Jugend
undatiert
Ich
liebte es, mich unsichtbar zu machen. Ich träumte mir eine Tarnkappe.
Ich war
kein schwächlicher Knabe, der den Kampf unter allen Umständen zu
fürchten
hatte. Dennoch schien mir ein Kampf, in dem ich dem Gegner unsichtbar
bliebe,
als der einzig mögliche.
Ich
war eine sogenannte hinterlistige Natur. Ich verachtete meine
Altersgenossen, die
ihre gleichen oder ungleichen Kräfte maßen. Ich hielt es für ehrenhaft,
Feinde
hinterrücks zu erledigen, und den Meuchelmord, wenn er gerechten
Ursachen
entsprang, hielt ich nicht für eine schändliche Tat.
Ich
konnte mich davon überzeugen, daß ich unsichtbar sei, und gleichzeitig
wissen,
daß mich alle sehen müssen. Ich versteckte mich gern. Im Versteckspiel
war ich
ein Meister, und niemand konnte mich finden.
Ich
verachtete immer die Helden ein wenig, von denen ich in den Sagen und
Märchen
las. Dennoch imponierten sie mir, nicht kraft ihrer Taten, sondern
wegen der
Stellung, die sie einnahmen, der großartigen Rolle, die sie spielen
durften.
Ich verglich mich gerne mit ihnen. Denn
ich war auch ehrgeizig, gewiß. Ich war entschlossen, den Durchschnitt
der
Menschen zu überragen, mit welchen Mitteln - wußte ich nicht. Ich war
entschlossen, mich durch nichts hindern zu lassen.
Von
der Armut, die meine Jugend umgab, fühlte ich wenig. Ich betrachtete
sie
als eines der vielen Hindernisse, die das Schicksal den Menschen in den
Weg
stellt. Sie war, nach berühmten Mustern, zu überwinden. Ich beneidete
andere,
satte und gutgekleidete Knaben nicht. Seit jeher wußte ich, daß ein
Mitleid mit
mir selbst ebenso verwerflich ist wie Mitleid mit andern. Freudig und
mit einer
Art Wollust bekannte ich mich zur Armut, ich schloß mich in sie ein und
schied
mich dadurch
von
den Altersgenossen.
Es
war mir immer daran gelegen, mit allen gut zu leben. Denn ich erkannte
früh,
daß üble Gesinnung und Feindschaft von Schaden sein können, besonders
die
Feindschaft der Minderwertigen. Es hätte mir nicht an Mut gefehlt,
einer Welt
von Feinden die Stirn zu bieten. Aber der Friede war mir lieber als der
Kampf,
weil dieser mich verraten hätte und ich im Verborgenen leben wollte.
Ebenso
mangelte es mir nicht
an Empörung gegen Lehrer und Vorgesetzte. Ich aber zeigte sie nicht.
Ich war
ein ausgezeichneter Schüler, nicht durch Fleiß, sondern durch
Überlegenheit. Es
wäre mir unwürdig erschienen, vom Lehrer bei einer verbotenen Lektüre,
beim
Zigarettenrauchen oder beim Abschreiben einer Schularbeit erwischt zu
werden,
zu stottern oder mir einsagen zu lassen. Ich fügte mich den
unüberwindlichen
Mächten, und
weil sie mir nichts anhaben konnten, fühlte ich mich frei. Indessen die
Rebellen, die Tollkühnen und die Aufrichtigen immer auf der Flucht vor
den
Lehrern waren, die Jägern glichen. Mich belustigte es, an dieser Jagd
nicht
teilzunehmen, sondern sie zu betrachten.
Es
erschien mir unwürdig, bei einer Lüge ertappt zu werden, aber nicht
unwürdig zu
lügen. Unehrliche Vorteile, die nicht an den Tag kommen konnten, wußte
ich
auszunützen. Ich erkannte bald, daß mich die Menschen infolgedessen für
ehrlich, aber schlau hielten und daß sie vor mir Angst hatten, aber mir
keine
Unredlichkeit zutrauten.
