04.3
Kriminal-Roman
R. Kohlrausch
Das Geheimnis des Wassers
1933
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Das Geheimnis des Wassers
- Zweites Kapitel -
Eine
Nacht war hingegangen,
seit Erna den Weg ins Verderben gemacht hatte. Jetzt war wieder neues
Licht in
der Welt, und es fiel auch in das Amtsgemach des Kriminalrats Dr. Karl
Berninger. Er saß an seinem Arbeitstisch, auf dem ein offenes Aktenheft
vor ihm
lag. Ein zur Proto-kollführung bestimmtes, ältliches Männchen mit einem
klugen,
hellen
Kopfe beugte sich über einen
anderen in der Nähe stehenden Tisch und studierte im Strafgesetzbuch.
Jetzt richtete Berninger an
seinen Adlatus Naumann eine Frage: ,,Haben Sie gesehen, ob unsere
Plakate schon
angeschlagen sind?“
„Jawohl,
Herr Doktor! Die Leute
stehen bereits in Haufen davor. Aber ob die Plakate diesmal mehr
einbringen werden als falsche Bekundungen —"
„Wir
müssen es abwarten. Die
Haverland hat einen Vorsprung von ein paar Tagen; sie hat sich schon in
Sicherheit bringen können. Ich bin eben dabei, den Fall van Berg nach
Ihrem
Protokoll noch einmal durchzugehen. Die Sache liegt anscheinend sehr
einfach.
Durch die Flucht hat sich diese Haverland eigentlich selbst schon ihr
Urteil
gesprochen.“
Herr
Naumann
antwortete nur mit einer Neigung des Kopfes, in der sich ein wenig
Zweifel aussprach.
Berninger aber wandte sich wieder seinem Akten-studium zu.
Ja,
so war es: Im
Villenvorort Heide war vor drei Tagen abends Herr Christian van Berg
mit
Morphium vergiftet worden. Er war schon längere Zeit schwer leidend
gewesen,
wenn er auch seine — vielleicht nicht
ganz einwandfreien Geldgeschäfte bis kurz vor seinem Tode vom
Krankenlager aus
fortgeführt hatte. Jeden Abend bekam er eine ziemlich starke Dosis
Morphium in
Wasser, um seine Schmerzen für die Nacht erträglich zu machen. Die
Tropfen
waren ihm bis vor einiger Zeit von seiner Frau Hilde, geborenen Urban,
regelmäßig persönlich gereicht worden; seit ein paar Wochen hatte sie
jedoch
dieses Amt ihrer Gesellschafterin, Fräulein Berta Haverland,
übertragen. Sie
selbst hatte sich ihrer Angabe nach die Nerven durch die lange
Krankenpflege völlig
ruiniert, und so hatte sie begonnen, gegen Abend ausgedehnte
Spaziergänge zu
machen. Auch an dem Abend, als ihr Mann starb, war sie nicht zu Hause
gewesen
und erst wiedergekommen,
als er schon tot
war. Der Kranke hatte während ihres F ortseins Besuch von einer ihrer
Verwandten, Fräulein Erna Herterich, gehabt. Beim Fortgehen Fräulein
Herterichs
hatte der Diener die Gesellschafterin rufen müssen, weil sie sich von
ihr verabschieden
wollte. Fräulein Haverland war im großen
Gartenzimmer
gewesen, als der Diener sie suchte; gerade hatte sie dort aus einem
kleinen Wandschrank
das Morphium-Fläschchen herausgenommen und neben einem Glas mit Wasser
auf den
Tisch gestellt. In Begleitung des Dieners war Fräulein Haverland auf
den Flur
hinausgegangen und hatte dort ein paar Minuten lang mit Erna Herterich
gesprochen, die dann das Haus verlassen hatte.
Als
Berninger so
weit im Lesen gekommen war, machte Naumann eine der Bemerkungen, die
den
Vorgesetzten immer aufs neue überraschten.
,,Die
paar
Minuten, in denen Fräulein Haverland mit Fräulein Herterich auf dem
Flur draußen
sprach, standen Wasserglas und Morphiumtropfen
unbeaufsichtigt im Gartenzimmer.
