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Literatur
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Quellenangabe
In
Schönheit
...
Doch aus dem Spiegel trat - beklemmend nahe
Mein
eig'nes Bild.
Ich
hab' so oft geträumt
Von
blonder, stiller, märchenheller Schönheit,
Daraus
sich meine Seele weben sollt',
Die
ätherleichte, scheue Gliederhülle, -
Denn
meine Seele ist unendlich still
Und
traumhaft blond, und weinend schön und innig ...
Doch
aus dem Spiegel trat das eig'ne Bild
So
schmerzlich anders mir entgegen ...
Dunkel
Brannt'
in dem Blick die braune Tränenflut,
Die
schwere, ungeweinte ... Auf der Stirne
Sah
ich es huschen ... wie Gespensterhauch
Und
wie das Stöhnen ungebor'ner Lieder ...
Und
in den Runen um den strengen Mund
Sah
ich die Krämpfe stummer Qualen zucken
Und
nah' dem Auge tiefe Spuren blau'n,
Wie
von der Tragik durchgewachter Nächte ...
Es
war ein schmerzlich düst'res Spiegelbild
Und
dennoch schön.
Von
jener fahlen Schönheit,
Die
schluchzend sich aus off'nen Wunden ringt ...
Mein
blasses Spiegelbild! Du darfst nicht klagen!
Du
musst die Wunden deiner Schönheit tragen.
zurück
Herbst
...
Und plötzlich sind die warmen Rosenmädchen
Zu
Georginen, hart und müd' verblasst ...
Die
Sonne zündet ihre Märchenfackel
Noch
einmal blendend an, und festlich schwebt
Die
lichte Sonnenlüge durch die Lüfte,
Und
träufelt gold'nes Blut in jedes Blatt
Und
träufelt gold'nes Blut in meine Seele ...
Noch
einmal liegt der grüne See verträumt
Und
streut mir lächelnd klares Schaumgeschmeide ...
Die
Gletscher leuchten, wundersam entfacht,
Entbrannt
im Abend ... schöne Feenpaläste
Die aufwärts
locken - aufwärts - - !
Und
sie sind
Aus
bläulichem Krystall, und traumgewobenen
Opalen
und aus flüssigem Rubin ...
Die
Sonne zündet ihre Märchenfackel
Noch
einmal an, und freudeschluchzend ringt
Das
hohe Lied des reifen gold'nen Lebens
Sich
noch einmal empor ...
Doch
schwarz und schweigend
Naht
sich die Wolkennacht ... Und lautlos wird
Von
ihrem Hauch die Sonnenfackel sterben
Und
rings wird Nacht sein - -.
zurück
Von
meiner Seele
An
jenem Tag erschuf Er meine Seele -
Gewittersturm
zerwühlte grell die Luft
Und
Blitze rissen feuerhelle Pfade
Aus
dumpfer Nacht in lichte Ewigkeit ...
An
jenem Tag erschuf Er meine Seele
Und
formte sie unendlich groß und schwer,
Lies
Donnerstimmen brausend sie durchschüttern
Und
kühne Blitze züngeln ätherwärts ...
Goss
von des Morgens trunk'nen Sonnenflammen
Viel
trunk'nes himmelklares Gold hinein -
Und
auch den Duft von fremden, stillen Kelchen,
Und
blasse Töne ... dämm'rig ... traumesweich ...
Dann
hauchte Er ihr seinen Odem ein
Und
sandte sie hinab ...
An
jenem Tage,
Von
Gottesodem, Gottesglanz geschwellt
Sank
sie hinab auf gottesferne Erde
Und
sank ... doch weh! da starrte ihr im Weg
Vielleicht
ein Fels - vielleicht ein menschlich Wesen -
Da
klirrte sie und stöhnte und zerriss -
Und
von der großen, sonnenschweren Seele
Ward
mir ein kleiner wunder Teil geschenkt!
Ihr
blieb die Ahnung weiter Lichtmyriaden
Und
abgrundtiefes, banges Heimweh nur ...
Von
jenem Donner blieb ihr ... dumpfes Grollen ...
Tiefdunkler,
zornig ungestümer Trotz ...
Von
jenem Blitz zuckt rastlos irres Flackern
Und
kühnes Fragen, dem die Antwort fehlt.. .