Sie
faßten Zutrauen zu mir, trotz ihrer Furcht. Sie fragten mich um Rat,
ich
gewährte ihnen Hilfe. Sie wurden mir treu, sie blieben mir
gleichgültig. Ich
bezahlte ihnen ihre Treue und blieb ihnen nichts mehr schuldig. Sie
beneideten
mich, ich ließ mich beneiden. Ich hatte Erfolge, und es freute mich,
die
Konsequenzen der Erfolge, nicht sie selbst, auszunützen.
Bald
sah ich, daß ich in Gefahr war, mich in mich selbst zu verlieben. Ich
begann
achtzugeben. Ich wollte vor mir selbst ebenso sicher sein, wie ich es
vor den
andern war. Dabei kam mir meine im landläufigen Sinn sehr tadelhafte
und
unmoralische Natur zu Hilfe. Ich durfte jeden Tag neue Fehler an mir
entdecken,
denn ich war damals noch überzeugt, daß Egoismus, Schlechtigkeit,
Hochmut,
Tücke und Feigheit absolute
Fehler sind. Ich brachte es fertig, mir zu gefallen und mich für
verworfen zu
halten. Ich wollte nicht edel sein. Es genügte mir, erkannt zu haben,
daß ich
nicht edel sei. Diese Erkenntnis schützte mich ebenso vor mir selbst,
wie meine
Laster mich vor den andern schützten.
Ich
glaubte an die Existenz und an die fruchtbare Kraft der Tugenden, ich
wußte
nur, daß sie für mich nichts getaugt hätten. Ich glaubte an die edle
Gesinnung
großer Männer und an die Fruchtlosigkeit gemeiner Bestrebungen. Ich
glaubte an
positive Kräfte und haßte die negativen. Ich haßte den Teufel. Aber an
Gott
glaubte ich nur schüchtern, und während ich genau wußte, daß er nicht
existiere, betete ich dennoch zu
ihm.
Zwei
Jahre lang, von meinem vierzehnten bis zum sechzehnten Lebensjahr, war
ich ein
Atheist. Ich sah zum Himmel empor und wußte, daß er aus blauer Luft
bestand.
Ich hatte aber gar nicht bemerkt, daß Gott nicht verschwunden, sondern
gleichsam nur übergesiedelt war, aus dem Himmel irgendwohin anders, ich
wußte
nicht, wohin, wahrscheinlich aber in meine Nähe. Daß niemand die Welt
regierte,
war mir offenbar, daß aber jemand meine eigenen Wege überwachte, fühlte
ich. Ich
betete oft, und meine Gebete waren sehr kurz. Sie bestanden in einem
Gedanken,
ja nur in einem Einfall. Der, zu dem ich betete, half immer, er strafte
niemals. Ja, ich schämte mich nicht, ihn um seine Unterstützung bei
meinen
unedlen, beinahe verbrecherischen, auf jeden Fall aber sündhaften
Unternehmungen zu bitten. Er half auch da. Ich hätte ihn immer
verleugnet. Aber
desto eifriger glaubte ich ihm. Er war
da wie eine Wirklichkeit.
Erst
zwei Jahre später wuchs der Gott, den ich nur für mich in Anspruch
genommen
hatte, zum Weltengott und Herrn des Alls. Daß er mir gut gesinnt war,
gleichsam
aus alter Kameradschaft, wußte ich. Ich fürchtete ihn nicht. Ich
vertraute ihm.
Und wenn mir Schlimmes widerfuhr, war mir's keine Strafe, sondern eine
mir noch
verborgene, maskierte
Gnade.
Ich
hatte nichts mehr zu fürchten. Mit Gott lebte ich gut, mich selbst
kannte ich,
die Menschen hatte ich in der Gewalt. Gespenster, Tote und Geister
wußte ich zu
versöhnen. Erschienen sie mir im Traum, so erschrak ich nicht, sondern
unterhielt mich mit ihnen sachlich und höflich. Ich lief nicht vor
ihnen davon,
sie mußten also einsehn, daß bei mir nicht viel zu holen war.