Berninger
lachte.
,,Mein lieber Naumann, Sie zimmern sich wohl wieder einen Kriminalroman
zusammen?“
„Ich
denke nur an
den Fall Winterstein, in dem die Sache ähnlich lag. Damals kam es
gerade noch
zu rechter Zeit heraus, daß ein scheinbar Unbeteiligter Gift in das
ebenfalls unbeaufsichtigte
Glas geschüttet hatte. Sonst hätte man leicht einen Unschuldigen
geköpft.“
Ein
wenig
Mißbehagen war jetzt in Berningers Lachen, als er antwortete: ,,Die
Nürnberger köpfen
keinen, sie hätten ihn denn. Wer aber sollte den Mord verübt haben,
wenn nicht
Fräulein Haverland ?“
„Herr
Doktor, ich
frage nur, wer außer ihr die zu große Dosis des Giftes in das Glas
hineingetan
haben könnte, bevor sie wieder ins Gartenzimmer kam und es holte?“
„Mein lieber
Naumann, Sie werden heute wieder Herr Phantasus!“ entgegnete
Berninger.
„Macht
nichts. Der
Herr Phantasus hat schon ein paarmal mit seinen Phantastereien recht
behalten.“
„Soll
nicht
abgestritten werden! Aber wen haben Sie denn als Mörder in petto, wenn
Fräulein Haverland unschuldig sein
soll?“
„Noch
keinen
Bestimmten. Ich frage bisher nur, wer es außer ihr getan haben kann? Es
waren,
von ihr und Herrn van Berg abgesehen, an dem Abend unseres Wissens nur
noch
drei Personen im Hause; Frau van Berg war ausgegangen, Fräulein
Herterich war
fort. Blieben also: die Köchin, das Hausmädchen, der Diener, die aber
meines
Erachtens weniger in Frage kommen. Viel wahrscheinlicher ist mir, daß
der
Mörder von außen gekommen ist.“
,,
Von außen ?“
„Jawohl,
aus dem
Garten. Wir kennen doch die Lage des kleinen Vorzimmers. Dann folgt
ebenfalls
nach dem Garten hinaus, neben dem Vorzimmer der geräumige Flur. Von ihm
aus konnte
niemand eindringen, weil hier Fräulein
Herterich mit
Fräulein Haverland sprach. Wohl aber von der anderen Seite des
Gartenzimmers.“
„Dort
läuft ein
schmaler Korridor nach einem Seiteneingang für die Lieferanten.“
„Jawohl,
jawohl!“
Phantasus war in Feuer gekommen. ,,Diese Tür wurde nie vor neun Uhr
abends
geschlossen, wie der Diener bekundet hat. Wer die Gelegenheit genau
kannte, für
den war es das Werk von ein paar Minuten,
hier einzudringen.
Er konnte von außen sehen, ob das Gartenzimmer leer war, brauchte nur
die Tür
des Nebeneingangs aufzumachen und konnte mit einem Griff auch die nahe
gelegene
Zimmertür öffnen.“
„Das
wäre doch ein
höchst gefährliches Unternehmen gewesen! An die Sache kann ich nicht
glauben,
wenn ich sie selbst auch bereits in Betracht gezogen habe.“
Phantasus
legte
den Kopf auf die Seite: ,,Das Unternehmen war ziemlich ungefährlich,
wenn der
Eindringling in irgendeiner Beziehung zum Hause stand, also dort
anstandslos
aus- und eingehen konnte.“
Berninger
lachte:
,,Ich merke schon, worauf Sie zielen. Ihre Vorbedingung trifft ganz
ausgezeichnet auf Fräulein Herterich zu. Sie wußte genau dort Bescheid,
konnte
nach dem Gespräch mit Fräulein Haverland rasch durch
den Garten gehen,
die beiden Türen öffnen, das Gift in das Glas tun und so den Mann ihrer
Kusine
vergiften. So war es gemeint, nicht wahr?“
Naumann
legte den
Kopf noch ein wenig
mehr auf die
Seite. ,,Doch nicht so ganz, Herr Doktor. Der Fall ist möglich, aber
nicht
wahrscheinlich. Da könnten doch andere Leute noch eher in Frage kommen.
