Gedichte
Ernst Schur
Gedächtnisbuch
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Sturm,
umbrause mein Haus!
Treibe die Träume hinaus.
Die Träume, die träge
machen,
Ich will ihrer lachen!
Sturm, du duldest sie
nicht,
Machst alles klar und
licht!
Ich will die Arme recken,
Mich dir entgegenstrecken,
In deinem Sausen
Ist Urweltbrausen.
Mit dem Gestöhn der Berge
Brichst du herein in die
Welt der Zwerge.
Atmen will ich dein Glück,
Treibe mich hin und zurück!
Wenn die Wipfel brechen,
Hör’ ich euch Götter
zechen!
Auf Wolken, die Fahnen
gleich flattern,
Stürmt ihr heran unter
sausendem Knattern.
Wenn die Wipfel heulen,
Schlagt ihr mit
Sturmeskeulen,
Und eure wilden Heere
Schleudern hohnlachend die
Speere,
Daß Riesenbäume sich
ducken,
Die Zweige zu Boden zucken.
Sturm, umbrause mein Haus!
Treibe die Träume hinaus.
Die Träume, die träge
machen,
Ich will ihrer lachen!
Sturm, du duldest sie
nicht,
Mach’ alles klar und licht!
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