Nur
Tod und Krankheiten fürchtete ich. An das Weiterleben in einer andern
Form
glaubte ich, aber es war mir unangenehm, plötzlich und unvorbereitet in
eine unbekannte,
niemals vorher zu erforschende Umgebung zu gelangen. Ich mied den Tod,
ich mied
Begräbnisse, Friedhöfe und den Anblick von Leichen. Einmal kam ich
zufällig zu einem
Begräbnis - und war wochenlang erschüttert. Ich fühlte mich selbst dem
Tod nahe
und machte mich bereit zu sterben.
Als
ich aber sah, daß mein Leben dennoch stärker war, hörte ich auf, die
Ansteckungsgefahr des Todes zu fürchten. Ich ging auf einen alten
Friedhof und
blieb dort lange Stunden. Ich befreundete mich mit einem
Friedhofswächter, der
mir gruselige Geschichten erzählte, an die ich nicht glaubte. Er sprach
von übernatürlichen
Erscheinungen und von der wachen Kraft der Toten, die vor dem Begräbnis
in der Totenkammer
lagen. Einmal blieb ich eine Nacht lang bei den Toten.
Sie
rührten sich nicht. Ich glaubte dennoch nicht an ihren endgültigen Tod.
Aber es
schien mir klar zu sein, daß ihnen oder uns die Fähigkeit der
Verständigung
fehlte.
Ich
gewöhnte mich an den Anblick der Leichen, an die Raserei der
Hinterbliebenen,
an traurige Gesänge, an Schauderhaftes, Geheimnisvolles und sogar
Häßliches.
Ich sah einmal, wie ein Telegraphenmast einen Arbeiter fällte. Er fiel
ohne
Laut zu Boden. Ich sah seinen zerschmetterten Schädel, schmeckte mit
den Augen
das schnell gerinnende Blut, hörte das Jammern seiner Frau und seiner
zwei
Töchter und war nicht erschüttert. Von nun aber ließ mich fremdes Leid
unbeteiligt. Einmal verbrühte sich meine Mutter die Hand. Sie litt
schrecklich.
Sie stöhnte. Ich blieb ruhig. Einmal scheuten die Pferde eines Wagens,
der
Kutscher wurde eine lange Strecke mitgeschleift. Ich blickte kühl auf
diesen
Vorgang, der alle Menschen in Aufregung versetzte. Nichts brachte mich
aus der
Fassung. Ich wäre niemals imstande gewesen,
einen Menschen unter eigener Lebensgefahr zu retten. Ich möchte keinem
Ertrinkenden nachspringen, ich habe nicht schwimmen gelernt, ich will
nicht
schwimmen. Ich verachte die vergeblichen Versuche der Menschen, es den
Fischen
gleichzutun, und ich glaube an vollkommene Apparate, die es uns möglich
machen
werden, auf dem Wasser spazierenzugehn. Solange diese zuverlässigen
Erfindungen fehlen,
mögen sie ertrinken, die Selbstmörder! Ich zweifle daran, ob die Welt
etwas an
ihnen gewinnt. Aber um mich wäre es schade.
Ich
verlasse mich nicht auf den Körper, ich verlasse mich nur auf den
siegreichen
menschlichen Geist. Einer Pistole traue ich mehr als einem Boxer, und
ich freue
mich, daß die stärksten Muskeln einer Kugel nicht standhalten. Ich
freue mich
über die Nutzlosigkeit der Panzer und der Schwerter, und die männliche
Tapferkeit scheint mir eine aussichtslose Sache.
Allerdings
wußte ich schon früh, daß den Frauen Heldentaten imponieren, und ich
verachtete
die Frauen deswegen. Allein, sie schienen mir unentbehrlich, sie
reizten mich,
und ich genoß ihre Nacktheit, wenn sie angezogen waren. Ich wollte sie
verführen, besitzen und verlassen.
