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04.3
Geschichten Stefan Zweig
Geschichte in der Dämmerung
aus
Vier Geschichten aus Kinderland
Geschichte
in der Dämmerung - Seite 3
»Was
hast du denn, Bob, du bist ja ganz blaß«, sagt da
plötzlich eine Stimme. Es ist die kleine Elisabeth, Margots Schwester.
In ihren
Augen glänzt ein warmes, weiches Licht, aber er merkt es nicht. Er
fühlt sich
irgendwie ertappt und sagt
wütend: »Laßt mich doch einmal in
Ruh mit eurer verfluchten Besorgnis.« Und bereut es schon. Denn
Elisabeth wird
sehr blaß, wendet sich ab und sagt, mit Tränen in der Stimme: »Du bist
aber
schon mehr als merkwürdig.« Alle sehen ihn böse und fast drohend an,
und er
selbst fühlt seine Inkorrektheit. Aber da kommt, ehe er sich noch
entschuldigen
kann, eine harte Stimme, blank und scharf wie eine Messerschneide,
Margots
Stimme über den Tisch herüber: »Überhaupt finde ich Bob für seine Jahre
sehr
ungezogen. Man tut unrecht, ihn als Gentleman oder nur als Erwachsenen
zu
behandeln.« Margot sagt das, Margot, die ihm noch gestern nachts ihre
Lippen
geschenkt. Er fühlt alles um sich kreisen, einen Nebel vor seinen
Augen. Ein
Zorn packt ihn an. »Du mußt es ja wissen, gerade du!« sagt er mit einer
ganz
bösartigen Betonung und steht auf. Hinter ihm fällt der Sessel um von
der jähen
Bewegung, aber er wendet sich nicht mehr.
Und
doch, so unsinnig es ihm selbst scheint, abends
steht er wieder unten im Garten und betet zu Gott, daß sie kommen möge.
Vielleicht war auch dies nur Verstellung und Trotz, nein, er wollte sie
nicht
mehr fragen und nicht mehr quälen, wenn sie nur käme, wenn er nur
wieder das
erbitterte Begehren dieser weichen, feuchten Lippen an seinem Munde
spüren
dürfte, das alle Fragen versiegelt. Die Stunden scheinen
eingeschlafen zu sein, ein träges schlaffes Tier liegt die Nacht vor
dem
Schloß: irrsinnig lang ist die Zeit. Wie von spöttelnden Stimmen
beseelt
scheint ihm das leise Gesurr im Grase ringsum, wie höhnische Hände
diese Äste
und Zweige, die sich leise bewegen und mit ihrem Schatten spielen und
dem
leichten Funkeln des Lichts. Alle Geräusche sind verworren und fremd,
schmerzhafter prickeln sie als die Stille. Einmal schlägt drüben im
Land ein
Hund an, und einmal schwirrt eine Sternschnuppe quer über den Himmel
und stürzt
irgendwo hinter das Schloß. Immer heller scheint die Nacht zu werden,
immer
dunkler der Bäume Schatten über dem Weg und immer verworrener dies
leise Tönen.
Dann hüllen wandernde Wolken wieder den Himmel in ein mattes,
schwermütiges
Dunkel. Schmerzhaft fällt diese Einsamkeit über das fiebernde Herz.
Der
Knabe geht auf und ab. Immer heftiger und
schneller. Manchmal schlägt er zornig gegen einen Baum oder zerreibt
die Rinde
zwischen den Fingern, zerreibt sie so zornig, daß sie bluten. Nein, sie
wird
nicht kommen, er hat es ja gewußt, aber doch will er es nicht glauben,
denn
dann kommt sie ja nie, nie mehr wieder. Es ist seines Lebens bitterster
Augenblick. Und so leidenschaftlich jung ist er
noch, daß er sich heftig hinwirft in das feuchte Moos, die Hände in die
Erde
verkrallt, Tränen über den Wangen und leise, erbittert schluchzend, wie
er nie
als Kind geweint hat und nie mehr wird weinen können.
