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04.2
Kleines
Fabelbuch
Gustav Holting
Die Katze und der
Hofhund
Die Katze:
Komm
Karo! willst Du mit mir gehen?
Ich
weiß wo schöne Sachen stehn:
Pasteten,
Braten, Speck und Wurst,
Und
fette Milch für unsern Durst.
Ich
hab' den Weg schon ausgespürt,
Der
uns zur Speisekammer führt:
Durch
jenes offne Fenster dort
Führ'
ich Dich hin, glaub' meinem Wort.
Der Hund:
Pfui
Katze! pfui! was fällt Dir ein;
Wer
wird so pflichtvergessen sein!
Und
mich, der soll das Haus bewachen,
Auch
mich willst Du zum Diebe machen?
Doch
soll Dir’s wahrlich nicht gelingen,
Vom
rechten Weg mich abzubringen.
Ich
trau' dem Sprichwort, welches lehrt,
Daß
ehrlich stets am längsten währt.
zurück
Meerkätzchen,
Affe und Nuß
Meerkätzchen
sitzt im Baume,
Und
bricht sich eine Nuß,
Doch
macht die grüne Schale
Ihm
Aerger und Verdruß.
„Da
soll man sich verlassen
Auf
seiner Eltern Wort!“
So
ruft es zornig murrend
Und
wirft das Nüßchen fort,
„Noch
gestern hat die Mutter
Von
dieser Frucht gesagt,
Daß
sie ihr wohl gemundet,
Gar
trefflich ihr behagt,
Und
doch ist sie so bitter,
Daß
weder Frau noch Mann,
Noch
wen’ger meines Gleichen,
Sie
je verspeisen kann.“
Ein
weiser alter Affe,
Der
bei dem Baume stand,
Nahm
das verschmähte Nüßchen
Bedächtig
in die Hand,
Zerbrach
mit einem Steine
Der
Schale hartes Rund
Und
steckt den süßen Inhalt
Vergnüglich
in den Mund.
Dann
ruft er: !Merk' die Lehre,
Es
wird Dich nicht gereu’n:
Wenn
man Genuß will haben,
Darf
man nicht Arbeit scheu’n.“
(Frei
nach Florian)
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