Werke
im Original
Der
Babst mit dem Kinde
Das Walt got
*****
Hans
Sachs
geb.
5.11.1494 Nürnberg
gest.
19.1.1576 ebenda
Biographie
Hans
Sachs ist wohl nach Luther die bekannteste literarische Figur des 16.
Jahrhunderts. Als Schustergeselle wanderte Sachs von seinem 17.-22.
Lebensjahr quer durch Deutschland, diente vorübergehend am Innsbrucker
Hof Kaiser Maximilians I. und erhielt nach seinem Besuch zahlreicher
Singschulen des Landes eine Ausbildung im Meistergesang, jener seit dem
14. Jhd. von Handwerkspoeten geübten, strengen Regeln folgenden
Nachahmung des höfischen Minnegesangs. 1517 ließ sich Sachs endgültig
im heimatlichen Nürnberg nieder, wurde Meister und aktives
Zunftmitglied der "Meistersinger". Neben seiner Schuhmacher-Arbeit
dichtete er bis ins hohe Alter mehr als 4000 Meisterlieder, 85
Fastnachtsspiele, 1800 Spruchgedichte, 63 Tragödien, 65 Komödien sowie
Sprüche, Prosadialoge, Historien, Schwänke und Fabeln.
Die
Figur dieses Schuhmacher-Poeten kann nur verstanden werden vor dem
Hintergrund der freien Reichsstadt Nürnberg, eines blühenden Handels-
und Kulturzentrums. - Bei aller derben Komik und kurzweiligen
Spaßigkeit seiner Knittelverse hatte Sachs ein bildungs- und
sittenfestigendes Anliegen, das in seiner Neigung zur lehrhaften
Schlussmoral zum Ausdruck kam und den Kodex des ehrbaren Bürgertums
vertrat. Obwohl schon früh ein überzeugter Anhänger Luthers, vertrat
er, von wenigen konfessionsbedingten Polemiken abgesehen, eine maßvolle
Moralität, die vom Glauben an die mögliche Besserung des Menschen
durchdrungen ist.
Zu
Lebzeiten galt Sachs als "berühmtester teutscher Poet", wurde dagegen
während des Barock und der Aufklärung gering geschätzt und vergessen.
Im Verlauf des Sturm und Drang und der Romantik entdeckte man ihn
wieder und machte ihn im Zug um sich greifender Mittelalterverehrung zu
einem gefeierten Dichter. Besonders Goethes Gedicht "Hans Sachsens
poetische Sendung" (1776) und Richard Wagners Oper "Die Meistersinger"
trugen zu seiner wachsenen Popularität bei. - Von Sachs' eigenen Werken
sind noch bekannt: das sich zu Luther bekennende Gedicht
"Wittenbergisch Nachtigall" (1523), die Fastnachtsspiele "Das
Narrenschneiden" (1534), "Der schwangere Bauer" (1544), "Der fahrende
Schüler im Paradeis" (1550), "Das Kälberbrüten" (1551) und der Schwank
"St. Peter mit der Geiß" (1555).
Weitere
Werke
Ein
burger, ein pawer und ein edelmann; die holen krapffen
(Fastnachtsspiel, 1540)
Eulenspiegel
mit dem blauen Hosentuch (Schwank) (Projekt Gutenberg)
Das
Kälberbrüten (Farce) (Projekt Gutenberg)
Gedichte
(Projekt Gutenberg)
Der
krank Esel
Ein
schöns Lied einer ehrlichen Jungfrauen
Die
insel Bachi. (nach 1534)
Das
Schlauraffen Landt. (1530)
Klag-red
ob der leych D. Martini Luthers. (1546)
Der
13. Psalm. (1526)
Der
farendt Schuler im Paradeiß. (1550)
Spruchgedichte
Textgrundlage