Arthur Schnitzler
Die
Toten schweigen
Die
Toten schweigen - Seite 3
Sie
kann nichts von ihr sehen ... aber die Richtung
ist ihr klar. Noch einmal wendet sie sich um. Es ist ja gar nicht so
dunkel.
Sie kann den Wagen ganz gut sehn; auch die Pferde ... und wenn sie sich
sehr
anstrengt, merkt sie auch etwas wie die Umrisse eines menschlichen
Körpers, der
auf dem Boden liegt. Sie reißt die Augen weit auf, es ist ihr, als
hielte sie
etwas hier zurück ... der Tote ist es, der sie hier behalten will, und
es graut
sie vor seiner Macht ... Aber gewaltsam macht sie sich frei, und jetzt
merkt
sie: der Boden ist zu feucht; sie steht auf der glitschigen Straße, und
der
nasse Staub hat sie nicht fortgelassen. Nun aber geht sie ... geht
rascher ...
läuft ... und fort von
da ... zurück ... in das
Licht, in den Lärm, zu den Menschen! Die Straße läuft sie entlang, hält
das
Kleid hoch, um nicht zu fallen. Der Wind ist ihr im Rücken, es ist, als
wenn er
sie vorwärts triebe. Sie weiß nicht mehr recht, wovor sie flieht. Es
ist ihr,
als ob sie vor dem bleichen Manne fliehen müßte, der dort, weit hinter
ihr,
neben dem Straßengraben liegt ... dann fällt ihr ein, daß sie ja den
Lebendigen
entkommen will, die gleich dort sein und sie suchen werden. Was werden
die
denken? Wird man ihr nicht nach? Aber man kann sie nicht mehr einholen,
sie ist
ja gleich bei der Brücke, sie hat einen großen Vorsprung, und dann ist
die
Gefahr vorbei. Man kann ja nicht ahnen, wer sie ist, keine Seele kann
ahnen,
wer die Frau war, die mit jenem Mann über die Reichsstraße gefahren
ist. Der
Kutscher kennt sie nicht, er wird sie auch nicht erkennen, wenn er sie
später
einmal sieht. Man wird sich auch nicht darum kümmern, wer sie war. Wen
geht es
an? – Es ist sehr klug, daß sie nicht dort geblieben ist, es ist auch
nicht gemein.
Franz selbst hätte ihr recht gegeben. Sie muß ja nach Haus, sie hat ein
Kind,
sie hat einen Mann, sie wäre ja verloren, wenn man sie dort bei ihrem
toten
Geliebten gefunden hätte. Da ist die Brücke, die Straße scheint heller
... ja schon
hört sie das Wasser rauschen wie früher; sie ist da,
wo sie mit ihm Arm in Arm gegangen – wann – wann? Vor wieviel Stunden?
Es kann
noch nicht lange sein. Nicht lang? Vielleicht doch! Vielleicht war sie
lange
bewußtlos, vielleicht ist es längst Mitternacht, vielleicht ist der
Morgen
schon nahe, und sie wird daheim schon vermißt. Nein, nein, das ist ja
nicht
möglich, sie weiß, daß sie gar nicht bewußtlos war; sie erinnert sich
jetzt
genauer als im ersten Augenblick, wie sie aus dem Wagen gestürzt und
gleich
über alles im klaren gewesen ist. Sie läuft über die Brücke und hört
ihre
Schritte hallen. Sie sieht nicht nach rechts und links. Jetzt bemerkt
sie, wie
eine Gestalt ihr entgegenkommt. Sie mäßigt ihre Schritte. Wer kann das
sein,
der ihr entgegenkommt? Es ist jemand in Uniform. Sie geht ganz langsam.
Sie
darf nicht auffallen. Sie glaubt zu merken, daß der Mann den Blick fest
auf sie
gerichtet hält. Wenn er sie fragt? Sie ist neben ihm, erkennt die
Uniform; es
ist ein Sicherheitswachmann; sie geht an ihm vorüber. Sie hört, daß er
hinter
ihr stehen geblieben ist. Mit Mühe hält sie sich davon zurück, wieder
zu
laufen; es wäre verdächtig. Sie geht noch immer so langsam wie früher.
