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Literatur


04.3


Geschichten Stefan Zweig

Geschichte in der Dämmerung
aus
Vier Geschichten aus Kinderland






Geschichte in der Dämmerung - Seite 2


Und sie reiten hinein ins Land. Er horcht auf jede Stimme, horcht mit den Blicken auf jede Linie, jede Welle der im Ritt bewegten Frauenkörper; jedes Biegen belauscht er und wie sie die Arme heben. Er beugt sich mittags bei Tische im Gespräch nahe heran, um jeden Duft der Lippen zu spüren oder die Schwüle des Haares, aber nichts, nichts gibt ihm ein Zeichen, eine flüchtige Spur, auf der seine erhitzten Gedanken nachstürmen könnten. Der Tag dehnt sich unendlich dem Abend zu. Nun er in einem Buche lesen will, rinnen die Zeilen über den Rand hinaus und führen plötzlich in den Garten, und es ist wieder Nacht, die sonderbare Nacht, und er fühlt sich wieder umkettet von den Armen der Unbekannten. Da läßt er das Buch aus den zitternden Händen und will zum Teich hinüber. Und steht plötzlich, selbst erschrocken, auf dem Kieswege an der gleichen Stelle. Abends fiebert er beim Essen, seine Hände sind irr, tasten rastlos hin und her, wie verfolgt, seine Augen kriechen scheu unter die Lider. Erst wie die andern ihre Stühle endlich, oh, endlich wegrücken, ist er beglückt, und schon flieht er zum Zimmer hinaus in den Park hinein, auf und nieder den weißen Weg, der wie ein milchiger Nebel unter seinen Füßen zu flimmern scheint, auf und nieder und wieder auf und nieder, hunderte-, tausendmal. Brennen die Lichter schon im Saal? Ja, endlich sind sie aufgeflammt, und endlich glänzen auch vom ersten Stock ein paar blinde Fenster. Die Damen haben sich zurückgezogen. Jetzt kann es nur mehr Minuten dauern, wenn sie kommen will, aber jetzt schwillt jede Minute bis zum Bersten mit roter Ungeduld. Und wieder auf und nieder, er zuckt nur so hin und her wie von geheimen Schnüren gerissen.
 
Und da plötzlich huscht die weiße Gestalt die Treppe hinab, rasch, viel zu rasch, als daß er sie erkennen könnte. Ein Mondstreif scheint sie oder ein verlorener, wehender Schleier zwischen den Bäumen, vom schnellen Wind hergejagt und jetzt, jetzt in seine Arme, die sich um diesen wilden, vom hastigen Laufe erhitzt pochenden Leib gierig schließen wie eine Kralle. Wie gestern ist es wieder ein einziger Augenblick, da diese warme Welle unvermutet an seine Brust schlägt, daß er ohnmächtig zu werden glaubt von ihrem süßen Schlag und nur hinströmen will, verfluten in eine finstere Lust. Aber dann erlischt jäh der Rausch, und er hält seine Glut zurück. Nein, sich nicht verlieren in diese wunderbare Wollust, nicht sich hingeben an diese saugenden Lippen, ehe zu wissen, welchen Namen dieser Körper trägt, der sich so eng an ihn drängt, daß ihm ist, als poche dieses fremde laute Herz in seiner eigenen Brust! Er beugt den Kopf vor ihrem Kusse zurück, um das Gesicht zu sehn: aber Schatten fallen herab und mischen sich im unsicheren Lichte mit dem dunklen Haar. Zu dicht ist das Baumgewirr und zu matt das Licht des wolkenumschleierten Mondes. Nur die Augen sieht er glimmernd leuchten, glühende Steine, irgendwo tief in den mattglänzenden Marmor eingesprengt.
 
