Der Schnuller
Münchener
Bilderbogen Nr. 387
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»Hier
hast du ihn! Nun sei hübsch still,
Weil
ich die Wäsche trocknen will.
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Dem
Willi schmeckt der Schnuller süß,
Zwei
junge Hunde sehen dies.
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Der
Willi spielt mit seiner Zehe,
Die
Wespe lauert in der Nähe.
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Schon
krabbelt Schnupp, der eine Hund,
Ganz
nah an Willi seinem Mund.
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Er faßt mit
Hast die süße Beute,
Und eilt von dannen voller Freude.
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Nun kommt auch
Schnapp, der zweite Hund,
Und leckt dem Willi seinen Mund.
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Der
Willi aber weinet sehr,
Denn
er hat keinen Schnuller mehr.
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Hier
krabbelt er mit Händ' und Füßen
Zur
Kanne hin, die zum Begießen.
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Und
sucht mit Mühe sich soeben
An
dieser Kanne zu erheben.
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Allein
vergeblich ist sein Mühn;
Der
kalte Guß kommt über ihn.
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Hier
läuft der Schnupp in großer Hast
Und
hält den Schnuller fest gefaßt.
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Schön
schmeckt des Schnullers Süßigkeit;
Die
andern zwei sind voller Neid.
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Ein
jeder möchte, sich zu laben,
Den
Schnuller gern alleine haben.
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Der
Wespenstich macht keine Freude,
Die
Hunde fliehen alle beide.
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Die
Wespe mit vergnügtem Sinn
Betrachtet
sich als Siegerin.
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Großmutter
aber kommt allhier
Und
kehrt hinweg das Stacheltier
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Sie
trägt zu einem warmen Ort
Den
Willi und den Schnuller fort.
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Hier
liegt und schwelgt er zum Beschluß
In
ungestörtem Hochgenuß.
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