Sie hört
das Geklingel der Pferdeeisenbahn. Es kann noch lang nicht
Mitternacht sein. Jetzt geht sie wieder schneller; sie eilt der Stadt
entgegen,
deren Lichter sie schon unter dem Eisenbahnviadukt am Ausgang der
Straße
entgegenschimmern sieht, deren gedämpften Lärm sie schon zu vernehmen
glaubt.
Noch diese einsame Straße, und dann ist die Erlösung da. Jetzt hört sie
von
weitem schrille Pfiffe, immer schriller, immer näher; ein Wagen saust
an ihr
vorüber. Unwillkürlich bleibt sie stehen und sieht ihm nach. Es ist der
Wagen
der Rettungsgesellschaft. Sie weiß, wohin er fährt. Wie schnell! denkt
sie ...
Es ist wie Zauberei. Einen Moment lang ist ihr, als müßte sie den
Leuten
nachrufen, als müßte sie mit, als müßte sie wieder dahin zurück, woher
sie
gekommen – einen Moment lang packt sie eine ungeheure Scham, wie sie
sie nie
empfunden; und sie weiß, daß sie feig und schlecht gewesen ist. Aber
wie sie
das Rollen und Pfeifen immer ferner verklingen hört, kommt eine wilde
Freude
über sie, und wie eine Gerettete eilt sie vorwärts. Leute kommen ihr
entgegen;
sie hat keine Angst mehr vor ihnen – das Schwerste ist überstanden. Der
Lärm
der Stadt wird deutlich, immer lichter wird es vor ihr; schon sieht sie
die
Häuserzeile der Praterstraße, und es ist ihr, als werde sie dort von
einer Flut
von Menschen erwartet, in der sie spurlos verschwinden darf.
Wie sie jetzt zu einer Straßenlaterne kommt, hat sie schon die Ruhe,
auf ihre
Uhr zu sehen. Es ist zehn Minuten vor neun. Sie hält die Uhr ans Ohr –
sie ist
nicht stehen geblieben. Und sie denkt: ich bin lebendig, gesund ...
sogar meine
Uhr geht ... und er ... er ... tot ... Schicksal ... Es ist ihr, als
wäre ihr
alles verziehen ... als wäre nie irgendeine Schuld auf ihrer Seite
gewesen. Es
hat sich erwiesen, ja es hat sich erwiesen. Sie hört, wie sie diese
Worte laut
spricht. Und wenn es das Schicksal anders bestimmt hätte? – Und wenn
sie jetzt
dort im Graben läge und er am Leben geblieben wäre? Er wäre nicht
geflohen,
nein ... er nicht. Nun ja, er ist ein Mann. Sie ist ein Weib – und sie
hat ein
Kind und einen Gatten. – Sie hat recht gehabt, – es ist ihre Pflicht –
ja ihre
Pflicht. Sie weiß ganz gut, daß sie nicht aus Pflichtgefühl so
gehandelt ...
Aber sie hat doch das Rechte getan. Unwillkürlich ... wie ... gute
Menschen
immer. Jetzt wäre sie schon entdeckt. Jetzt würden die Ärzte sie
fragen. Und
Ihr Mann, gnädige Frau? O Gott!... Und die Zeitungen morgen – und die
Familie –
sie wäre für alle Zeit vernichtet gewesen und hätte ihn doch nicht zum
Leben
erwecken können. Ja, das war die Hauptsache; für nichts hätte sie sich
zugrunde
gerichtet. – Sie ist unter
der Eisenbahnbrücke. –
Weiter ... weiter ... Hier ist die Tegethoffsäule, wo die vielen
Straßen
ineinander laufen. Es sind heute, an dem regnerischen, windigen
Herbstabend
wenig Leute mehr im Freien, aber ihr ist es, als brause das Leben der
Stadt
mächtig um sie, denn woher sie kommt, dort war die fürchterlichste
Stille. Sie
hat Zeit. Sie weiß, daß ihr Mann heute erst gegen zehn nach Hause
kommen wird.