Da will er ein Wort hören, nur einen losgerissenen Splitter ihrer Stimme. »Wer bist du, sag mir, wer bist du?« verlangt er. Aber dieser weiche, feuchte Mund hat nur Küsse, keine Worte. Da will er ein Wort erpressen, einen Schrei des Schmerzes, er zerdrückt den Arm, bohrt seine Nägel tief in das Fleisch, aber bloß Keuchen fühlt er aus einer angespannten Brust, erhitzten Atem und die Schwüle der hartnäckig stummen Lippen, die nur manchmal leise stöhnen, er weiß nicht, ob in Schmerz oder Wollust. Und das macht ihn wahnsinnig, daß er keine Kraft hat über diesen trotzigen Willen, daß diese Frau aus dem Dunkel ihn nimmt, ohne sich ihm zu verraten, daß er unbegrenzte Macht hat über ihren begehrenden Körper und nicht Herr ist ihres Namens. Ein Zorn bricht in ihm auf, und er wehrt ihrer Umschlingung; sie aber, die Ermattung seines Armes fühlend und gewahr seiner Unruhe, umschmeichelt begütigend und lockend mit der erregten Hand sein Haar. Und da spürt er, wie die Finger hinstreifen, leise klingend etwas an seiner Stirne, Metall, ein Medaillon, eine Münze, die lose von ihrem Armbande pendelt. Da faßt ihn jäh ein Gedanke. Wie in wildester Leidenschaft preßt er ihre Hand an sich und drückt dabei die Münze tief in seinen halbentblößten Arm, bis sich die Fläche in seine Haut eingräbt. Ein Zeichen ist ihm jetzt gewiß, und nun, da es an seinem Körper brennt, da gibt er sich willig hin an die verhaltene Leidenschaft. Nun preßt er sich tief in ihren Körper, saugt die Wollust von ihren Lippen, hinstürzend in diese geheimnisvoll lüsterne Glut einer wortlosen Umkettung.
 
Und als sie dann, ganz wie gestern, plötzlich aufspringt und flüchtet, da sucht er sie nicht zu halten, denn die Neugier nach dem Zeichen fiebert in seinem Blut. Er stürmt in sein Zimmer, läßt die mattschwelende Lampe grell aufflammen und beugt sich gierig über das Mal, das die Münze in seinen Arm eingegraben hat.
 
Es ist nicht mehr ganz deutlich, die volle Rundung ist verlöscht, aber die eine Ecke ist noch scharf und rot eingepreßt, unverkennbar genau. An den Ecken kantig abgeschliffen, achteckig muß die Münze sein und mittelgroß, wie ein Penny etwa, nur plastischer, denn hier ist die Grube noch tief, die der Erhöhung entspricht. Wie Feuer brennt das Mal, da er es so gierig betrachtet, wie eine Wunde tut es ihm plötzlich weh, und erst jetzt, da er die Hand in das kalte Wasser taucht, schwindet das schmerzhafte Brennen. Achteckig ist das Medaillon: jetzt fühlt er sich ganz sicher. Triumph funkelt in seinem Blick. Morgen wird er alles wissen.
 