Da
plötzlich weckt ihn ein leises Knacken im Gehölz
aus seiner Verzweiflung. Und wie er aufspringt und mit blinden,
tastenden
Händen nach vorne, da hält er – und wunderbar ist dieser jähe, warme
Anprall an
seine Brust – wieder den Körper in den Armen, von dem er wild geträumt.
Ein
Schluchzen schäumt aus seiner Kehle, sein ganzes Sein ist gelöst in
einen
unerhörten Krampf, und er preßt diesen hohen, vollen Leib so herrisch
an sich,
daß von den fremden und stummen Lippen ein Stöhnen bricht. Und wie er
sie unter
seiner Kraft stöhnen fühlt, da weiß er zum erstenmal, daß er Herr ist
über sie
und nicht wie gestern, wie vorgestern, die Beute ihrer Laune; ein
Verlangen packt
ihn, sie zu quälen für die Qual, die er durch hundert Stunden
geschleppt, sie
zu züchtigen für ihren Trotz, für diese verächtlichen Worte heute abend
vor den
andern, für das lügnerische Spiel ihres Lebens. Haß ist in seine
brennende
Liebe zu ihr so unlösbar verflochten, daß diese Umschlingung mehr ein
Kampf
ist als
eine Zärtlichkeit. Er klemmt ihre schmalen
Handgelenke, daß sich ihr ganzer keuchender Körper zitternd mitwindet,
und
reißt sie dann wieder so stürmisch an sich, daß sie sich nicht rühren
kann und
nur immer dumpf stöhnt, er weiß nicht, ob in Lust oder Schmerz. Aber
kein Wort
kann er ihr abzwingen. Wie er jetzt ihre Lippen mit den seinen saugend
umpreßt,
um auch noch dieses dumpfe Stöhnen zu verschließen, fühlt er eine warme
Feuchte
daran, Blut, rinnendes Blut, so sehr sind ihre Zähne in die Lippen
verbissen
gewesen. Und so quält er sie, bis er plötzlich selbst seine Kraft
entrinnen
spürt und die heiße Welle der Lust in ihm aufschießt, und nun keuchen
sie
beide, Brust an Brust. Flammen sind über die Nacht gefallen, Sterne
scheinen
vor seinen Augen zu flirren, alles wird irr, die Gedanken kreisen
wilder, und
alles hat nur einen Namen: Margot. Dumpf, aus tiefster Seele in
glühendstem
Überschwall stößt er das Wort endlich heraus, Jubel und Verzweiflung,
Sehnsucht, Haß, Zorn und Liebe zugleich, einen einzigen Schrei, der
dreier Tage
Qual in sich preßt: Margot, Margot, und in den zwei Silben schwingt für
ihn die
Musik der Welt.
Wie
ein Schlag fährt es durch ihren Körper. Mit einem
Male erstarrt das Ungestüm der Umschlingung, ein
wilder, kurzer Stoß, ein Schluchzen, ein Weinen zuckt die Kehle heraus,
und
schon ist wieder Feuer in den Bewegungen, aber nur, um sich
loszureißen, wie
von verhaßter Berührung. Er versucht sie überrascht zu halten, aber sie
ringt
mit ihm, er fühlt beim Nahebiegen des Gesichtes Tränen des Zornes über
ihre
Wangen zittern und den schlanken Körper gebäumt wie eine Schlange. Und
plötzlich wirft sie ihn mit einem erbitterten Stoß zurück und
entflieht. Weiß
flimmert der Schein ihres Kleides zwischen den Bäumen und ist schon
ertrunken
im Dunkel.
Und
da steht er wieder allein, erschreckt und
verwirrt, wie das erstemal, als die Wärme und Leidenschaft jäh aus
seinen Armen
stürzte. Vor seinen Blicken schimmern die Sterne feucht, und das Blut
bohrt
spitze Funken von innen an seine Stirne. Was ist ihm geschehen? Er
tastet durch
die sich lösende Reihe der Bäume tiefer in den Garten hinein, wo er
weiß, daß
die kleine Fontäne sprudelt, und läßt ihr Wasser sich über die Hand
schmeicheln, weißes, silbernes Wasser, das ihm leise zumurmelt und
wunderbar
leuchtet im Widerschein des aus Wolken nun langsam wieder erwachenden
Mondes.