– sie kann sich sogar noch umkleiden. Jetzt fällt es ihr ein, ihr Kleid
zu
betrachten. Mit Schrecken merkt sie, daß es über und über beschmutzt
ist. Was
wird sie dem Stubenmädchen sagen? Es fährt ihr durch den Kopf, daß
morgen die
Geschichte von dem Unglücksfall in allen Zeitungen zu lesen sein wird.
Auch von
einer Frau, die mit im Wagen war, und die dann nicht mehr zu finden
war, wird
überall zu lesen stehen, und bei diesem Gedanken bebt sie von neuem
– eine Unvorsichtigkeit, und all ihre
Feigheit war umsonst. Aber sie hat den Wohnungsschlüssel bei sich; sie
kann ja
selbst aufsperren; – sie wird sich nicht hören lassen. Sie steigt rasch
in
einen Fiaker. Schon will sie ihm ihre Adresse angeben, da fällt ihr
ein, daß
das vielleicht unklug wäre, und sie ruft ihm irgendeinen Straßennamen
zu, der
ihr eben einfällt. Wie sie durch die Praterstraße fährt, möchte sie
gern irgend etwas
empfinden, aber sie kann es nicht; sie fühlt, daß sie
nur einen Wunsch hat: zu Hause, in Sicherheit sein. Alles andere ist
ihr
gleichgültig. Im Augenblick, da sie sich entschlossen hat, den Toten
allein auf
der Straße liegen zu lassen, hat alles in ihr verstummen müssen, was um
ihn
klagen und jammern wollte. Sie kann jetzt nichts mehr empfinden als
Sorge um
sich. Sie ist ja nicht herzlos ... o nein!... sie weiß ganz gewiß, es
werden
Tage kommen, wo sie verzweifeln wird; vielleicht wird sie daran
zugrunde gehen;
aber jetzt ist nichts in ihr als die Sehnsucht, mit trockenen Augen und
ruhig
zu Hause am selben Tisch mit ihrem Gatten und ihrem Kinde zu sitzen.
Sie sieht
durchs Fenster hinaus. Der Wagen fährt durch die innere Stadt; hier ist
es hell
erleuchtet, und ziemlich viele Menschen eilen vorbei. Da ist ihr
plötzlich, als
könne alles, was sie in den letzten Stunden durchlebt, gar nicht wahr
sein. Wie
ein böser Traum erscheint es ihr ... unfaßbar als Wirkliches,
Unabänderliches.
In einer Seitengasse nach dem Ring läßt sie den Wagen halten, steigt
aus, biegt
rasch um die Ecke und nimmt dort einen andern Wagen, dem sie ihre
richtige
Adresse angibt. Es kommt ihr vor, als wäre sie jetzt überhaupt nicht
mehr
fähig, einen Gedanken zu fassen. Wo ist er jetzt, fährt es ihr
durch den Sinn. Sie schließt die Augen, und sie sieht
ihn vor sich auf einer Bahre liegen, im Krankenwagen – und plötzlich
ist ihr,
als sitze sie neben ihm und fahre mit ihm. Und der Wagen beginnt zu
schwanken,
und sie hat Angst, daß sie herausgeschleudert werde, wie damals – und
sie
schreit auf. Da hält der Wagen. Sie fährt zusammen; sie ist vor ihrem
Haustor.
– Rasch steigt sie aus, eilt durch den Flur, mit leisen Schritten, so
daß der
Portier hinter seinem Fenster gar nicht aufschaut, die Treppen hinauf,
sperrt
leise die Tür auf, um nicht gehört zu werden ... durchs Vorzimmer in
ihr Zimmer
– es ist gelungen! Sie macht Licht, wirft eilig ihre Kleider ab und
verbirgt
sie wohl im Schrank. Über Nacht sollen sie trocknen – morgen will sie
sie
selber bürsten und reinigen. Dann wäscht sie sich Gesicht und Hände und
nimmt
einen Schlafrock um.