Am nächsten Morgen ist er einer der ersten am Frühstückstisch. Von Damen sind nur ein ältliches Fräulein, seine Schwester und die Gräfin E. zur Stelle. Alle sind sie aufgeräumt, ihr Gespräch springt achtlos an ihm vorbei. Um so besser kann er beobachten. Rasch gleitet sein Blick um die schmale Handfessel der Gräfin: sie trägt kein Armband. Nun erst kann er ruhig mit ihr sprechen, aber nervös tastet sein Auge immer zur Türe hin. Die drei Schwestern, seine Cousinen, treten jetzt zusammen ein. Die Unruhe rührt ihn wieder an. Undeutlich unter den Ärmel verschoben, sieht er ihren Armschmuck, aber zu rasch nehmen sie Platz, gerade ihm gegenüber Kitty, die kastanienbraune, Margot, die blonde, und Elisabeth, deren Haar so hell ist, daß es im Dunkel wie Silber leuchtet und in der Sonne golden fließt. Alle drei sind sie wie immer kühl, still und abwehrend, erstarrt in die Würde, die er an ihnen so haßt, weil sie doch nicht viel älter sind als er und doch vor Jahren noch seine Spielkameraden waren. Die junge Frau seines Onkels fehlt noch. Immer unruhiger wird das Herz des Knaben, da er die Entscheidung so nahe fühlt, und mit einemmal ist ihm die rätselhafte Qual des Geheimnisses fast lieb. Aber sein Blick ist neugierig, huschend streift er an der Tischkante herum, über deren weißem Geleucht die Hände der Frauen ruhig liegen oder langsam wandeln wie Schiffe in einer blinkenden Bucht. Er sieht nur die Hände, und sie scheinen ihm plötzlich wie eigene Wesen, wie Gestalten auf einer Bühne, jede ein Leben und eine Seele. Warum klopft das Blut so an seine Schläfe? Alle drei Cousinen, sieht er erschreckt, tragen Armreifen, und die Gewißheit, daß es eine von diesen hochmütigen, äußerlich so tadellosen Frauen sein könnte, die er nur immer, selbst in Kindertagen, trotzig in sich gewandt gekannt hatte, verwirrt ihn. Welche sollte es sein? Kitty, die er am wenigsten kennt, weil sie die Älteste ist, die schroffe Margot oder die kleine Elisabeth? Er wagt sich gar keine von ihnen zu wünschen. Im geheimsten verlangt er, keine möge es sein oder er möchte es nicht wissen. Aber jetzt reißt ihn das Verlangen schon hin.

»Darf ich noch um eine Tasse Tee bitten, Kitty?« Seine Stimme klingt, als hätte er Sand in der Kehle. Er reicht die Tasse, nun muß sie den Arm heben, über den Tisch strecken, bis zu ihm her. Jetzt – er sieht ein Medaillon vom Armreif niederzittern, eine Sekunde starrt seine Hand, aber nein, es ist ein grüner Stein, rund gefaßt, der leise an das Porzellan anklingt. Wie ein Kuß streichelt sein Blick dankbar das braune Haar Kittys.
 
Einen Augenblick holt er Atem.
 
»Darf ich dich um ein Stück Zucker bemühen, Margot?« Eine schmale Hand drüben am Tisch wacht auf, streckt sich, krümmt sich um eine Silberdose und bringt sie her. Und da – seine Hand schlottert leise – sieht er, wo das Gelenk sich in den Ärmel verkriecht, von einem feingeflochtenen Reif eine alte Silbermünze niederpendeln, achtkantig abgeschliffen, pennygroß, ein Familienstück offenbar. Aber achtkantig, mit den scharfen Ecken, die gestern in seinem Fleisch gebrannt haben. Seine Hand wird nicht fester, zweimal tappt die Zuckerzange daneben, dann erst läßt er ein Stück Zucker in den Tee fallen, den er zu trinken vergißt.
 
Margot! Auf den Lippen fiebert der Name, ein Aufschrei der ungeheuerlichsten Überraschung; aber er beißt die Zähne zusammen. Da hört er sie jetzt sprechen – und so fremd scheint ihm ihre Stimme, als redete jemand von einer Tribüne herab – kühl, besonnen, leise witzelnd und so ruhigen Atems, daß ihm fast graut vor der furchtbaren Lüge ihres Lebens. Ist das wirklich dieselbe Frau, deren Keuchen er gestern niedergepreßt, deren feuchte Lippen er getrunken, die sich nachts wie ein Raubtier auf ihn gestürzt? Immer starrt er wieder auf die Lippen. Ja, der Trotz, das Verschlossensein, der konnte nur auf diesen scharfen Lippen sich bergen, aber was verriet ihm die Glut?
 
Tiefer steht er in ihr Gesicht, als sähe er es zum erstenmal. Und zum erstenmal fühlt er, jubelnd, schauernd beglückt und fast einem Weinen nah, wie schön sie war in diesem Stolz, wie lockend in ihrem Geheimnis. Wollüstig zeichnet sein Blick die runde, in einem scharfen Winkel dann plötzlich aufklimmende Linie ihrer Augenbrauen nach, gräbt sich tief in den kühlen Karneol ihrer graugrünen Augen, küßt die blasse, leise durchleuchtende Haut ihrer Wangen, wölbt die jetzt scharfgespannten Lippen weicher zum Kuß, irrt um das helle Haar und faßt in raschem Niederstieg jetzt wollüstig die ganze Gestalt. Nie bis zu dieser Sekunde hat er sie gekannt. Nun er von Tisch aufsteht, zittern seine Knie. Er ist von ihrem Anblick trunken wie von schwerem Wein.
 
