Marceline
Desbordes - geboren am 20. Juni 1786 - war die
Tochter eines erfolgreichen Malers, Félix Desbordes und seiner Frau
Catherine
Lucas. Ihre Kindheit war durch die schwierige Lage der Familie
gekennzeichnet,
da ihr Vater durch die Wirren der Französischen
Revolution mehr und mehr verarmte. Um die Lage der Familie
aufzubessern, beschloss ihre Mutter, sie mit einem Verwandten
in Guadeloupe auf den Antillen zu verkuppeln.
Von Gelbfieber gezeichnet kehrte sie als 16-Jährige zurück,
die Mutter war an der
Krankheit gestorben.
Sie
widmete sich der Musik
und begann eine Karriere als Sängerin und Schauspielerin. Das
Zusammentreffen
mit dem belgisch-französischen Komponisten André-Ernest-Modeste
Grétry im Jahr 1805
brachte ihr ein Engagement an der Komischen Oper.
1813
wechselte sie zum Théâtre Royal de l'Odéon in Paris und spielte 1815
am Brüsseler Theater La Monnaie. Sie schrieb zunächst auch selbst
für die Bühne,
war damit aber nicht erfolgreich.
Von 1808 bis 1810 befand
sie sich in unehelichen Beziehung mit Henri de Latouche, ein
gemeinsames Kind starb 1816.
1817
heiratete
sie in zweiter Ehe den Schauspieler Prosper Lanchantin Valmore, mit dem
sie
auch oft auf der Bühne auftrat.
Von
den Misserfolgen ihrer Bühnenwerke geprägt,
musste sie erst gedrängt werden, ihre Gedichte zu veröffentlichen. Hier
jedoch
hatte sie 1819 mit ihrem
Debütband bereits Erfolg.
1823 kehrte
sie der Bühne
den Rücken und schuf bis zu ihrem Lebensende in sorgfältiger Arbeit und
mehrjährigen
Abständen weitere Gedichtbände.
Nachdem
sie drei ihrer Kinder mit Lanchantin
Valmore verlor, ebenso fast alle anderen Angehörigen und zahlreiche
Freunde, nahm sie sich 1859
in Paris das Leben.
Ihre
Werke (vor allem
Gedichtbände) zeigen Desbordes-Valmores als eine außerordentlich
gütige,
sensible Frau mit einem großen liebenden Herzen, aber auch mit
verstörenden
Brüchen in ihrem eigenen, wechselvollen Leben.
Ihre
Themen reichen von
Mutterschaft – die sie als fast einzige Dichterin poetisch erschloss –
über
Liebe, Freundschaft, Kindheit, Gott bis zu Protesten gegen soziale
Unterdrückung (z. B. die der Seidenweber von Lyon 1831/1834). Charles Baudelaire und Paul Verlaine (den Arthur Rimbaud auf sie hinwies)
bewunderten die Innigkeit,
Musikalität und Unmittelbarkeit ihrer Poesie.
Sie
wurde als größte Lyrikerin
Frankreichs im neunzehnten Jahrhundert angesehen.
oben
Inhalt:
Das Lebensbild einer
Künstlerin