Das künft’ge Glück

So still und scheu,
So schmerzerblasst,
So ohne Glück
Und ohne Rast.

Die Sorgen dicht
Um dich geschart,
Wie trübe dir
Die Gegenwart.

Dein Köpfchen lehn
An meine Brust
Und träume von
Vergangner Lust.

Am Herzen mir,
Den Blick zurück,
Erwarte so
Das künft’ge Glück.

Draußen und drinnen

Draußen dunkle Kälte, Sturmes-Tosen,
Drinnen Lachen, neckisches Erbosen,
Wärme, Lichterglanz, ein Fliehn und Haschen
In stets wechselnden graziösen Posen.
Er ein Knabe, frisch und braun und prächtig,
Sie ein Mädchen, zart wie weiße Rosen.
Müde endlich, ruhn sie, plaudern leise,
Ihre Stimmen, ihre Blicke kosen –
O wie süß ist Einsamkeit zu zweien,
Und wie arm sind all die Lebelosen!


Ihre Lieder

Leise kommt die Dämmerstunde,
Kommt so ernst mit bleichem Munde,
Deckt mich zu mit grauen Schwingen,
Hebt so traurig an zu singen.

Ach, es wecken ihre Lieder
Eingeschlafne Schmerzen wieder,
Altes, nie gestilltes Sehnen,
Einen Strom verweinter Tränen.

Menschen gibt es, gramerkoren,
Die zu schmerzen nur geboren.
Süß, o süß nach all dem Trauern
Wird der Tod mich überschauern.