Herr
van Berg war ein reichlich dunkler Ehrenmann, und sein
Tod bedeutet
keinen Verlust für die Menschheit. Aber solch ein Mann hatte natürlich
unter seinen
sogenannten Freunden bittere Feinde.“
„Ach,
Unsinn,
Phantasus! Machen Sie mir den Kopf nicht wirr. Wir haben in der für
eine Schuldlose
völlig sinnwidrigen Flucht Fräulein Haverlands einen starken Beweis für
ihre
Schuld.“
Naumann
machte mit Kopf und
Schultern eine zweifelnde Bewegung. ,,Es war kaum wunderbar, wenn sie
Besinnung
und Überlegung verlor. Sie war von Frau van Berg als Giftmischerin
beschuldigt
worden. Sie selbst, sehr verehrter Herr Doktor, hatten eine Menge
verdächtiger
Indizien um sie aufgehäuft, — da muß ein junges Mädchen schon eine
hübsche Summe
gesunden Menschenverstandes haben, wenn es keine Dummheiten machen
soll.“
„ A
c h was, darum braucht
man doch nicht bei Nacht und Nebel zu verduften!“
,,Man
brauchte es nicht.
Aber solche Torheiten können sehr menschlich sein, wenn man sich
unschuldig
verfolgt fühlt.“
„Unschuldig!
— Wer sagt
Ihnen denn, daß dies Fräulein Haverland unschuldig ist?“
„
Mein Gefühl, Herr Doktor!
Ich habe sie — genau beobachtet und behaupte: so beträgt sich keine
Schuldige.“
Berninger,
der ärgerlich
aufgesprungen war, ging ein paarmal überlegend auf und ab. Dann nahm er
seinen
Sitz wieder ein und sagte: ,,Na, schuldig oder unschuldig, die Person
ist uns jedenfalls
durch die Lappen gegangen, und wir w e r d e n — "
Ein
Öffnen der Tür
unterbrach ihn, und ein Schutzmann meldete — , daß die Schneiderin
Minna
Hilsenbeck eine Meldung in der Mordsache van Berg zu machen wünsche.
Berninger
gab Auftrag, sie
hereinzuführen. „Da geht es los, das Gelaufe nach ausgeschriebenen
Belohnungen.
Wollen sehen, was diesmal dabei herauskommt!“
Fräulein
Hilsenbeck ging mit
kleinen Schritten auf Berninger zu: ,,Hier bin ich doch wohl am rechten
Ort, um
wegen der ausgeschriebenen Belohnung etwas auszusagen?“
,,Allerdings.
— Was haben
Sie zu berichten?“
,,Der
Herr Doktor müssen mir
gütigst gestatten, zunächst ein paar
Worte von mir selbst zu sagen. Ich bin Schneiderin und arbeite für die
reichsten Häuser der Stadt. Auch Frau van Berg darf ich zu meinen
Kundinnen
zählen.“
„Haben
Sie für Fräulein
Haverland auch gearbeitet?“
„Ich
wollte darauf gerade
kommen. Das eine muß ich nur noch bemerken, daß ich stets nur nach
eigenen,
selbstgezeichneten Modellen arbeite, deshalb auch kein Stück aus
der Hand gebe, das ich nicht sofort auf den ersten Blick als meine
Schöpfung
wiedererkenne. —Vor kurzem nun hat Fräulein Haverland sich einen Mantel
von mir
machen lassen. — „
„Von
welcher Farbe war
dieser Mantel?“
„Von
einem sehr feinen, ganz aparten, dunklen Grau,
mit etwas Gelb gemischt. Und ein Besatz befand sich darauf, der einfach
aber wirklich
außerordentlich geschmackvoll war.“
„Solch
ein Mantel wird in
der Tat im Zimmer von Fräulein Haverland vermißt. Aber was haben Sie
weiter
über diesen Mantel zu sagen?“
Minna
Hilsenbeck trat stolz
ein paar Schritte vor. ,,Daß ich Fräulein Haverland mit meinen Augen
gestern
abend in ihm gesehen habe.“
„Gestern
abend ? Bedenken
Sie, was Sie sagen!“
,,Ich
habe das bedacht,
wieder und wieder, seit ich heute früh das Plakat angeschlagen sah.