Denn
ach! der Einblick in die große Helle
Ging
mir verloren mit dem Seelenglied.
Und
Sonne blieb als brennendes Verlangen
Und
Durst nach allem, was da strahlend ist.
Daher
das Stürmen - aufwärts - Gottberauscht -
Daher
das Sinken, - flügellahm - verzweifelt ...
Drum
grollt und stürmt und schmerzt die Seele mich
Und
kalter Hochmut presst um sie sein Gitter,
Dass
niemand ahne, was darinnen gährt.
In
ihrem tiefsten, nachtumflorten Grunde
Bebt
etwas auch von jenem Blumenhauch ...
Ein
flüchtig Düften ... flüchtig scheue Tränen
Und
scheuer Durst nach Liebe ... Liebe ... Liebe!
So
kindhaft weich, fromm, schmiegsam ... hingegeben
Geschloss'nen
Aug's ... in Seele aufgelöst.
Ich
fühl' das selten ... nur in Dämmerstunden
Bei
Geigenklang, bei bangem Fliederduft ...
Da
kommt ein weinend Wünschen über mich,
Nach
meiner Seele losgeriss'nem Flügel,
Aus
allen Fasern strömt ihm Heimweh nach,
Das
alte Heimweh ... unfassbar und trostlos ...
zurück
Phantasie
d'Amour
...
Du
aber kennst mich nur, wenn ernst und bleich
mein
Wesen ist gestimmt, harmonisch ... gleich ...
Und
alles wird in mir: Gedanke, Seele ...
Ahnst
du den Sturm, den ich dir scheu verhehle,
Und
jene Glut, die in den Pulsen brennt,
Und
die man zitternd, schaudernd nur erkennt ...?
Und
aller Nerven krankes, heißes Beben ...
Den
wilden Fieberdurst in mir nach Leben ...?
Ahnst
du, welch toller Wahn mich oft umflirrt?
Sieh'
nicht auf mich ... weil mich dein Blick verwirrt ...
Ich
will dir beichten:
Oft
in schwüler Nacht
Hab'
ich ein fernes Märchenland erdacht,
Wo
goldigblonde Sommerlüfte kosen
Und
blasser Flieder blüht und purpurtrunk'ne Rosen,
Wo
alles Klang und Farbe, Duft und Glanz
Und
Elfenlied und leichter Elfentanz,
Und
alle Brisen süß vom Blumenhauch geschwellt ...
Im
Frühlingsschatten' grünlich matt erhellt,
Wo
dämm'rig Klingen, dämm'rig Träumen webt,
Ein
Elfenpaar sein Märchenleben lebt ...
Das
Paar sind du und ich, in duft'gem Liebestraum ...
Vom
Ast flockt rosenrot taufeuchter Blütenschaum
In
deine Locken ... weiche Frühlingstränen ...
Und
dir zu Füßen ich
In
traumhaft stillem Sehnen
Schau'
ich empor und küsse dein Gewand.
Da
legst du lächelnd deine weiße Hand
mir
auf die Stirne ...
Laue
Lüfte fächeln ...
Ich
fühle nichts als dich - dich, dein geliebtes Lächeln ...
Und
schau' dir tief und durstig in die Augen,
Um
schauernd deine Seele einzusaugen ...
Ringsum
ist Stille ... Erd' und Himmel lauscht ...
Da
sink' ich an dein Herz, betäubt, berauscht,
Und
häng' an dir mit schwerem, langem Kuss ...
Und
alles rings versinkt, wird Flamme, Glut, Genuss ...
Ich
weiß nichts mehr von mir ...
Fernher tönt leises Singen ...
Lass'
mich in diesem Kuss ... vergeh'n ...
verglüh'n
... verklingen ...
zurück
Sehnsucht
»... Psyche, my soul.« ...
Edgar Poe
Du
hast dereinst in heißen Stunden
Oft
weinende, wünschende Sehnsucht empfunden,
Oft
glühend begehrendes, drängendes Brennen,
Den
ewigen Urquell des Seins zu erkennen
Und
lichtgesättigt ... erkennend vergeh'n ...
Du
hast oft dämm'rig verträumtes Weh'n
Und
leises, lindlallendes Sehnen gefühlt
Nach
mildem Balsam, der Wunden kühlt,
Nach
schlummernder, stillender Friedensnacht ...