Da ruft schon unten seine Schwester. Die Pferde stehen bereit zum Morgenritt, tänzeln nervös und kauen ungeduldig an den Trensen. Rasch steigt einer nach dem andern in den Sattel, und dann geht es in bunter Kavalkade durch die breite Gartenallee. Zuerst in langsamem Trab, dessen träger Gleichklang dem Knaben so wenig zum jagenden Takt seines Blutes stimmt. Aber dann hinter dem Tore lassen sie den Pferden die Zügel, stürmen von der Straße rechts und links seitab in die Wiesen hinein, die noch leise dampfen im Morgen. Es muß nachts stark getaut haben, denn unter dem schleiernden Rauch glitzern unruhige Funken, und die Luft ist wie von einem nahen Wassersturz wunderbar gekühlt. Die geschlossene Gruppe löst sich bald, die Kette zerreißt in farbige Splitter, ein paar Reiter sind schon im Wald und zwischen den Hügeln verschwunden.
 
Margot ist eine der ersten voran. Sie liebt den wilden Schwung, den leidenschaftlichen Anflug des Windes, der an ihren Haaren reißt, das unbeschreibliche Gefühl des Vorwärtssausens im scharfen Galopp. Hinter ihr stürmt der Knabe: er sieht ihren stolzen Körper hochgereckt, geschwungen zu einer schönen Linie durch die wilde Bewegung, sieht manchmal ihr Gesicht, angeflogen von einer leichten Röte, das Leuchten ihrer Augen, und jetzt, da sie ihre Kraft so leidenschaftlich auslebt, erkennt er sie wieder. Verzweifelt fühlt er seine jähe Liebe, sein Verlangen. Eine ungestüme Gier überfällt ihn, sie jetzt plötzlich zu fassen, vom Pferd zu reißen und in seine Arme, wieder die unbändigen Lippen zu trinken und die schlitternden Stöße ihres erregten Herzens an seiner Brust aufzufangen. Ein Schlag in die Flanke, und aufwiehernd springt sein Pferd vor. Jetzt ist er an ihrer Seite, fast streift sein Knie das ihre, die Bügel klingen leise zusammen. Nun muß er es sagen, er muß. »Margot«, stammelt er. Sie wendet den Kopf, die scharfe Braue spannt sich nach oben. »Was ists, Bob?« Ganz kühl sagt sies. Und ganz kühl und blank sind ihre Augen. Ein Schauer rieselt ihm bis ins Knie. Was hat er sagen wollen? Er weiß es nicht mehr. Irgend etwas stammelt er von Umkehren. »Bist du müde?« sagt sie, ein wenig höhnisch wie ihm scheint. »Nein, aber die andern sind so weit zurück«, bringt er noch mühsam hervor. Ein Augenblick noch, fühlt er, und er muß etwas ganz Unsinniges tun, jäh die Arme nach ihr ausstrecken oder zu weinen anfangen oder mit der Gerte nach ihr schlagen, die wie elektrisch in seiner Hand zittert. Mit einem Ruck reißt er das Pferd zurück, daß es sich kurz bäumt. Sie stürmt weiter, hochgereckt, stolz, unnahbar.
 
Die andern holen ihn bald ein. Um ihn schwirrt rechts und links ein helles Gespräch, aber die Worte und das Lachen summen sinnlos an ihm vorbei wie das harte Klappern der Hufe. Er quält sich, daß er den Mut nicht fand, ihr von seiner Liebe zu sagen und ihr Geständnis zu erzwingen, und die Begierde, sie zu bändigen, wird wilder und wilder, wie ein roter Himmel fällt sie vor seinen Augen über das Land. Warum hat er sie nicht gehöhnt, wie sie ihn mit ihrem Trotz?