Und da faßt ihn, jetzt da sein Blick klarer wird, wunderbar, als hätte
der laue
Wind sie aus den
Bäumen niedergeweht, eine wilde
Traurigkeit. Tränenwarm quillt es aus seiner Brust, und nun stärker,
klarer als
m den Sekunden zuckender Umpressung fühlt er, wie sehr er Margot liebt.
Alles,
was bislang war, ist von ihm gesunken, der Rausch, Schauer und Krampf
des
Besitzes und der Zorn des verwehrten Geheimnisses: wehmutssüß und voll
hält ihn
die Liebe umfaßt, eine schon fast sehnsuchtslose, aber doch
übermächtige Liebe.
Warum
hat er sie so gequält? Hat sie ihm denn nicht
unsagbar viel gegeben in diesen drei Nächten, war nicht sein Leben aus
einer
trüben Dämmerung plötzlich in ein funkelndes und gefährliches Licht
getreten,
seit sie ihn die Zärtlichkeit lehrte und die wilden Schauer der Liebe?
Und mit
Tränen, im Zorn war sie von ihm gegangen! Ein unwiderstehliches,
weiches
Verlangen quillt in ihm auf nach einer Versöhnung, nach einem linden,
ruhigen
Wort, irgendwie ein Gelüst, sie wunschlos still im Arm zu halten und
ihr zu
sagen, wie dankbar er ihr sei. Ja, er will hingehen zu ihr, ganz in
Demut, und
will ihr sagen, wie rein er sie liebt und daß er nie wieder ihren Namen
nennen
will, nie eine verwehrte Frage erzwingen.
Silbern
rauscht das Wasser, und er muß an ihre Tränen
denken. Vielleicht ist sie jetzt ganz allein in ihrem
Zimmer, sinnt er weiter, und nur diese flüsternde Nacht hört auf sie,
die alle
belauscht und keinen tröstet. Dieses Fern- und Nahesein zugleich von
ihr, ohne
einen Schimmer von ihrem Haar zu sehen, ein halbverwehtes Wort ihrer
Stimme zu
hören und doch verstrickt zu sein, Seele in Seele, wird ihm zur
unerträglichen
Qual. Und unwiderstehlich wird die Sehnsucht nach ihrer Nähe, und sei
es nur
vor ihrer Tür zu liegen wie ein Hund oder als Bettler zu stehen unter
ihrem
Fenster.
Wie
er zaghaft aus dem Baumdunkel hinschleicht, sieht
er von ihrem Fenster im ersten Stock noch Licht glänzen. Es ist ein
matter
Schein, kaum hellt sein gelbes Flimmern noch die Blätter des breiten
Ahornbaumes, der seine Äste wie Hände pochend an das Fenster legen will
und
sich vorstreckt und wieder weicht im leisen Wind, ein dunkler, riesiger
Lauscher
vor der kleinen, blanken Scheibe. Der Gedanke, daß Margot hinter diesem
blanken
Glase wacht, daß sie vielleicht noch weint oder an ihn denkt, regt den
Knaben
so auf, daß er sich an den Baum lehnen muß, um nicht zu schwanken.
