Die
Hungrigen Steine
(Indien,
New York 1916)
Mein
Begleiter und ich
waren gerade auf der Rückreise nach Kalkutta von unserer
puja, als wir den
Mann im Zug trafen. Aufgrund seiner Kleidung, und
wie er sie trug,
hielten wir ihn zuerst für einen Mohammedaner aus dem Oberland,
aber wir waren
verblüfft, als wir ihn reden hörten. Er diskutierte über
sämtliche Themen so
selbstverständlich, dass man meinen konnte, ‚Der Lenker
Aller Dinge‘ würde
ihn bei allem, was Er tut, zu Rate ziehen. Bis zu dieser Begegnung
lebten wir
in ungetrübter Sorglosigkeit, denn wir wussten ja bis dato nicht, dass
geheime
und unerhörte Kräfte am Werk waren, dass die Russen uns nahegerückt
waren, dass
die Engländer tiefe und geheime Politik betrieben, dass die Verwirrung
unter
den örtlichen Oberen ihren Höhepunkt erreichte. Aber unser neu
gewonnener
Freund sagte mit einem schlauen Lächeln: “Zwischen Himmel und Erde,
Horatio,
passieren mehr Dinge, als in den Zeitungen berichtet werden.“
Da
wir vorher nie weit weg
vonunserem Zuhause waren, machte uns das Verhalten des Mannes vor
Staunen sprachlos.
Auch wenn das Thema noch so trivial war, er zitierte die
Wissenschaften,
kommentierte die Veden oder sagte Vierzeiler eines persischen Dichters
auf; und
da wir unbelastet in Bezug auf Wissenschaft, Veden oder Persisch waren,
nahm
unsere Bewunderung ständig zu, und mein Freund, ein Theosoph,
war fest davon überzeugt,
dass unser Reisebegleiter von eigenartigem ‘Magnetismus’ oder ‘okkulter
Kraft’,
von einem ‘Astralkörper’ oder etwas ähnlichem übernatürlich inspiriert
sein müsse.
Er lauschte den banalsten Äußerungen, die von den Lippen unseres
außergewöhnlichen
Kumpans fielen, mit anbetender Begeisterung und machte sich heimlich
Notizen
über seine Gespräche. Ich kann mir vorstellen, der außerordentliche
Mensch sah es
und war damit durchaus zufrieden.
Der
Zug erreichte den
Bahnhof, und wir kamen im Aufenthaltsraum zusammen, um auf die nächste
Verbindung zu warten. Es war zehn Uhr abends und da der Zug, wie zu
hören war,
wegen einer Störung der Leitung wohl sehr spät kommen würde, breitete
ich mein
Lager auf dem Tisch aus, und ich wollte mich schon zum Dösen gemütlich
hinlegen, als sich diese besondere Person zielgerichtet daran machte,
folgendes
Garn zu spinnen: (Natürlich konnte ich in dieser Nacht nicht schlafen.)
Als
ich wegen einer
Meinungsverschiedenheit über ein paar administrative Fragen meinen
Posten in Junagar
aufgab und den Dienst für den Nizam von Hydria antrat, benannten sie
mich, einen kräftigen jungen Mann, sofort zum Eintreiber der
Baumwollsteuer bei Barich.
Barich
ist eine schöne Gegend. Der
Susta plappert über steinige Wege und labert auf
den Kieseln, wie wenn eine
talentierte Tänzerin durch die Wälder unter den einsamen Hügeln
trippelt. Eine Treppe mit 150 Stufen erhebt sich vom Fluss, und direkt
darüber,
am Fuß der Hügel, steht ein einzelner Marmorpalast. Ringsherum gibt es
keine menschlichen Behausungen – das Dorf und der Baumwollmarkt von
Barich sind weit weg.
