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Über
mich
Mein
Nico - der spanische Wasserhund
Mein bester Freund, den ich jemals
hatte

03. September 2004 - 09. Februar 2020
Du bist nicht tot,
Du wechselst nur die Räume
Im
Jahr 2004
hatte ich meine hundelose Zeit satt. Ich
wollte wieder „auf den Hund kommen“, wollte mit ihm täglich durch
die
Natur
strolchen und ich muss zugeben, wahrscheinlich brauchte ich einen neuen
Hund
mehr, als ein neuer Hund mich. Sei‘s drum, es ist, wie es ist, ich
wollte
wieder - nach einer Pause von 2 Jahren - Hundeleben um mich herum
haben, wollte die
Treue, die Freude und den Spaß, den solch ein Vierbeiner gibt, nicht
länger missen.
Nur,
dieses Mal wollte ich einen
Hund für mich, einen
Hund, mit dem ich nicht ständig im Clinch liegen muss, weil ich nicht
so ganz
konsequent bin und ich dadurch diesen Gesellen zum Chef mache, einen
Hund, mit dem
auch ich umgehen kann - ohne laut zu werden und von schlechtem Gewissen
geplagt zu werden,
weil es mir nicht gelingt - einen Hund, dem ich viel geben
kann/darf und der mir gut tut, entsprechend zu erziehen.
Vielleicht
schüttelt jetzt der
eine oder andere Leser den
Kopf, weil er meint, solch eine Erwartenshaltung sei töricht. Mag sein,
dass es
das wirklich ist, aber ich hatte sie und deshalb suchte ich dieses Mal
wirklich
nur nach „meinem Gefühl“ und „meiner ehrlichen Einsicht“ zu der ich
gelangt war
durch den Umgang und mein – bei allen guten Gefühlen - Befinden
im Umgang und im Zusammenleben mit
unseren bis dahin fünf Hunden und meinen heutigen daraus resultierenden
Bedürfnissen
nach dem passenden Weggefährten für mich.
Ich
habe mich über viele
Hunderassen informiert - was ich bei
meinen vorherigen fünf Hunden
nicht getan hatte, da eigentlich immer eine Bauchentscheidung im Spiel
war,
entweder die meines ehemaligen Mannes, meiner Tochter und deren
Bauchgefühl, sodass ich mich dann letztlich angeschlossen habe,
weil sowieso
eigentlich die
meisten Hunde für mich liebenswerte Geschöpfe sind. - Und,
obgleich ich alle unsere
ehemaligen
Hunde auf ihre Art liebte, hatte ich mich doch oft schwergetan mit den
Macken -
anerzogene oder natürliche Macken dieser Geschöpfe -, sodass ich beim
Anblick
eines knuddeligen kleinen Hundes nicht das "Haben- wollen-Gefühl„
zuließ sondern genau prüfte, ob da irgendwo
versteckt ein großer Brocken Ungemach auf mich und den in die nähere
Wahl
gezogenen Hund kommen könnte. Ich war schon fast am aufgeben, weil ich
überall
ein Haar in der Suppe fand, als mir in einem Buch ein Wollknäuel mit
Namen
Perro de Agua Espanol über den Weg lief. Es passte alles, dieser Hund
schien
mir wie für mich gemacht. Liebenswert, verspielt, intelligent und doch
gut zu
führen, treu und anhänglich und nebenbei noch wachsam, ohne allerdings
auf
alles und jeden loszugehen, um sich zu raufen. Die Aggressionsschwelle
liegt
bei dieser Rasse so hoch, dass Raufe- reien wohl eher nicht vorkommen,
da
der
Perro es nicht wirklich darauf anlegt und die anderen Hunde ein Gespür
dafür
haben. Irgendjemand sprach einmal über
diese Hunderasse als „Schisser“ - ich hingegen spreche von
intelligenten, sehr
klugen Tieren, die Streitereien aus dem Weg gehen, weil es eh nichts
bringt als
böses Blut. Einen Freibrief für Bösewichter, die seiner Familie Böses
wollen, gibt
er allerdings durch seine vorher beschriebene kluge Reaktion nicht.
Nun
stellte
sich die Frage, wo kann ich solch einen Hund
bekommen, mehr über ihn erfahren? Ich schaute also im Net nach und fand
einen Eintrag
über eine Familie, die selbst vier Perros hatte und für Menschen, die
solch einen
wirklich liebenswerten Gefährten wollten, Anfragen an spanische Züchter
richtete, die sie kannte durch Besuche und durch Vermittlung von
Welpen von
ausgesuchten spanischen Züchtern, die selbst von dieser Familie
abgeholt wurden
und die den neuen Besitzern ihren Welpen brachten.
Nico noch in seiner Heimat
Malaga
Ich
schaute mir
selbstverständlich Züchter aus
Deutschland und ganz Europas näher an, nahm Kontakt mit Züchtern dieser
Rasse
auf, die mir gut gefielen, und merkte bald, dass man ohne Fürsprache
keine
Chance hatte, einen Welpen zu erhalten, da die wenigen Züchter
selbstverständlich alle Welpen bereits vor deren Geburt genehmen
Interessenten versprochen hatten.
Allerdings lernte ich doch einiges über den Umgang mit einem Perro auf
meiner Suche und mit meinen Fragen.
Nach
Wochen ging ich wieder auf
die Seite der ersten
Familie zurück und zu meiner Freude gab es dort einen Welpen – 10
Wochen alt –
der von seiner neuen Familie nicht angenommen wurde.
Es
entspann sich ein superschöner
Dialog zwischen der
Familie und mir. Ich erhielt Bilder, sehr viele Bilder in der Zeit, bis
ich
Wochen später meinen Nico abholen konnte. Eine sehr lange Fahrt war es
und
ich war aufgeregt und voller Vorfreude. Und mein gu- tes Gefühl, das
ich
bei
dieser Familie hatte, wurde bestätigt. Mein Nico hatte ein wunderbares
Zuhause
gehabt mit den anderen vier Perros und seinen Ersatzeltern. Der
Abschied war entsprechend schwer für
Nico und seine Ersatzfamilie.
Heute
züchtet diese Familie hier
in Deutschland den Perro
de Agua Espanol mit gutem Erfolg.