Wie
gebannt starrt er hinauf. Die weißen Gardinen
schaukeln, unruhig im Luftzug spielend, aus dem Dunkel heraus, scheinen
bald
tiefgolden in der innern Strahlung des warmen Lampenlichtes, bald
silbern,
wenn sie vorwehend an den Mondstreif rühren, der
zwischen den runden Blättern durchsickert und flirrt. Und die nach
innen
gewandte Scheibe spiegelt dies bewegte Fließen von Schatten und Licht
als loses
Gewebe von lichten Reflexen. Aber dem Fiebernden, der jetzt mit heißen
Augen
vom Schattendunkel nach oben starrt, scheinen dunkle Runen des
Geschehens auf
die blanke Tafel geschrieben zu sein. Das Fließen der Schatten, das
silbrige
Glänzen, das wie zarter Rauch über die blanke Fläche weht, diese
flüchtigen
Wahrnehmungen füllt seine Phantasie zu zuckenden Bildern. Er sieht sie,
Margot,
hoch und schön, das Haar, oh, das wilde, blonde Haar, gelöst, seine
eigene
Unruhe im Blut auf- und niedergehn im Zimmer, sieht sie fiebernd in der
Schwüle
ihrer Leidenschaft, schluchzend im Zorn. Wie durch Glas sieht er jetzt
durch
die überhohen Wände die kleinsten ihrer Bewegungen, das Erbeben ihrer
Hände,
das Niedersinken auf einen Sessel und das stumme, verzweifelte
Hinstarren in
den sternenweißen Himmel. Er glaubt sogar, da die Scheibe für einen
Augenblick
sich erhellt, ihr Gesicht zu erkennen, das sie ängstlich heranbeugt, um
in den
schlummernden Garten niederzusehen, nach ihm zu sehen. Und da
überwältigt ihn
sein wildes Gefühl, verhalten und doch
drängend, ruft
er ihren Namen hinauf: Margot! . . . Margot!
War
das nicht ein Huschen wie ein Schleier, weiß und
schnell über die blanke Fläche? Deutlich glaubt er es gesehen zu haben.
Er
horcht. Aber nichts regt sich. Rückwärts schwillt der leise Atem der
schlaftrunkenen Bäume und das seidige Knistern im Grase leise an vom
trägen
Wind, wird wieder ferner und wieder lauter, eine warme Woge, die leise
verrauscht. Ruhig atmet die Nacht, und stumm steht das Fenster, ein
silberner
Rahmen um ein abgedunkeltes Bild. Hat sie ihn nicht gehört? Oder will
sie ihn
nicht mehr hören?
Dieser
zitternde Glanz um das Fenster macht ihn ganz
wirr. Sein Herz schlägt das Verlangen hart aus der Brust heraus gegen
die Rinde
des Baumes, die zu zittern scheint vor so ungestümer Leidenschaft. Er
weiß nur,
daß er sie jetzt sehen, jetzt sprechen muß, und sollte er ihren Namen
so rufen,
daß die Leute kämen und andere vom Schlafe erwachten. Er fühlt jetzt,
daß etwas
geschehen müsse, das Unsinnigste scheint ihm erwünscht, wie im Traum
alle Dinge
leicht und erreichbar. Jetzt, da sein Blick noch einmal emporgreift zum
Fenster, sieht er mit einemmal den hingelehnten Baum seinen Ast
hinstrecken wie
einen Wegweiser, und schon greift die Hand
wilder um
den Stamm. Plötzlich ist ihm alles klar: er muß da hinauf – der Stamm
ist zwar
breit, fühlt sich aber weich und geschmeidig an – und von oben sie
rufen, eine
Spanne nur von ihrem Fenster; dort, ihr nahe, will er dann mit ihr
sprechen und
nicht eher wieder niedersteigen, ehe sie ihm nicht vergeben hat. Keine
Sekunde
überlegt er, nur das Fenster sieht er lockend und leise glänzen und
spürt den
Baum an seiner Seite, stämmig und bereit, ihn zu tragen. Ein paar
rasche
Griffe, ein Schwung jetzt noch hinauf, und schon hängen seine Hände an
einem
Ast und ziehen den Körper energisch nach. Und jetzt hängt er oben, fast
ganz
oben im Blattwerk, das unter ihm entsetzt schwankt. Bis in die letzten
Blätter
rieselt dieses wellig schauernde Rauschen, und stärker beugt sich der
vorgelehnte Ast an das Fenster, als wollte er die Ahnungslose warnen.