Ungefähr
vor 250 Jahren hatte der
Herrscher Mahmud Shah II. diesen einsamen Palast
erbauen lassen, um sich dort zu erfreuen und in Luxus zu leben. Zu
seiner Zeit spritzten noch Strahlen von Rosenwasser
aus den Springbrunnen, und persische Mädchen saßen wohl auf dem kalten
Marmorboden der mit gesprühtem Wasser, gekühlten Räume, ihr Haar
zerzaust vom
Baden, plantschten mit ihren weichen nackten Füßen im klaren Wasser der
Bassins und sangen die ghazals der Weinberge zum Klang der Gitarre.
Die
Fontänen sind versiegt, die Lieder verstummt; nicht
länger schreiten schneeweiße Füße auf dem hellen Marmor. Da ist nur
noch weiträumiges und menschenleeres
Quartier für
Steuereintreiber wie mich, Männer, vor Alleinsein bedrückt, der
Gesellschaft von Frauen entzogen. Karim Khan, der alte Bedienstete
meines Büros, warnte
mich mehrmals davor, dort meine Zelte aufzuschlagen.
‘Verbringe
da den Tag, wenn du magst’, sagte er, ‘aber
bleib niemals
über Nacht.’
Ich
verdrängte es mit hellem Lachen. Die Diener meinten,
sie würden nur bis zur Dunkelheit arbeiten und in der Nacht weggehen.
Ich gab meine Zustimmung. Das Haus hatte einen so schlechten Ruf, dass
sich in der Nacht nicht einmal Diebe in die Nähe wagen würden.
Zuerst
wog die Abgeschiedenheit des
verlassenen Palastes auf mir wie ein Albtraum. Tagsüber blieb ich
außerhalb, und kam in der Nacht
erschöpft und müde zurück, um ins Bett zu fallen und zu schlafen.
Noch
vor Wochenfrist fing der Ort an, auf mich eine eigenartige Faszination
auszuüben. Es ist schwer zu beschreiben oder glaubhaft zu machen, aber
ich hatte das Gefühl, als ob mich das ganze Haus,
wie ein lebender Organismus, mithilfe eines betäubenden Magensaftes
langsam und
unmerklich verdaute.
Vielleicht
hatte dieser Prozeß schon begonnen, als ich
meinen Fuß in das Haus setzte, aber ich erinnere mich genau an den Tag,
an welchem es mir das erste Mal ganz bewusst wurde.
Es
war Sommeranfang, und weil nichts
auf dem Markt passierte, hatte ich nichts zu tun. Kurz vor
Sonnenuntergang saß
ich in einem Sessel nahe am Wasser unterhalb der Treppe. Der Susta war
zurückgegangen
und das Wasser stand niedrig; ein breiter Fleck Sand auf der anderen
Seite
glühte in abendlichen Farbtönungen; auf dieser Seite funkelten die
Kiesel im
klaren, flachen Wasser. Nirgendwo regte sich ein Windhauch und die
stehende
Luft war gestättigt mit dem bedrückenden Geruch der Gewürzsträucher,
die auf
den nicht weit entfernten Anhöhen wuchsen.
Als
die Sonne hinter die Hügel
sank, fiel ein langer, dunkler Vorhang über die Bühne des Tages, und die
bergige
Gegend verkürzte den Zeitraum, in dem sich Licht und Schatten bei
Sonnenuntergang mischen. Ich dachte daran, zu einem Ritt hinauszugehen,
und
wollte gerade aufstehen, als ich einen Schritt auf den Stufen hinter
mir hörte.
Ich schaute zurück, aber da war niemand.
Als
ich, eine Illusion vermutend,
mich wieder hinsetzte, hörte ich viele Schritte, als ob eine Menge
Personen die
Treppe hinunterliefen. Eine eigenartige Freude, leicht von Furcht
getrübt, lief
durch meinen Körper, und obwohl niemand
vor meinen Augen erschien, glaubte ich einen Schwarm fröhlicher Mädchen
die
Treppe hinunterkommen zu sehen, um an diesem Sommerabend im Susta zu
baden.
Kein Geräusch im Tal, im Fluss oder im Palast störte die Ruhe, aber ich
konnte
eindeutig das fröhliche Gelächter der Mädchen vernehmen – wie das
Gurgeln einer
Quelle, die sich über hundert Kaskaden ergießt –, als sie an mir in
spielerischer Verfolgungsjagd in Richtung Fluss vorbeirannten, ohne
mich zu
bemerken. Wie sie für mich unsichtbar waren, so war ich es wohl auch
für sie.
