Du
drückst den Kranz auf eines Mannes Stirne,
Der
wie ein Schächer jüngst das Blut vergoss,
Indessen
hier die königliche Dirne
Die
Sündenhefe ihrer Lust genoss;
Ich
will ihm den Cypressenkranz gewähren,
Düngt
auch sein Blut die Saat der Tyrannei –
Für
ihn den milden Regen deiner Zähren!
Doch
gegen sie die Blitze der Partei!
Partei!
Partei! Wer sollte sie nicht nehmen,
Die
noch die Mutter aller Siege war!
Wie
mag ein Dichter solch ein Wort verfehmen,
Ein
Wort, das alles Herrliche gebar?
Nur
offen wie ein Mann: Für oder wider?
Und
die Parole: Sklave oder frei?
Selbst
Götter stiegen vom Olymp hernieder
Und
kämpften auf der Zinne der Partei!
Sieh
hin! dein Volk will neue Bahnen wandeln,
Nur
des Signales harrt ein stattlich Heer;
Die
Fürsten träumen, lasst die Dichter handeln!
Spielt
Saul die Harfe, werfen wir den Speer!
Den
Panzer um – geöffnet sind die Schranken,
Brecht
immer euer Saitenspiel entzwei,
Und
führt ein Fähnlein ewiger Gedanken
Zur
starken, stolzen Fahne der Partei!
Das
Gestern ist wie eine welke Blume –
Man
legt sie wohl als Zeichen in ein Buch –
Begrabt’s
mit seiner Schmach und seinem Ruhme
Und
webt nicht länger an dem Leichentuch!
Dem
Leben gilt’s ein Lebehoch zu singen,
Und
nicht ein Lied im Dienst der Schmeichelei;
Der
Menschheit gilt’s ein Opfer darzubringen,
Der
Menschheit, auf dem Altar der Partei!
O
stellt sie ein die ungerechte Klage,
Wenn
ihr die Angst so mancher Seele schaut;
Es
ist das Bangen vor dem Hochzeittage,
Das
hoffnungsvolle Bangen einer Braut.
Schon
drängen aller Orten sich die Erben
Ans
Krankenlager unsrer Zeit herbei;
Lasst,
Dichter, lasst auch ihr den Kranken sterben,
Für
eures Volkes Zukunft nehmt Partei!
Ihr
müsst das Herz an Eine Karte wagen,
Die
Ruhe über Wolken ziemt euch nicht;
Ihr
müsst euch mit in diesem Kampfe schlagen,
Ein
Schwert in eurer Hand ist das Gedicht.
O
wählt ein Banner, und ich bin zufrieden,
Ob’s
auch ein andres, denn das meine sei;
Ich
hab’ gewählt, ich habe mich entschieden,
Und
meinen Lorbeer flechte die Partei!