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Ja,
und dann war er da, der
kleine Perro, und meine
kühnsten Träume, Hoffnungen und Erwartungen wurden übertroffen. Es war
Liebe
auf den ersten Blick zwischen Nico und mir. Nico
ist ein immer gut gelaunter Hund - den
Menschen, denen er begegnet, zaubert er ein Lächeln ins Gesicht. Ich
kann mit
ihm auf Wiesen, Felder oder in den Wald gehen, da er keinen
ausgeprägten
Jagdtrieb besitzt. An unseren Rehen im Schulwald gehen wir vorbei, ohne
dass er
sich um die Rehe kümmert und manchmal habe ich das Gefühl, die Rehe
bestaunen
diesen weißen Gesellen eher, als dass sie Fluchtgedanken haben.
Natürlich, wenn
der Wind den Geruch eines Hundes dem Reh in die Nase treibt, dann
reagiert es instinktiv mit Flucht, was Nico wiederum sehr gelassen
hinnimmt und
keinerlei Anstalten macht, hinter dem Reh herzujagen.
Heute
ist Nico fast sieben Jahre
bei mir und ich habe es nicht
einen Tag bereut, mich für die Rasse: Perro de Agua Espanol entschieden
zu
haben. Allerdings lege ich auch keinen Wert auf einen gefährlich
dreinschauenden
Hund, den ich ständig an der Leine führen muss, den ich mit Leinenruck
zum
Gehorsam bringen muss, nein, da ist mir Nico dann doch schon viel, viel
lieber,
auch wenn so manch stolzer Hundebesitzer einer bestimmten großen Rasse
ohne
große Kenntnis über den Perro diesen als „Schisser“ tituliert.
Es
ist halt auch hier wie im
richtigen Leben der Menschen:
Nicht wer am lautesten bellt, ist auch der Gescheiteste.
Nico
heute

oben
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