 |
 |
 |
 |
|
lifedays-seite
moment
in time
|
|
|
04.2
Literarische Epochen
Verzeichnis der literarischen Epochen
Spätes Mittelalter

Spätmittelalter ca.
13. bis 15. Jhd
Das
Spätmittelalter war die Zeit des aufsteigenden Bürgertums der Städte
und der Geldwirtschaft. Während das Byzantinische Reich nach der
Eroberung Konstantinopels 1204 während des Vierten Kreuzzuges langsam
aber sicher seinem Untergang entgegenging, gewannen die christlichen
Staaten auf der iberischen Halbinsel nach dem Sieg bei Las Navas de
Tolosa im Jahre 1212 immer weiter an Boden.
Dennoch
erlebte Europa ab etwa 1300 auch eine gewisse Krisenzeit, wenngleich
die neuere Forschung wesentlich differenzierter als die ältere urteilt.
Im Jahre 1291 fiel Akkon, die letzte Festung der Kreuzfahrer im Nahen
Osten, die Autorität des Papstes schwand im Zuge des sogenannten
Abendländischen Schismas. Die schlimmste Katastrophe in der sogenannten
Krise des 14. Jahrhunderts stellte jedoch die Pest dar, der „Schwarze
Tod“, die ab 1347 von der Halbinsel Krim im Schwarzen Meer kommend die
Länder Europas verheerte und zwischen einem Drittel und der Hälfte der
europäischen Bevölkerung, v.a. in den Städten, das Leben kostete. Die
Entvölkerung führte zu Aufständen und einem Wandel der
Sozialstrukturen, die das Rittertum zugunsten des Bürgertums schwächten
und in der katholischen Kirche einige Reformbewegungen auslösten.
Etwa
zur gleichen Zeit wie die Entvölkerung begann aufgrund von
Erbstreitigkeiten um die französische Krone der Hundertjährige Krieg
zwischen Frankreich und England. Von 1340 bis etwa 1420 behielten die
Engländer die Oberhand, bis Jeanne d'Arc, heute als die Jungfrau von
Orleans bekannt, den Franzosen wieder Hoffnung gab und ihnen bei
Orleans zum Sieg verhalf. Obwohl sie schon 1431 von den Engländern zum
Tode verurteilt wurde, konnte Frankreich den Krieg 1453 siegreich
beenden, in demselben Jahr, in dem Konstantinopel an die osmanischen
Türken fiel und in Deutschland der Buchdruck mit beweglichen Lettern
erfunden wurde.
Kunst
und Wissenschaften befanden sich im Spätmittelalter im Aufbruch. Die
bereits im
Hochmittelalter erfolgte Gründung der ersten Universitäten, vor allem
in
Italien (Bologna) und Frankreich (Paris), verhalf den Wissenschaften
und der
Philosophie zu einem neuen Aufschwung, denn sie verbreiten die Lehren
antiker
Gelehrter und ebneten so den Boden für die Epoche der Renaissance. Den
Künstlern eröffneten sich neue Möglichkeiten dank Auftragsarbeiten für
das
selbstbewusste Bürgertum: Die bisher auf kirchliche Motive beschränkte
Malerei
wurde nun auf andere Bereiche ausgeweitet, auch die Dreidimensionalität
wurde
von den Malern entdeckt. Die Architektur lehnte sich infolge der
Renaissancebewegung wieder an alte römische und griechische Vorbilder
an.
Auch
die Wirtschaft erlebte trotz der Pest eine Blüte. Hier sind vor allem
wieder die italienischen Stadtstaaten hervorzuheben, aber auch der in
der Nord- und Ostsee entstandene Städtebund der Hanse. Die Hanse
bewirkte durch den schwunghaften Handel eine weitere Besiedelung Nord-
und vor allem Osteuropas durch hauptsächlich deutsche Kolonisten (siehe
hierzu den Artikel Ostkolonisation). Durch die Handelskontakte
entstanden daneben in Russland eine Reihe neuer Fürstentümer, die nach
und nach das mongolische Joch abschüttelten. Aus dem mächtigsten von
ihnen, dem Fürstentum Moskau, sollte sich später das russische
Zarenreich entwickeln.
Textgrundlage
*****
oben
________________________________________________
Logo
408: "Flucht
nach Ägypten", Adam Elsheimer, 1609, gemeinfrei
wikipedia
|
lifedays-seite
- moment in time |
|
|
 |
 |
 |
 |
|