Dann
wolltest du duftende, klingende Pracht
Und
ewiger Schönheit berauschende Flut
Und
ewiger Liebe beglückende Glut ...
Und
immer hast du dich gesehnt und gequält
Nach
dem Einzigen, Einen, das immer dir fehlt',
Und
hast dereinst in heißen Stunden
Oft
weinende, wünschende Sehnsucht empfunden ...
Das
ist vorbei ... du bist so stille!
Verstummt
all dein irrender, rastloser Wille,
Verstummt
ist das alte, süß-traurige Lied,
Das
dich so oft gequält, gemüht,
Und
endlich magst du glücklich sein!
Doch
meine Seele seufzet: - Nein,
Mir
ist so eisig, eisig' kalt!
Ich
wollt', sie käme wieder bald!
Das
schmächtige, duftige, todkranke Weib,
Mit
ewig verlangendem, bebendem Leib
Und
ewig verlangenden, schmerzlichen Blicken ...
Denn
Schmerz und Verlangen ist höchstes Entzücken ...
Und
süßer Genuss sind todtraurige Lieder ...
Ich
sehne, ich sehne nach Sehnsucht mich wieder!
zurück
Parfum
Tubéreuse
»Mon
âme
voltige sur les parfums ...« (Baudelaire.)
Ich
will aus schwerem Duft und Sünden
Ein
süßes Zauberreich begründen.
Und
töten will ich Schmerz und Seele.
Und
glücklich sein, wenn ich dich quäle!
Sieh',
droben die zitternden, grausamen Sterne,
Die
gähnende, schwindelnde, ewige Ferne,
Und
alles, was oft mich durchgraut und umflirrt,
Und
was die Gedanken zum Wahnsinn verwirrt -
Es
will mich erfassen, durchfiebern, umkrallen...
O!
lass' die Gardine, die rauschende, fallen!
Und
lehn' dich so träg' an den weiten Kamin
Ge'nüber
der Ottomane hin!
Ich
will mich in die Seide schmiegen,
Den
Kopf so müde seitwärts biegen,
Wie
du es liebst ...
Zurückgelehnt.
Ganz
still und schmerzlich süß versehnt,
Umhaucht
von fliederheller Seide,
Umzuckt
von flackerndem Geschmeide,
Berauscht
von dem eig'nen berauschenden Leib ...
Ganz
Schönheit und Lächeln ... und Märchen und Weib ...
Die
Ampel webt ihren blassroten Schein,
Das
Feuer knistert so heimlich darein,
Aus
all den zärtlichen Falten quillt
Ein
lähmend süßer Hauch, und schwillt
Die
rote Luft ... so eng, so heiß ...
Du
starrst mich trostlos an ... ich weiß!
Mein
Duft, und wie ich oft gelacht,
Das
hat dich so trostlos ... so elend gemacht!
zurück
Mattgeld
»O
toi, que j'eusse aimée ...«
Einmal
sollte durch mein Leben
Jene
Hand, die blasse, schweben,
Wie
ein Lenzwind ... duftbetaut ...
In
der Seele müden Saiten
Hört'
ich leise, zärtlich gleiten
Wundersamen
Äolslaut ...
Immer
tiefer wollt' es schwellen ...
Hab'
mich an den dunklen Wellen,
An
dem süßen Klang gelabt ...
Und
ich weiß, mit tiefem Bangen,
Jene
Hand ist früh vergangen ...
Weil
ich sie zu lieb gehabt ...
Und
ich weiß ... in sel'gen Hainen,
Wo
die lichten Brunnen weinen,
Lag
ich einst vor dir auf Knien.
Fernher
bebte Glockenläuten ...
Matte
gelbe Rosen streuten
Ihre
Blätter um uns hin ...
zurück
Bitte
Du
stiller, blauer Alpensee
Schenk'
mir von deinem Frieden,
Ertränke
du mein altes Weh,
Erfrisch'
den Geist, den müden!
Ich
möchte die Libelle sein,
Die
schwebend auf dir ruht,
Ich
möchte eine Welle sein
Aus
deiner klaren Flut!
Sieh'
mir ins blasse Angesicht -
Erfüll',
was ich begehrt!
Sag'
an, löscht all' dein Wasser nicht
Die
Glut, die mich verzehrt? ...
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