Ich
schwärmte niemals für eine, ich war nicht verliebt. Das ganze weibliche
Geschlecht empfand ich als ein Individuum. Einmal sah ich eine junge
Dienerin
in einer Badeanstalt. Ich saß im Warteraum, wartete auf eine freie
Zelle, sie
sprach mit zwei alten Frauen und streckte beide Arme in die Höhe, ohne
Grund,
ohne Zweck. Ihre Brüste strafften sich, ihre Bluse ließ ein Stück
weißer
Unterkleidung frei, ihre Füße schlüpften halb aus den Pantoffeln. Sie
erschien
mir sehr begehrenswert, mir schwindelte fast. Sie sah mich an, sie
winkte mir,
aber ich floh.
In
der Nacht hatte ich Furcht, mich zu entkleiden. Ich fürchtete meine
eigene
Nacktheit, die einsame, nur männliche, und wünschte mir von Herzen,
Mann und
Weib in einem zu sein, Genießer und Genossener, Liebender und
Empfangender, ich
kam mir unvollkommen vor, brachte mich in Erregung, verwirklichte mir
das
Mädchen, zauberte sie ins Bett, genoß sie, verlor aber im Rausch nicht
die
Besinnung, sondern wußte jeden Augenblick, daß sie nicht da war und
fern von
mir mit einem andern schlief.
Schließlich
stand ich auf, ging hinaus, da stand meine fünfzehnjährige Nachbarin am
Fenster. Sie erwartete ihre Eltern, die auf ein Hochzeitsfest entfernt
wohnender Verwandten gegangen waren. Ich stieg zu ihr ins Zimmer,
löschte die
Lampe aus, und wir schliefen zwei Stunden nebeneinander. Als ich
fortging,
weinte sie, aber sie rührte sich nicht. „Du wirst mich heiraten!“ sagte
sie
glücklich und weinend. „Vielleicht!“ antwortete
ich.
Um
diese Zeit begann ich, Dichter zu lieben, Dramen und Gedichte. Ich
behielt
alles im Gedächtnis, ohne eigentlich auswendig zu lernen. Ich schätzte
ihre
Schönheiten, die Sprache, das Bild und den Klang und ließ mich
verführen, auch
den Inhalt zu lieben, mehr, als mir zustand. Um die Schönheiten der
Dichtungen
genauer zu genießen und durchaus zu verstehn, schien es mir nötig, mich
zu
verlieben. Ich suchte mir ein hübsches Mädchen, das viele meiner
Altersgenossen
anbeteten, und ging
ihr auf der Straße nach. Ich dachte an sie, träumte von ihr, aber ich
wußte bei
alledem, daß ich nicht imstande gewesen wäre, ihr etwas zu opfern; daß
ich im
Regen vor ihrem Fenster ging, nur um zu sehen, wie es ist, wenn man
leidet,
aber nicht, um zu leiden. Ich konnte bald befriedigt feststellen, daß
ich
wußte, was die Liebe sei. Ich wandte mich hierauf anderen
Angelegenheiten zu.
Ich
wandte mich den Angelegenheiten zu, von denen die Gedichte und Dramen
handeln,
die sogenannten großen Gegenstände, die erhabenen Gedanken, die Ideen
und deren
moralische Ereignisse, die Ideale, die Natur, die Sittlichkeit, das
Vaterland,
die Freiheit, die Nation und die Sprache. Alle diese Begriffe bestanden
für
mich, wie nur reale Gegenstände bestehen können, ferne, aber doch mit
Sinnen
vernehmbar wie Glocken, an deren hoher, beinahe himmlischer Existenz
man nicht zweifelt,
weil man ihre Klänge hört. Damals wußte ich noch nichts von den
Beziehungen des
Klangs zum Instrument, das ihn gebärt, von der Spannung, die sich
bildet
zwischen dem Fluß der Zeit und der Stabilität der Dinge, und ich war
ein
kleiner egozentrischer Skeptiker, der das allgemein Gültige verehrte,
ohne es
anzuwenden.