Jetzt
klingelt es draußen. Sie hört das Stubenmädchen
an die Wohnungstür kommen und öffnen. Sie hört die Stimme ihres Mannes;
sie
hört, wie er den Stock hinstellt. Sie fühlt, daß sie jetzt stark sein
müsse,
sonst kann noch immer alles vergeblich gewesen sein. Sie eilt ins
Speisezimmer,
so daß sie im selben Augenblick eintritt wie ihr Gatte.
»Ah,
du bist schon zu Haus?« sagt er.
»Gewiß,«
antwortet sie,
»schon lang.«
»Man
hat dich offenbar nicht kommen gesehn.« Sie
lächelt, ohne sich dazu zwingen zu müssen. Es macht sie nur sehr müde,
daß sie
auch lächeln muß. Er küßt sie auf die Stirn.
Der
Kleine sitzt schon bei Tisch; er hat lang warten
müssen, ist eingeschlafen. Auf dem Teller hat er sein Buch liegen, auf
dem
offenen Buch ruht sein Gesicht. Sie setzt sich neben ihn, der Gatte ihr
gegenüber, nimmt eine Zeitung und wirft einen flüchtigen Blick hinein.
Dann
legt er sie weg und sagt: »Die anderen sitzen noch zusammen und beraten
weiter.«
»Worüber?«
fragt sie.
Und
er beginnt zu erzählen, von der heutigen Sitzung,
sehr lang, sehr viel. Emma tut, als höre sie zu, nickt zuweilen.
Aber
sie hört nichts, sie weiß nicht, was er spricht,
es ist ihr zumute wie einem, der furchtbaren Gefahren auf wunderbare
Weise
entronnen ... sie fühlt nichts als: Ich bin gerettet, ich bin daheim.
Und
während ihr Mann immer weiter erzählt, rückt sie ihren Sessel näher zu
ihrem
Jungen, nimmt seinen Kopf und drückt ihn an ihre Brust. Eine unsägliche
Müdigkeit
überkommt sie – sie kann sich nicht beherrschen, sie fühlt, daß der
Schlummer
über sie kommt; sie schließt die Augen.
Plötzlich
fährt ihr eine
Möglichkeit durch den Sinn, an die sie seit dem Augenblick, da sie sich
aus dem
Graben erhoben hat, nicht mehr gedacht. Wenn er nicht tot wäre! Wenn er
... Ach
nein, es war kein Zweifel möglich ... Diese Augen ... dieser Mund – und
dann
... kein Hauch von seinen Lippen. – Aber es gibt ja den Scheintod. Es
gibt
Fälle, wo sich geübte Blicke irren. Und sie hat gewiß keinen geübten
Blick.
Wenn er lebt, wenn er schon wieder zu Bewußtsein gekommen ist, wenn er
sich
plötzlich mitten in der Nacht auf der Landstraße allein gefunden ...
wenn er
nach ihr ruft ... ihren Namen ... wenn er am Ende fürchtet, sie sei
verletzt ...
wenn er den Ärzten sagt, hier war eine Frau, sie muß weiter
weggeschleudert
worden sein. Und ... und ... ja, was dann? Man wird sie suchen. Der
Kutscher
wird zurückkommen vom Franz Josefsland mit Leuten ... er wird erzählen
... die
Frau war ja da, wie ich fortgegangen bin – und Franz wird ahnen. Franz
wird
wissen ... er kennt sie ja so gut ... er wird wissen, daß sie
davongelaufen
ist, und ein gräßlicher Zorn wird ihn erfassen, und er wird ihren Namen
nennen,
um sich zu rächen. Denn er ist ja verloren ... und es wird ihn so tief
erschüttern, daß sie ihn in seiner letzten Stunde allein gelassen, daß
er
rücksichtslos sagen
wird: Es war Frau Emma, meine
Geliebte ... feig und dumm zugleich, denn nicht wahr, meine Herren
Ärzte, Sie
hätten sie gewiß nicht um ihren Namen gefragt, wenn man Sie um
Diskretion
ersucht hätte. Sie hätten sie ruhig gehen lassen, und ich auch, o ja –
nur
hätte sie dableiben müssen, bis Sie gekommen sind. Aber da sie so
schlecht
gewesen ist, sag ich Ihnen, wer sie ist ... es ist ... Ah!