Unbewußt treibt er das Pferd, und nun erst, im hitzigen Sausen wird ihm leichter. Da rufen die andern zur Umkehr. Die Sonne ist über den Hügel gekrochen und steht hoch im Mittag. Von den Feldern weht ein weicher, qualmiger Duft her, grell sind die Farben geworden und brennen wie geschmolzenes Gold in die Augen. Schwüle und Schwere bläht sich über das Land, schon traben die verschwitzten Pferde schläfriger, dampfen warm und keuchen. Langsam sammelt sich wieder der Zug, die Heiterkeit ist lässiger, das Gespräch spärlicher geworden.

 
Auch Margot ist wieder aufgetaucht. Ihr Pferd ist angeschäumt, weiße Flocken zittern an ihrem Kleid, und der runde Knoten des Haares droht aufzubrechen, so locker halten nur mehr die Spangen. Der Knabe starrt wie verzaubert auf das blonde Geflecht, und der Gedanke, daß es sich plötzlich lösen könnte und niederrauschen in wilden, wehenden Flechten, macht ihn toll vor Erregung. Schon glänzt am Ende der Chaussee das gewölbte Tor des Gartens und dahinter der breite Gang zum Schlosse hin. Vorsichtig lenkt er an den andern vorbei, ist als erster zur Stelle, springt ab, gibt dem herbeieilenden Diener die Zügel und erwartet die Kavalkade. Margot ist eine der letzten. Ganz langsam trabt sie heran, den Körper schlaff zurückgelehnt, erschöpft wie nach einer Wollust. So müßte sie sein, fühlt er, wenn sie ihren Rausch betäubt hatte, so mußte sie gestern, vorgestern abends gewesen sein. Das Erinnern macht ihn wieder ungestüm. Er drängt hin zu ihr. Atemlos hilft er ihr vom Pferde.
 
Wie er den Bügel hält, umklammert seine Hand fiebernd das zarte Gelenk ihres Fußes. »Margot«, stöhnt er, murmelt er leise. Sie antwortet nicht einmal mit einem Blick und faßt geladen beim Niedersprung die hingereichte Hand.
 
»Margot, wie wunderbar bist du«, stammelt er noch einmal. Sie sieht ihn scharf an, die Braue schneidet sich wieder hoch in die Stirne. »Ich glaube, du bist betrunken, Bob! Was schwätzest du da?« Aber zornig über die Verstellung, blind vor Leidenschaft preßt er die noch immer gehaltene Hand fest an sich, als wollte er sie in seine Brust bohren. Da gibt ihm Margot, zornig errötend, einen harten Stoß, daß er taumelt, und schreitet rasch an ihm vorbei. So rasch, so zuckend rasch ist dies alles geschehen, daß keiner es bemerkt hat und daß ihm nun selber dünkt, es sei nur ein beängstigender Traum gewesen.
 
So blaß ist er, so erregt dann den ganzen Tag, daß ihm die blonde Gräfin beim Vorübergehen ins Haar streift und fragt, ob ihm etwas fehle. So zornig ist er, daß er seinen Hund, der ihm bellend entgegenspringt, mit einem Fußtritt zur Seite jagt, so ungeschickt beim Spiel, daß die Mädchen ihn auslachen. Der Gedanke, daß sie heute abend nicht kommen würde, vergiftet sein Blut, macht ihn böse und unwirsch. Sie sitzen beim Tee zusammen draußen im Garten, Margot ihm gegenüber, aber sie sieht ihn nicht an. Magnetisch angezogen zittern seine Augen immer gegen die ihren hin, aber kühl, wie graues Gestein ruhen die und geben kein Echo. Erbitterung packt ihn, daß sie so mit ihm spielt. Wie sie sich jetzt brüsk von ihm abwendet, ballt sich seine Faust, und er fühlt, er könnte sie ruhig niederschlagen.







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