Titelblatt

Hinter einer senkrecht errichteten steinernen Tafel, die mit einem Vorhange bedeckt ist, welchen der Tod zurückschlägt, tritt Holbein entsetzten Blickes hervor, indem er die fürchterliche Gestalt und die Scenen der Verwüstung erblickt, welche ihm den Stoff zu dem berühmten Werke gaben, welches allein hingereicht das Gepräge der Unsterblichkeit aufzudrücken.

Das  Paradies

Holbein eröffnet die nachfolgenden Scenen des Lebens mit derjenigen, welche so bedeutenden Einfluss auf alle andere ausgeübt hat. Die Mutter des menschlichen Geschlechtes hält den unheilvollen Apfel, welchen sie so eben von der Schlange mit dem schönen Kopfe eines Jünglings empfangen hat, indem Adam, verführt durch die Bitten der leichtgläubigen Eva, denen er nicht widerstehen kann, gleichzeitig die schöne Frucht bricht.

Das Paradies der Erde ist verloren, dem Tode wird seine fürchterliche Gewalt eingeräumt, und  vor dem fliehenden, unglücklichen Paare, welches der Engel mit dem Flammenschwert vertreibt, hertanzend, drückt er, auf einer Guitarre klimpernd, seine Freude über den ihm gewordenen Triumpf aus.

Um gleichzeitig die Art der Arbeit und Mühe, welche dem Manne, so wie die, welche dem Weibe zu Theil geworden ist, auszudrücken, zeigt uns Holbein in diesem Bilde Adam, wie derselbe mit dem Fällen eines Baumes beschäftigt ist, wobei ihn der Tod aus allen Kräften unterstützt, während in einiger Entfernung Eva, einen Spinnrocken haltend, dem unter Schmerzen geborenen Kinde die Mutterbrust reicht.