Der
Todtentanz -
oder der
Triumpf des Todes
Hans
Holbein
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Erklärungen des Todestanzes 37 bis 40
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Die
alte Frau
Im
Gegensatze zu dem
vorhergehenden Blatte scheint die gute Alte ungern dem Leben entsagen
zu
wollen, wie dies deutlich die Stellung der beiden Skelette ausdrückt,
von denen
das Eine die Alte heftig zur Eile antreibt, während das andere auf
einem höchst
unharmonischen Instrumente musiciert.
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Das
kleine Kind
Aus
der Hütte der Armuth holt der Unerbittliche den einzigen Reichthum, das
blühende Kind. Trostlos zerrauft die unglückliche Mutter das Haar,
nachstarrend
dem geraubten einzigen Erdengute, welches so vieles Elend vergessen
machte.
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Der
Schweizer Soldat
Auf
einem Schlachtfelde, mit Leichen bedeckt, tritt der Tod, mit einem
furchtbaren
Knochen bewaffnet, dem kühnen Söldling entgegen. Der Tapfere, keine
Furcht
kennend, und vertraut mit dem Anblicke des Schreckens, fasst den unüber-
windlichen Gegner muthig ins Auge, kraftvoll das Schwert schwingend,
welches so oft den Todesstreich führte. – In einiger Entfernung
erblicken wir
nochmals den Tod in der Gestalt eines Tambour; mechanisch folgen einige
Krieger
den Tönen des Schlacht- Instruments, diesmal zum sichern Verderben.
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Der
Astrolog
Vertieft
in die eiteln Chimären seiner Wissenschaft, hat der Astrolog den Blick
auf eine
über ihm schwebende Himmelskugel gerichtet. Der Tod überreicht ihm in
grotesker
Stellung einen Schädel, und scheint in scherzen-
dem
Tone in die Worte
auszubrechen: Hat dir deine erhabene Kunst auch den heutigen Besuch
vorher zu
sagen gewusst?
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Textgrundlage und Bilder: Der
Todtentanz oder der Triumph des Todes :
nach den Original-Holzschnitten
des Hans Holbein von C. H., gedruckt
bei Robran in Magdeburg, 1836,
Bild: Titelblatt aus dem Buch Der Todten-
tanz oder der Triumph des
Todes, Holbein
Online-Ausgabe Düsseldorf,
Universitäts-
und
Landesbibliothek, 2011
Bild:
"Das Paradies", "Die Vertreibung" und "Die Verurtheilung zur Arbeit",
Holbein d.J. (1498-1543, gemeinfrei aus der Todtentanz
wikimedia.org
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