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04.2
Bildergeschichten
Wilhelm Busch
Der kleine Pepi mit der neuen Hose
Münchener
Bilderbogen Nr. 286
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Dem
kleinen Pepi, welcher eine neue Hose braucht, wird
eine
von seinem Herrn Paten angemessen. Als
die Hose fertig ist, wird sie auf einer Landpartie probiert.
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Die
Probe fällt schlecht aus und der kleine Pepi
kommt in große Gefahrt. Ganz
durchnäßt setzt sich der Peipi zum Trocknen vor den Laden des Schusters
Knieriem , fühlt sich aber auf einmal an der neuen
Hose festgehalten.
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Da
der kleine Pepi von seinem Sitze nicht los kann, so
müssen freundliche Menschen den Herrn Paten holen, welcher ihn
mit großer Sorgfalt frei macht und den Schaden kunstverständig
ausbessert. Der
Vater zieht den Peppi übrigens noch zur strengen Verantwortung, denn
eine jede neue Hose, selbst wenn der Herr Pate für Macherlohn nichts
berechnet,
kostet viel Geld.
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Der
Pepi ist aber ein Sapperlotskerl und hat das erste
Unglück nur zu schnell vergessen, und da er einmal gehört hat, daß der
Mensch
sich das Leben so süß als möglich machen soll, so geht er über des
Nachbars
Sirupfaß. Mit
dem Naschen hat aber schon so mancher ein Unglück gehabt.
Der Pepi kriegt das Übergewicht und purzelt mit der neuen Hose in das
Faß.
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Der
Nachbar hört, daß an seinem Sirupfasse etwas vorgeht, und
zieht ein Wesen aus der Tiefe, von dem er gar nicht weiß, was er daraus
machen
soll. Doch scheint es ihm ein Mensch und zwar ein kleiner zu sein. Er
stellt
das sonderbare Geschöpf in den Hof, um zu sehen,
was daraus wird. Der Pepi kann aber weder sehen noch hören und spürt
nur von
allen Seiten ein höchst unangenehmes Stechen, als wenn ihn hundert
Schneidergesellen mit Nadeln bearbeiteten.
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Endlich
legt sich das Stechen, und
der Pepi fühlt, daß ihn jemand mit großem Eifer abwischt und von seinem
Überzuge auf die uneigennützigste Weise befreit. – Als er aber sehen
kann,
schreit er laut auf, als er entdeckt, daß ihn der große Hofhund in der
Arbeit
hat. Den
Lärm hört am allerersten die Frau Mutter und macht
sogleich energische Versuche zur Wiederherstellung der äußeren Ansicht
ihres
einzigen Sohnes.
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Allein
erst nach Anwendung der kräftigsten Wasch- und
Schönheitsmittel bekommt der Pepi seine vorige Gestalt wieder,
der Herr Vater aber läßt es an den eindringlichsten
moralischen Ermahnungen nicht fehlen, damit der Pepi nicht vergißt,
daß, wenn
auch der Herr Pate auf den Macherlohn verzichtet, doch jede neue Hose
viel Geld
kostet.
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