Die Ruhe des Flusses war perfekt, aber ich fühlte, wie sein stilles,
flaches und
klares Wasser plötzlich von dem Platschen vieler
Arme voll Armreifen
aufgerührt wurde, wie die Mädchen lachten und sich gegenseitig mit
Wasser
bespritzten, wie die Füße der Schwimmenden die winzigen Wellen in
Schauern voll
Perlen nach oben warfen.
Am
Herzen fühlte ich eine
Erregung – ob von Furcht, Freude oder Neugier, kann ich nicht sagen.
Ich hatte
den starken Wunsch, sie klarer zu sehen, aber nichts war sichtbar; ich
dachte,
ich könnte alles aufschnappen, was sie sagten, wenn ich meine Ohren nur
genug
anstrengte; aber wie ich es auch versuchte, ich hörte nichts als das
Zirpen der
Zikaden im Wald. Es schien, als ob ein dunkler Vorhang von 250 Jahren
vor mir
hing, und gerne hätte ich eine Ecke zitternd angehoben und
durchgeschaut,
obwohl die Versammlung auf der anderen Seite vollständig in Dunkelheit
gehüllt
war.
Die
bedrückende Nähe des
Abends wurde von einem plötzlich aufkommenden Windstoß unterbrochen,
und die
ruhige Oberfläche des Susta wurde wellig und bildete Kringel wie das
Haar einer Nymphe.
Von den in die Abenddämmerung eingepackten Wälder kam ein gemeinsames
Murmeln,
als ob sie von einem schwarzen Traum aufwachten. Nenne es Realität oder
Traum,
der flüchtige Blick auf die von einer 250 Jahre weit entfernten Welt
reflektierten, unsichtbaren Luftspiegelung verschwand in einem Blitz.
Die
mystischen Formen, die mit ihren schnellen, körperlosen Schritten und
lauten,
stimmlosem Gelächter an mir vorbeihuschten und sich in den Fluss
warfen, gingen
nicht wieder zurück und wrangen dabei ihre tropfenden Gewänder aus. Wie
Parfum
vom Wind verweht, wurden sie zerstreut von einem einzigen Atemzug des
Frühlings.
Bald
war ich voller Angst,
die Muse hatte meine Einsamkeit ausgenutzt und Besitz von mir ergriffen
– die Hexe war offensichtlich gekommen, um einen armen Teufel
wie mich zugrunde zu richten, der davon lebte, die Baumwollsteuer
einzutreiben.
Ich
entschied mich dafür,
ausgiebig zu Abend zu essen – ein leerer Magen wird Opfer aller
möglichen
unheilbaren Krankheiten. Ich schickte nach meinem Koch und gab
Anweisungen für
ein reichhaltiges,kostspieliges Abendessen nach moghlai Art, nach
Gewürzen und
ghi duftend.
Am
nächsten Morgen schien
die ganze Sache eine wunderliche Einbildung gewesen zu sein. Fröhlich
setzte
ich eine sola auf, wie es die Sahibs tun, und fuhr hinaus zu meinem
Büro. An
diesem Tag hätte ich meinen vierteljährlichen Bericht schreiben sollen
und ich
stellte mich darauf ein, spät zurückzukommen; aber bevor es dunkel war,
zog
mich etwas auf seltsame Weise zu meinem Haus – was, konnte ich nicht
sagen –
ich hatte das Gefühl, dass sie alle warteten und ich nicht zögern
dürfte. Den
Bericht ließ ich unvollendet und stand auf, setzte meinen Hut auf,
schreckte
den schattigen, desolaten Weg mit dem Gerappel meines Wagens auf und
erreichte
den großen stillen Palast am düsteren Fuß der Hügel.