Fräulein Haverland war mir nämlich
recht sympathisch, bevor sie dies furchtbare
Verbrechen beging. Ich habe mich wohl hundertmal gefragt: Soll ich das
Mädchen verderben? Aber ich habe mir
dann auch wieder sagen müssen: Die Polizei würde keine so hohe
Belohnung aussetzen, wenn sie nicht ihrer Sache gewiß wäre.“
„Wann
und wo
glauben Sie, Fräulein Haverland gestern gesehen zu haben?“
„Ganz
nahe bei
meiner Wohnung in der Steintorstraße. Ich war aus gewesen, um meine
Freundin zu
besuchen, und ging auf meiner Straßenseite. Da kam eine weibliche
Gestalt gegenüber
auf der anderen Seite hinter mir her und überholte mich. Und sobald sie
von einer
Laterne hell beleuchtet wurde, fiel mir ihr Mantel in die Augen, und
ich hätte
beinahe laut aufgeschrien: ,Das ist ja Fräulein Haverland!‘ „
„Nach
ihrer
Schilderung haben Sie die Dame nur von hinten gesehen.“
„Das
allerdings,
aber es ist kein Zweifel möglich!“
„Sind
Sie ihr
nicht weiter nachgegangen?“
„Nein!
Ich wußte
ja damals noch nichts von der Belohnung; außerdem verschwand Fräulein
Haverland
gleich darauf in einem Hause mir gegenüber.“
„Wissen
Sie, wer
dort wohnt, und welche Nummer es hat?“
„Nummer
75 ist es,
und es wohnen eine Menge Leute darin. Wenn ich aber eine Vermutung
äußern darf,
— ich glaube, daß Fräulein Haverland
wahrscheinlich den Herrn Rechtsanwalt Siemens aufgesucht hat. Ich
weiß, daß
die beiden einander kennen.“
„Um
welche Zeit?
Ja, da muß ich mich erst einmal besinnen. Es kann so zwischen sieben
und acht
Uhr gewesen sein, vielleicht auch schon vor Acht Uhr. — genau kann ich
es nicht
sagen.“
„Das
ist sehr
schade. Besinnen Sie sich nur zu Hause noch einmal genau. Für heute
will ich
Sie nicht mehr weiter bemühen.“
„Kann
ich die
Belohnung nun gleich mitnehmen?“
„So
rasch geht es
damit nicht. Nur wenn wir auf Grund Ihrer Angaben die Spur von Fräulein
Haverland
aufgefunden haben, läßt sich weiter darüber sprechen.“
„Ach
so!“ Die
Schneiderin zeigte den Ausdruck deutlichen Mißvergnügens und empfahl
sich,
nachdem ihre Wohnung notiert worden war.
„Das
ist eine
tolle Sache!“ rief Berninger, als er mit Naumann wieder allein war.
„Die
Haverland ist uns vor drei Tagen durchgegangen, und nun ist sie gestern
abend
noch hier umhergelaufen, hat anscheinen sogar meinem Freund Siemens
einen
Besuch gemacht. Wie denken Sie darüber, Phantasus?“
„Ich
denke, daß
ausgeschriebene Belohnungen merkwürdige Resultate zeitigen.“
Ein
erneutes
Klopfen an der Tür unterbrach ihn. Auf sein „Herein!“ erschien
Rechtsanwalt
Siemens auf der Schwelle, schwarz gekleidet, mit bleichem aber
beherrschtem
Gesichte.