Der
Kletternde sieht jetzt schon die weiße Decke des Zimmers und in ihrer
Mitte golden
funkelnd den Lichtkreis der Lampe. Und er weiß, leise zitternd vor
Erregung, im
nächsten Augenblicke wird er sie selbst sehen, weinend oder still
schluchzend
oder in der nackten Begierde ihres Körpers. Seine Arme werden schlaff,
aber er
faßt sich wieder. Langsam gleitet er den Ast hinab, der ihrem Fenster
zugewandt
ist, die Kniee bluten ihm leicht, die Hand hat sich aufgerissen,
aber er klimmt weiter und ist schon fast angestrahlt vom nahen Schein
des
Fensters. Ein breites Gebüschel von Blättern umhängt noch die Aussicht,
den so
sehr ersehnten letzten Blick, und wie er jetzt die Hand hebt, um ihn
beiseite
zu streifen, und schon der Lichtstrahl blank auf ihn fällt, wie er sich
vorbeugt und bebt – schwankt sein Körper, verliert das Gleichgewicht,
und wirbelnd
stürzt er hinab.
Ein
leiser dumpfer Schlag fällt auf den Rasen wie von
einer schweren Frucht. Oben beugt sich, beunruhigt blickend, eine
Gestalt zum
Fenster hinaus, aber das Dunkel ist reglos und still wie ein Teich, der
einen
Ertrinkenden in seine Flut genommen. Bald löscht oben das Licht, und
der Garten
geistert wieder im unsichern Dämmerglanz über den schweigenden
Schatten.
Nach
ein paar Minuten erwacht der Gestürzte aus seiner
Betäubung. Sein Blick starrt eine Sekunde lang fremd nach oben, wo ein
blasser
Himmel mit ein paar irren Sternen kalt auf ihn niedersieht. Aber dann
fühlt er
einen jäh zuckenden, furchtbaren Schmerz im rechten Fuß, einen Schmerz,
der ihn
fast aufschreien läßt bei der ersten leisen Bewegung, die er jetzt
versucht. Da
weiß er plötzlich, was ihm geschehen ist. Und weiß auch, er darf hier
nicht liegen bleiben unter Margots Fenster, darf
keinen
um Hilfe bitten, nicht rufen oder sich laut bewegen. Von der Stirne
tropft
Blut, er muß im Rasen auf einen Kiesel oder ein Holzstück hingeschlagen
haben,
aber das wischt er mit der Hand weg, nur so, daß es ihm nicht über die
Augen
rinnt. Und dann versucht er, ganz auf die linke Seite gekrümmt, mit den
in die
Erde sich tief einkrallenden Händen langsam sich vorwärtszuziehen.
Jedesmal,
wenn das gebrochene Bein berührt oder nur erschüttert wird, zuckt ein
Schmerz
auf, daß er fürchtet, wieder ohnmächtig zu werden. Aber langsam
schleift er
sich weiter, eine halbe Stunde fast bis zur Treppe hin, und schon fühlt
er
seine Arme lahm werden. Kalter Schweiß mischt sich auf seiner Stirne
mit dem
zäh niedertröpfelnden Blute: das Letzte, das Ärgste ist noch zu
überwinden, die
Treppe, die er sich ganz langsam, unter wildesten Schmerzen
hinaufquält. Wie er
jetzt oben ist und das Geländer zitternd faßt, röchelt sein Atem.
Wenige
Schritte schleppt er sich noch zur Tür des Spielsaals hin, wo er
Stimmen hört
und Licht blinken sieht. An der Klinke zerrt er sich empor, und
plötzlich, wie
geschleudert, stürzt er mit der nachgebenden Tür in das hellerleuchtete
Zimmer.
Furchtbar
muß sein Anblick sein, wie er da hereinstürzt, Blut über dem Gesicht,
mit Erde beschmiert und
sofort wie ein Klumpen zu Boden fallend, denn die Herren springen wild
auf,
Stühle poltern übereinander, alles drängt hin, um ihm zu helfen.
Vorsichtig trägt
man ihn auf das Sofa. Er kann noch gerade etwas lallen, er sei die
Treppe
hinabgestürzt, wie er in den Park gehen wollte, dann fallen plötzlich
schwarze
Schleifen vor seinen Augen nieder, zittern hin und her und umwinden ihn
ganz,
daß seine Sinne schwinden und er von nichts mehr weiß.
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