Vom
Erdgeschoß führten
Treppen in eine ausgedehnte Halle, deren Decke sich weit über verzierte
Bögen
erstreckte, welche auf drei Reihen massiver Säulen ruhten und Tag und
Nacht
unter dem Gewicht ihrer eigenen Einsamkeit seufzten. Das Tageslicht
hatte sich
gerade verabschiedet und die Lampen brannten noch nicht. Als ich die
Tür
aufstieß, schien darauf drinnen ein hastiges Geraschel zu folgen, als
ob ein
Gedränge von Leuten aufgestört worden wäre und sie alle durch Türen,
Fenster, Korridore,
Verandas und Zimmer hinausstürmten, um eilig zu flüchten.
Zu
sehen war niemand und
ich stand verwirrt da, die Haare in einer Art verzückter Freude zu
Berge stehend,
und ein schwacher Duft nach attar und Salben, über Jahrhunderte
entstanden,
hing in meiner Nase. Ich stand in der Dunkelheit der öden Halle,
zwischen den
Reihen dieser alten Säulen und hörte das Brunnenwasser auf den
Marmorboden
platschen, einen fremdartigen Gitarrenklang, das Klingeln der
Dekoration und
der Fußreifen, den Gong der Stundenglocken, entfernte Klänge eines
Musikturms,
das Dröhnen der vom Wind geschüttelten Kristallleuchter, den Gesang der
bulbuls
in den im Korridor stehenden Käfigen, das Gegacker der Störche im
Garten; all
das erzeugte eine eigenartige Musik um mich herum, die nicht von dieser
Welt war.
Da
überkam es mich wie ein
Zauber, als ob diese unberührbare, unerreichbare, unirdische Vision als
einzig
real in dieser Welt erschien – und alles andere nur ein Traum. Dass
ich, das
heißt Srijut Soundso, der älteste Sohn des geehrten Soundso, ein
monatliches
Gehalt von 450 Rupien für die Erfüllung meiner Pflichten als
Baumwollsteuereintreiber kassierte, und jeden Tag mit kurzem Mantel und
sola-Hut in meinem Wagen ins Büro fuhr, erschien mir eine so
erstaunlich lächerliche
Illusion, dass ich in wieherndes Gelächter ausbrach, während ich so in
der
Dunkelheit dieser weiten, stillen Halle stand.
In
diesem Moment kam mein
Diener mit einer Kerosinlampe in der Hand herein. Ich weiß nicht, ob er
mich für
verrückt hielt, aber sofort war ich wieder leibhaftig Srijut Soundso,
Sohn des
Soundso. Obwohl sicherlich nur unsere Poeten sagen könnten, ob es
innerhalb
oder außerhalb der Welt eine Gegend gibt, wo unsichtbare Springbrunnen
ewig
spielen und märchenhafte Gitarren, von unsichtbaren Fingern geschlagen,
eine
unendliche Harmonie von sich geben, dies war jedenfalls sicher:
dass
ich Steuern am
Baumwollmarkt von Barich einsammelte, und damit 450 Rupien per mensem
als
Gehalt verdiente.
Als
ich später mit meiner
Zeitung an meinem Klapptisch im Licht der Lampe saß, lachte ich immer
noch
höchst fröhlich über meine kuriose Illusion.
Nachdem
ich die Zeitung und
mein Abendessen beendet hatte, machte ich die Lampe aus und legte mich
in einem
kleinen Nebenraum auf mein Bett. Durch das offene Fenster, hoch über den
Avalli-Hügeln,
die von der Dunkelheit ihrer Wälder eingefaßt waren, blickte ein
strahlender
Stern, Millionen, Millionen Meilen entfernt, auf den auf einem
bescheidenen
Feldbett liegenden Mr. Eintreiber. Ich staunte und fand diese Idee
amüsant, und
ich weiß nicht, wann ich einschlief und wie lange; aber plötzlich
wachte ich
auf und fuhr hoch, obwohl ich keinen Ton hörte und keinen Eindringling
sah –
nur der stetig helle Stern über den Hügeln war untergegangen und das
fahle Licht
des Neumonds kam heimlich durch das offene Fenster herein, als ob es
sich des Eindringens schämte.