Las
ich ein Gedicht, so zweifelte ich nicht daran, daß es recht hatte.
Besang einer
eine Wiese, so war mir die Schönheit dieser Wiese so nahe wie dem
Dichter. Ich
hatte Respekt vor dem Gedruckten. Ich verehrte die Tradition. Ich
liebte nichts
Besonderes unter dem Allgemeinen. Ich zog nicht einen Dichter dem
andern
vor. Ich schätzte nicht die Gegenstände, die der eine behandelte, höher
als die
des andern. Alle schätzte ich gleichmäßig.
Ich
schätzte den Faust und Wilhelm Tell. Shakespeare lernte ich auswendig
und
Hölderlin, und obwohl ich Widersprüche entdeckte, lag doch das
Verschiedene,
das die großen Männer trennt, unter einer einzigen einigenden Schicht
von
Erhabenheit, Anmut und Adel. Nie hätte ich so gehandelt wie ihre
Helden. Aber
ich glaubte doch, daß die Dichter und ihre Helden objektiv recht
hatten. Ich
wußte nicht, weshalb Nathan
der Weise es nötig hatte, so edel zu sein. Ich empfand Mitleid im
tragischen
Sinn mit Shylock. Aber ich glaubte eben, ich selbst wäre eine Ausnahme,
keine
beneidenswerte, keine schätzbare, eher eine verworfene. Alles, was
gepredigt,
gesungen und geglaubt wurde, hatte recht und paßte für die Welt. Wenn
einer
seine Liebesschmerzen besang, so verstand ich zwar nicht, warum er so
leide,
aber ich glaubte, daß es normal sei, so zu leiden.
Sprichwörter,
die zu meiner persönlichen, ganz eigenen Auffassung des Lebens nicht
paßten,
hielt ich dennoch für tiefsinnig, zumindest für die Ergebnisse weiser
Erfahrungen und Bekenntnisse. Zitate, die im Laufe der Jahre geflügelt
worden
sind, hielt ich für den Ausdruck einer allgemein anerkannten, durch die
Stimme
des Volks und der Zeiten befestigten, begründeten Weisheit . . .
.
.
. Ich besuchte die Universität gleichgültig, enttäuscht, ohne Fleiß und
nicht
mit der Andacht, mit der ich manchmal als Gymnasiast an sie gedacht
hatte. Ich
studierte Germanistik und exakte Philosophie, das heißt, ich hörte die
Vorträge
einiger Professoren, die mich langweilten.
Im
Gymnasium hatte ich mir nach den Beschreibungen
vorgestellt, die Wissenschaft auf einer Hochschule wäre, eben weil sie
ledig sei
der kleinlichen Formen, die an den Mittelschulen angewendet würden,
wirklich
edel, frei und stolz. Nun sah ich, daß die Professoren sich keine Mühe
gaben,
daß sie nur eine halbe Stunde lasen, manchmal fortblieben
und die Vorlesung ausfallen ließen und daß die meisten sich bei den
Prüfungen
dennoch das Recht anmaßten, streng zu sein, sehr kleinlich, noch
kleinlicher
als Mittelschullehrer, zu prüfen, sich von persönlichen Gefühlen,
Sympathien
und Abneigungen leiten zu lassen. Ich dachte an die Mittelschule mit
einer
gewissen Trauer zurück.
Ihre
Lehrer erschienen mir besser, edler, vorurteilsfreier und ärmer. Manche
Seminarstunden, in denen gotische Übungen und mittelhochdeutsche
Grammatik
vorgenommen wurden, waren genauso wie Unterrichtsstunden in der
Mittelschule,
nur daß man hier zur Aufmerksamkeit nicht gezwungen war und die Klasse
verlassen durfte, wenn man nicht mehr sitzen wollte. Es gab Dummköpfe
unter den
Studenten, ehrgeizige und eingebildete . . .