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Der Todtentanz -
          oder der

Triumpf des Todes

        Hans Holbein

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 Erklärungen des Todestanzes 41 bis 44







Der Blinde


Mit verdriesslichem Gesicht folgt der arme Mann seinem neuen Führer, welcher unbarm- herzig die schlechtesten Wege einschlägt und ihn zugleich seinen Stab beraubt, dessen er am Ziele seiner mühevollen Wanderung nicht mehr bedarf.







Der Bettler


Das Bild des höchsten menschlichen Elends steht hier vor uns. Vergebens fleht die Jammergestalt den Tod um Erlösung von den namenlosen Leiden an; ungerührt schreitet der sonst Ge- fürchtete vorüber, es vorziehend, aus dem Kreise des Glücks und Wohllebens sein Opfer zu ergrei- fen.








Der Räuber
 

Wie in mehren der vorhergehenden Bildern, sehen wir auch in dem vorliegenden den Tod als Erretter der Bedrängten erscheinen. Ein frecher Räuber überfällt im finstern Walde eine arme Bauerfrau, um sie des geringen Gewinnes zu berauben; der Tod ergreift mit Heftigkeit den Räuber, der sonst vielleicht sein ruchloses Leben durch Henkershand verloren hätte.







Der Trinker


Die Ausschweifungen im Allgemeinen, und besonders das Laster des Trunkes, aus dem fast alle übrigen entspringen, geben dem Tode ein weites Feld. Wir sehen denselben in einer Gesellschaft von Schwelgern in unserm Bilde erscheinen, und aus einem grossen Kruge Ströme des Weins in die Kehle eines Trunkenboldes, welchem er den Kopf zurückbeugt, schütten.




oben

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Textgrundlage und Bilder:  Der Todtentanz oder der Triumph des Todes :
nach den Original-Holzschnitten des Hans Holbein von C. H., gedruckt
bei Robran in Magdeburg, 1836, Bild: Titelblatt aus dem Buch Der Todten-
tanz oder der Triumph des Todes, Holbein

Online-Ausgabe Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek, 2011

Bild: "Das Paradies", "Die Vertreibung" und "Die Verurtheilung zur Arbeit",
 Holbein d.J. (1498-1543, gemeinfrei aus der Todtentanz

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