»Was
hast du?« sagt der Professor sehr ernst, indem er
aufsteht.
»Was
... wie?... Was ist?«
»Ja,
was ist dir denn?«
»Nichts.«
Sie drückt den Jungen fester an sich.
Der
Professor sieht sie lang an. »Weißt du, daß du
begonnen hast, einzuschlummern und –«
»Und?«
»Dann
hast du plötzlich aufgeschrien.«
»...
So?«
»Wie
man im Traum schreit, wenn man Albdrücken hat.
Hast du geträumt?«
»Ich
weiß nicht. Ich weiß gar nichts.«
Und
sich selbst gegenüber im Wandspiegel sieht sie ein
Gesicht, das lächelt, grausam, und mit verzerrten Zügen. Sie weiß, daß
es ihr
eigenes ist, und doch schaudert ihr davor ... Und sie merkt, daß es
starr wird,
sie kann den Mund nicht bewegen, sie weiß es: dieses
Lächeln wird, solange sie lebt, um ihre Lippen spielen. Und sie
versucht zu
schreien. Da fühlt sie, wie sich zwei Hände auf ihre Schultern legen,
und sie
sieht, wie sich zwischen ihr eigenes Gesicht und das im Spiegel das
Antlitz
ihres Gatten drängt; seine Augen, fragend und drohend, senken sich in
die
ihren. Sie weiß: übersteht sie diese letzte Prüfung nicht, so ist alles
verloren. Und sie fühlt, wie sie wieder stark wird, sie hat ihre Züge,
ihre
Glieder in der Gewalt; sie kann in diesem Augenblick mit ihnen
anfangen, was
sie will; aber sie muß ihn benützen, sonst ist es vorbei, und sie
greift mit
ihren beiden Händen nach denen ihres Gatten, die noch auf ihren
Schultern
liegen, zieht ihn zu sich; sieht ihn heiter und zärtlich an.
Und
während sie die Lippen ihres Mannes auf ihrer
Stirn fühlt, denkt sie: freilich ... ein böser Traum. Er wird es
niemandem
sagen, wird sich nie rächen, nie ... er ist tot ... er ist ganz gewiß
tot ...
und die Toten schweigen.
»Warum
sagst du das?« hört sie plötzlich die Stimme
ihres Mannes. Sie erschrickt tief. »Was hab ich denn gesagt?« Und es
ist ihr,
als habe sie plötzlich alles ganz laut erzählt ... als habe sie die
ganze Geschichte
dieses Abends hier bei Tisch mitgeteilt ... und
noch einmal fragt sie, während sie vor seinem entsetzten Blick
zusammenbricht:
»Was hab ich denn gesagt?«
»Die
Toten schweigen,« wiederholt ihr Mann sehr
langsam.
»Ja
...« sagt sie, »ja ...«
Und
in seinen Augen liest sie, daß sie ihm nichts mehr
verbergen kann, und lange sehn die beiden einander an. »Bring den Buben
zu
Bett,« sagt er dann zu ihr; »ich glaube, du hast mir noch etwas zu
erzählen
...«
»Ja,«
sagt sie.
Und
sie weiß, daß sie diesem Manne, den sie durch
Jahre betrogen hat, im nächsten Augenblick die ganze Wahrheit sagen
wird.
Und
während sie mit ihrem Jungen langsam durch die Tür
schreitet, immer die Augen ihres Gatten auf sich gerichtet fühlend,
kommt eine
große Ruhe über sie, als würde vieles
wieder gut ....
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