Ich
sah niemand, und doch
fühlte ich, wie mich jemand sanft anstieß. Ich war nun völlig wach und
sie
sagte kein Wort, sondern bedeutete mir mit ihren fünf Fingern voller
Ringe, ihr
vorsichtig zu folgen. Ich stand lautlos auf und, obwohl keine Seele
außer mir
in den zahllosen Wohnungen dieses verlassenen Palastes mit seinen
schlummernden
Geräuschen und wartenden Echos war, hatte ich bei jedem Schritt Angst,
irgendjemand könnte aufwachen. Die meisten Räume des Palastes wurden
ständig verschlossen
gehalten und ich hatte sie nie betreten.
Atemlos
und mit lautlosen
Schritten ging ich hinter meiner unsichtbaren Führerin
her – ich kann
heute nicht mehr sagen, wohin. . . welche endlosen, dunklen
und engen Gänge,
was für lange Korridore, welche ruhigen und festlichen Audienzzimmer
und
geheime Zellen ich durchquerte!
Obwohl
ich meine
verläßliche Führung nicht sehen konnte, war ihre Form für mein inneres
Auge
nicht unsichtbar – ein arabisches Mädchen, ihre Arme hart und glatt wie
Marmor,
durch ihre losen Ärmel hindurch zu sehen, ein dünner Schleier vom Rand
ihrer Mütze
über ihr Gesicht fallend, und ein Krummmesser an der Hüfte! Ich stellte
mir
vor, eine der tausendundeinen arabischen Nächte hatte es von der Welt
der
Romantik zu mir geweht, und in tiefster Nacht würde ich meinen Weg
durch die
dunklen engen Gassen des schlummernden Bagdads zu einem verabredeten
Ort voller
Gefahren machen.
Endlich
hielt meine Führerin
abrupt vor einem tiefblauen Vorhang an und schien auf irgendetwas
unterhalb
davon zu deuten. Da war nichts, aber auf einmal gefror mir das Blut in
meinem
Herzen – ein schrecklicher schwarzer Eunuch, in teurem Brokat
gekleidet, schien
dort unten am Vorhang zu sitzen und mit ausgestreckten Beinen vor sich
hin zu
dösen, ein blankes Schwert auf seinem Schoß. Meine Vertraute stieg
leichtfüßig
über seine Beine und hob den Rand des Vorhangs an. Ich konnte einen
Blick auf
einen Teil des mit persischem Teppich ausgelegten Raums erhaschen –
jemand saß
dort drinnen auf einem Bett – ich konnte sie nicht richtig sehen, nur
ein
kurzer Blick auf zwei makellose Füße, die, aus lose getragenen,
safrangefärbten
paijamas kommend, in goldverzierten Pantoffeln steckten und unbeweglich
auf dem
orangefarbenen Teppich
ruhten. Seitlich davon stand ein Tablett aus bläulichem
Kristall, auf
welchem ein paar Äpfel, Birnen, Orangen und viele Weintrauben, zwei
kleine
Tassen und eine goldgefärbte Kanne offensichtlich auf den Gast warteten.
Ein
würziger betäubender Dunst, von fremdartigen Räucherstäbchen stammend,
beraubte
mich fast meiner Sinne.
Als
ich mit zitterndem
Herzen versuchte, über die ausgestreckten Beine des Eunuchen zu
steigen, wachte
er plötzlich auf und fuhr hoch, wobei ihm das Schwert mit einem
scharfen Klirr
vom Schoß auf den Marmorboden fiel. Ein furchterregender Schrei ließ
mich
hochspringen und mir wurde bewusst, dass ich auf meinem Feldbett saß
und mir in
Strömen der Schweiß hinunterlief; und der zunehmende Mond verblaßte im
Morgenlicht wie ein übermüdeter Patient bei Sonnenaufgang; und, während
er die
einsame Straße unten entlang ging, rief unser verrückter Meher Ali, wie
er es
täglich tat, ‘Zurucktreten! Zurucktreten!’
Solcherart
war das abrupte
Ende einer meiner arabischen Nächte; aber es blieben noch tausend
weitere
übrig.