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04.2
Gedichte - Luise Deusch
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Tau
und Duft
Sternkerzen
sanft verbrannten
Und
Morgenfeuer strahlen,
Grün
glänzt die Welt und golden,
Gefüllte
Opferschalen
Stehn
Blätter und die Dolden.
Vom
jungen Ministranten,
Dem
Winde, angestoßen,
Bewegt
sie leises Schwanken
Und
klare Tropfen flossen
Am
Fuß herab, dem schlanken.
Dann
hohen Ganges nahet
Die
Priesterin, die Sonne,
Zu
sammeln all die Spenden,
Die
Gaben stiller Wonne,
Mit
ihren goldnen Händen.
Dafür
von ihr empfahet
Den
Lohn an Räucherwerke
Ein
jedes der Gefässe,
Als
ob in Duftesstärke
Sich
die Natur ergösse.
zurück
Tolles
Zeug
Frühling,
Frühling, deine Schuld,
Deines
Rauschebades!
Heut
ist einmal Sorgenmord,
Alle
müssen über Bord,
Meinethalb
zum Hades!
Tolles
Zeug, Allotria,
Kann
ich wohl noch leisten;
Klingle
euch die Ohren voll,
Selbst
wenn strafend mich Apoll
Ließe
dafür geisten.
Heute
kann der Übermut
Nicht
die Haut mehr kosten,
Heutzutag
wird’s sanfter sein,
Auch
mein armes Leierlein
Müßte
ja schon rosten.
Frühling,
Frühling, gehst du schon,
Heiter,
ohne Treue?
Schütte
mir in Schoß und Haar
Blüten
noch fürs ganze Jahr,
Daß
ich selber streue!
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weiter
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Textgrundlage:
„Tau und Duft“, "Tolle sZeug", Luise Deusch,
aus: Gedichte, Verlag v. J. F. Steinkopf,
Stuttgart, gedruckt bei
J. F. Steinkopf, Stuttgart,
Digitized
bei google, Original from
Princton University
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296: "A
Paradox", Frances MacDonald MacNair, 1950 gemeinfrei
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