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02.2



Mein Nico - ein spanischer Wasserhund






Der Perro de Agua Espanol

oder einfach - spanischer Wasserhund, eine vielseitige und ursprüngliche Rasse

Der Perro de Agua Espanol ist mittelgroß (40 - 50 cm Schulterhöhe), hat gelocktes wolliges Fell, das nicht gekämmt oder gebürstet wird und kaum haart. Lässt man es lang wachsen, entstehen Filzschnüre, ähnlich wie beim Puli, die hin und wieder auseinandergezupft werden müssen, damit genug Luft an die Haut kommt. Mindestens einmal im Jahr muss der Hund geschoren werden, gleichmäßig auf eine Länge - ohne eine "Frisur", ein Perro darf niemals frisiert oder zurechtgemacht aussehen.

Es gibt Perros in allen Farben - schwarz, braun (alle Schattierungen von schokoladenbraun über zimt-, sand- bis cremefarben und in weiß oder zweifarbig in schwarz-weiß oder braun-weiß. Dreifarbige Hunde oder Hunde in braun mit schwarz sind laut Standard für die Zucht nicht zugelassen. In fast allen Würfen gibt es Welpen in verschiedenen Farben.

Das Ursprungsland dieser faszinierenden Rasse ist Andalusien im Süden Spaniens, wo sie seit Jahrhunderten als Arbeitshunde der Bauern, Jäger und Fischer gehalten werden. Über ihren Ursprung gibt es viele Theorien. Vielleicht sind sie mit neuen Schafen aus Osteuropa und Kleinasien nach Spanien gekommen. Ihre Ähnlichkeit im Fell mit Puli und Kommodor könnte darauf hindeuten, auch ihr Name in Andalusien "Turco Andaluz", der andalusische Türke, deutet auf diese Herkunft hin. Es gibt aber auch Theorien, dass sie mit den Mauren aus Nordafrika gekommen sind, oder dass die Wiege der Wasserhunde in Andalusien stand, sie dort herausgezüchtet wurden und die Vorfahren der anderen ursprünglichen Wasserhunde sein könnten, wie zum Beispiel die der Barbet aus Frankreich, des Lagotto Romagnolos aus Italien oder des Cao de Agua Portugues aus Portugal. Ähnliches nehmen die anderen ursprünglichen Wasserhunde natürlich auch für sich in Anspruch. Sicher scheint, dass die verschiedenen Wasserhunderassen untereinander verwandt sind.

Die traditionelle Arbeit des Perro de Agua Espanols fordert all seine außerordentlichen Fähigkeiten - Robustheit, Intelligenz, Ausdauer, Schnelligkeit, gute Nase und enge Bindung an den Menschen.

Perros hüten für die Bauern Herden mit Schafen, Ziegen, Schweinen oder auch Rindern, auf Wiesen in den feuchten Flussniederungen oder auch oben in den rauen Bergen der Sierras. Sie stöbern auf Kommando Wasservögel auf, finden die geschossenen Tiere im Sumpf und Wasser und apportieren sie zuverlässig zu ihrem Herrn.

Perros bewachen das Haus des Bauern und sein Eigentum und lassen sich von Fremden nicht anfassen oder gar einfangen. Als Helfer der Fischer - vor allem im Norden Spaniens - tauchen sie bis auf den Meeresgrund und holen verlorene Gegenstände herauf. Sie helfen beim Einholen der Netze, beim Festmachen der Boote, sie fangen sogar Fische. Ein Perro wird als vollwertiges Mitglied einer Bootsbesatzung angesehen, das auch seinen Anteil am täglichen Fang bekommt.

Im letzten Jahrhundert wurden sie in Spanien wegen ihrer außerordentlichen Robustheit sogar in Bergwerken eingesetzt, um die Mulis beim Ziehen der Loren anzutreiben.
Der Perro heute ist im Einsatz als Rettungshund - im Wasser, in den Bergen und auch nach Naturkatastophen. Er arbeitet als Drogenspürhund bei Zoll und Polizei oder er wird als Helfer für behinderte und kranke Menschen ausgebildet und erfolgreich eingesetzt.
Sie sind aber auch Familienhunde, fröhliche und anhängliche Begleiter, freundliche und unermüdliche Spielkameraden älterer Kinder, phantastisch geeignet für alle möglichen Arten von Hundesport - Agility, Obedience, Dogdancing, Flyball, Fährtenarbeit und mehr. Es gibt kaum ein Kunststück, das man ihnen nicht beibringen kann. Sie sind für jeden Unsinn zu begeistern. Dass einzige, was sie nicht vertragen, ist, weggesperrt zu werden, keinen Kontakt zu ihren Menschen zu haben oder beschäftigungslos den ganzen Tag in der Ecke zu liegen.

Man muss diese Hunde gesehen haben, bei der Arbeit, beim Sport, um zu begreifen, dass sie etwas Besonderes sind.

All diese positiven Eigenschaften entwickeln und zeigen die Perros jedoch nur, wenn sie sorgfältig aufgezogen, vielseitig geprägt und vor allem wenn sie rundum ausgelastet sind. Ein Perro de Agua Espanol ist durchaus ein Familienhund für aktive Menschen, aber er ist kein Hund, der einfach so nebenbei mitläuft. Wenn man einen gut erzogenen und ausgeglichenen Perro sieht, steckt darin sehr viel Arbeit und Liebe des Besitzers, der diesen Hund so werden ließ. Damit er so bleibt, muss er dauerhaft gefordert werden, nicht nur mit Bewegung, sondern auch und vor allem durch Beschäftigung für den Kopf. Ein nicht ausgelasteter Perro wird niemals diese faszinierenden und positiven Eigenschaften der Rasse zeigen, sondern seine Intelligenz dazu nutzen, sich selbst Beschäftigungen zu suchen. Das ist dann selten das, was sich der Besitzer von seinem Hund wünscht.

Fazit: Der spanische Wasserhund ist ein aktiver , temperamentvoller und sehr sensibler Hund - ein Hund, der zwar kaum haart, dennoch viel Schmutz, bedingt durch sein Wollkleid, ins Haus bringt, -  ein Hund, für den sich der Besuch einer Welpengruppe, einer Hundeschule anbietet und der dann später mit einer sinnvollen Beschäftigung ausgelastet werden sollte.

Der Perro dankt es seinen Menschen mit außergewöhnlich liebevoller und treuer Verbundenheit.




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