wolfram
ist in seinem Heimatort begraben, der sich heute nach ihm
Wolframs-Eschenbach nennt; sein Grab war dort noch im 16. Jahrhundert
bekannt.
Lieder
(um 1200-05):
-
3
Minnelieder; in den herkömmlichen Bahnen des Minnesangs.
-
5
Tagelieder; Trennung der Liebenden bei Tagesanbruch; prächtige Bilder,
Realistik; Einführung der Figur des mahnenden Wächters. Große Wirkung,
Einfluss auf Walther von der Vogelweide. Im 5. Lied Protest gegen die
höfische Minneschwärmerei, Lob der ehelichen Liebe.
Werke
im Original
Ursprinc
bluomen, loup ûz dringen
Textgrundlage:
Biografie von Eschenbach
oben
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Logo 409: Landschaft
mit zwei Eichbäumen, Jan van Goyen, 1641, gemeinfrei
wikipedia
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