„Das
ist famos!“
rief Berninger und stand auf, um seinen Freund zu begrüßen. ,,Ich
hätte Sie
zwei Minuten später telephonisch angerufen, Siemens. Sie bringen mir
Nachricht
von der Vermißten?“
Erstaunen
in den
Blicken, schaute Siemens ihn an. ,,Sie wissen schon? Ich komme her, um
Nachricht
von Ihnen zu hören, wenn es möglich ist.“
„Aber
sie war doch
gestern abend in Ihrem Büro?“
,,Von
wem sprechen
Sie denn?“
,,Von
dem uns
entkommenen Fräulein Haverland.“
„Von
ihr weiß ich
nichts. Früher allerdings war sie tatsächlich ein paarmal bei mir wegen
eines
juristischen Rates, aber wenn sie wirklich gestern abend wieder bei mir
gewesen
sein sollte, so war sie vergeblich dort. Ich war von sieben bis neun
Uhr in einer Sitzung. Nein, ich bin hier in einer mich persönlich sehr
nahe berührenden
Angelegenheit. Meine Braut, Fräulein Herterich wird seit gestern abend
vermißt.
Ich habe sie gestern vormittag zuletzt gesehen. Abends
hat sie dem alten Fräulein, das ihr den Haushalt führt, Urlaub erteilt,
weil sie
selbst ihrer Angabe nach eingeladen war. Mir hat sie von einer solchen
Einladung nichts gesagt. Als die Haushälterin sie heute morgen wecken
will,
findet sie Bett und Schlafzimmer leer. Sie ist dann gleich zu mir
gestürzt, und
ich bin hier, um die Hilfe der Polizei zu
erbitten.“
Berninger
schüttelte voll Erstaunen den Kopf. ,,Da hätten wir ja zwei Vermißte,
Verschwundene zu gleicher Zeit! — Verzeihen Sie, lieber Siemens, wenn
dieser
Gedanke zuerst in mein amtliches Gehirn kommt. Für Sie tut mir die
Sache
natürlich furchtbar leid. Ich sprach Ihr Fräulein Braut ja noch
vorgestern bei
der Vernehmung in der Sache van Berg. Nicht wahr, Fräulein Herterich
ist eine
Kusine von Frau van Berg?“
„Allerdings,
ihre
Väter waren wenigstens Vettern.“
„Und
Sie haben gar
keinen Anhalt für das Verschwinden Ihrer Braut?“
„Gar
keinen!“
„Ich
denke, die
Sache, klärt sich vielleicht noch ganz harmlos auf. Fräulein Herterich
kann
sich verspätet haben, kann unpäßlich geworden sein —„
In
seinen
Trostesworten wurde Berninger wieder unterbrochen; diesmal war es das
Telephon.
Er ging zum Apparat, sprach, hörte, hing den Hörer an seinen Haken
zurück und
wandte sich dann langsam um. Nun sprach er:
„Mein
lieber
Siemens —“
„Was
ist? Warum
sprechen Sie nicht weiter?“
„Mir
ist eben eine
traurige Nachricht zugegangen. Man hat Ihr Fräulein Braut gefunden,
aber —„
„Aber?“
„Nicht
mehr am
Leben. Aus dem Flusse hat man ihre Leiche gezogen. Der Körper muß unter
einen
der ausfahrenden Dampfer gekommen sein. Ein Paß in der Tasche des
Mantels aber
und auch die Kleider selbst lassen über die Persönlichkeit leider
keinen
Zweifel.“
„T
o t !“ sagte Siemens mit
gesenktem jedoch merkwürdig unbewegtem Gesicht. So stand er einen
Augenblick
schweigend, um dann den Kopf rasch zu heben.
„Ich möchte sie sehen. Wo ist sie?“
„Ich
gehe sofort selbst mit Ihnen. Kommen Sie.“
Nach
einem flüchtigen Gruß
zu Naumann hinüber folgte Siemens dem voranschreitenden Berninger.
Drinnen aber
hielt Phantasus einen kleinen Monolog. ,,Donnerwetter! An zuviel
Gefühlswärme
leidet unser Herr Siemens nicht. Kalt wie 'ne Hundeschnauze!“
oben
weiter
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