Der
ist eyn narr der samlet gut Und
hat dar by keyn fryd noch mut Und
weyß nit wem er solches spart So er
zum finstren keller fart.
Vyl
narrechter ist der verdut Mit
üppigkeit vnd lichtem mut Das
so im got hat geben beyn Dar
inn er schaffner ist allein Und
dar umb rechnung geben muß Die
me gilt dan ein hand und fuß Ein
narr verläßt sin fründen vil Sin
fel er nit versorgen wil Und
voercht im Brest hie zitlich gut Mit
sorgend/waß daß ewig dut/ O
armer narr wie bist so blindt Du
vörchst die rud/und findst den grindt Mancher
mit sunden gut gewynt Dar
umb er in der hellen brynt Syn
erben achten das gar klein Sie
hülffen im nit mit eym stein Sie
lößten inn kum mit eym pfundt So er
dieff ligt in hellen grundt/ Gib
will du lebst durch gottes ere Noch
dym dot wirt ein ander here/ Es
hat keyn wyser nye Begerdt Das
er möchte rich syn hie off erdt Sunder
das er lert kennen sych Wer
wys isst/der ist me dann rich/ Crassus
das golt zu letzst ußtrangk Noch
dem inn hat gedürstet langk/ Crates
Syn gelt warff in das mer Das
es nyt hyndert jnn zur ler/ Wer
samlet das zergenglich ist Der
grabt sin fel in kott und mist.
Aus:
"Das
Narrenschiff", Sebastian Brant,
Digitalisat
der Ausgabe Basel 1494 Uni-Dresden
Logo 406: "Christus
am See Tiberias", um 1560,
Jacopo Tinteretto, gemeinfrei wikipedia