Weihnachten
- Gedichte
Die Nacht vor dem
Heiligen Abend,
da liegen die Kinder im
Traum.
Sie träumen von schönen
Sachen
und von dem
Weihnachtsbaum.
Und während sie schlafen
und träumen,
wird es am Himmel klar,
und durch den Himmel
fliegen
drei Engel wunderbar.
Sie tragen ein holdes
Kindlein,
das ist der Heilige
Christ.
Es ist so fromm und
freundlich,
wie keins auf Erden ist.
Und wie es durch den
Himmel
still über die Häuser
fliegt;
schaut es in jedes
Bettchen,
wo nur ein Kindlein liegt.
Es freut sich über alle,
die fromm und freundlich
sind,
denn solche liebt von
Herzen
das liebe Himmelskind.
Heut schlafen noch die
Kinder
und sehen es nur im Traum.
Doch morgen tanzen und
springen
sie um den Weihnachtsbaum.
Robert Reinick
Weihnachten
Markt und Straßen stehn
verlassen,
Still erleuchtet jedes
Haus,
Sinnend geh ich durch die
Gassen,
Alles sieht so festlich
aus.
An den Fenstern haben
Frauen
Buntes Spielzeug fromm
geschmückt
Tausend Kindlein stehn
und schauen,
Sind so wunderstill
beglückt.
Und ich wandre aus den
Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heilges
Schauern!
Wie so weit und still die
Welt!
Sterne hoch die Kreise
schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigts wie wunderbares
Singen -
Oh du gnadenreiche Zeit!
Joseph von
Eichendorff
Weihnachten
I
Bäume leuchtend, Bäume
blendend,
Überall das Süße spendend,
In dem Glanze sich
bewegend,
Alt und junges Herz
erregend –
Solch ein Fest ist uns
bescheret.
Mancher Gaben Schmuck
verehret;
Staunend schaun wir auf
und nieder,
Hin und her und immer
wieder.
Aber, Fürst, wenn Dir's
begegnet
Und ein Abend so Dich
segnet,
Dass als Lichter, dass
als Flammen
Von Dir glänzten
allzusammen
Alles was Du ausgerichtet,
Alle die sich Dir
verpflichtet:
Mit erhöhten
Geistesblicken
Fühltest herrliches
Entzücken.
Johann Wolfgang von Goethe
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Textgrundlage: "Das Christkind",
Robert Reinick
gedichte.x.bib
Textgrundlage:
„Weihnachten“, Joseph von
Eichendorff,
aus: Josiph Freiherrn von
Eichendorffs sämmtliche Werke, 1. Band,
Seite 603, 2. Auflage, ED: 1864
Verlag: Voigt & Günther, EO: Leipzig
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Textgrundlage: „Weihnachten“, Johann
Wolfgang von Goethe, aus Goethe’s
Werke
Vollständige Ausgabe letzter Hand. Band 4.,
S. 88 – Entstehung:
1822, ED: 1828
Verlag J. G. Cotta’sche Buchhandlung,
EO: Stuttgart und Tübingen
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"Advent" Fotograf: Daniela Zenth.
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