Käuzlein
Da sitzt der Kauz
im Ulmenbaum
Und heult und heult im Ulmenbaum.
Die Welt hat für uns beide Raum!
Was heult der Kauz im Ulmenbaum
Von Sterben und von Sterben?
Und übern Weg die
Nachtigall,
Genüber pfeift die Nachtigall.
O weh, die Lieb ist gangen all!
Was pfeift so süß die Nachtigall
Von Liebe und von Liebe?
Zur Rechten hell ein
Liebeslied,
Zur
Linken grell ein Sterbelied!
Ach,
bleibt denn nichts, wenn Liebe schied,
Denn
nichts als nur ein Sterbelied
Kaum
wegbreit noch hinüber?
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Wohl fühl ich, wie das Leben rinnt
Wohl fühl ich, wie
das Leben
rinnt,
Und daß ich endlich scheiden muß,
Daß endlich doch das letzte Lied
Und endlich kommt der letzte Kuß.
Noch häng ich fest
an deinem Mund
In schmerzlich bangender Begier;
Du gibst der Jugend letzten Kuß,
Die letzte Rose gibst du mir.
Du schenkst aus jenem Zauberkelch
Den letzten goldnen Trunk mir ein;
Du bist aus jener Märchenwelt
Mein allerletzter Abendschein.
Am Himmel steht
der letzte Stern,
O halte nicht dein Herz zurück;
Zu deinen Füßen sink ich hin,
O fühl's, du bist mein letztes Glück!
Laß einmal noch
durch meine Brust
Des vollsten Lebens Schauer wehn,
Eh seufzend in die große Nacht
Auch meine Sterne untergehn.
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Frauenhand
Ich weiß es wohl,
kein klagend
Wort
Wird über deine Lippen gehen;
Doch, was so sanft dein Mund verschweigt,
Muß deine blasse Hand gestehen.
Die Hand, an der mein
Auge hängt,
Zeigt
jenen feinen Zug der Schmerzen,
Und
daß in schlummerloser Nacht
Sie
lag auf einem kranken Herzen.
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Hyazinthen
Fern hallt Musik;
doch hier ist
stille Nacht,
Mit Schlummerduft anhauchen mich die Pflanzen.
Ich habe immer, immer dein gedacht;
Ich möchte schlafen, aber du mußt tanzen.
Es hört nicht auf,
es rast ohn
Unterlaß;
Die Kerzen brennen und die Geigen schreien,
Es teilen und es schließen sich die Reihen,
Und alle glühen; aber du bist blaß.
Und du mußt
tanzen; fremde Arme
schmiegen
Sich an dein Herz; o leide nicht Gewalt!
Ich seh dein weißes Kleid
vorüberfliegen
Und deine leichte, zärtliche Gestalt. - -
Und süßer strömend quillt
der
Duft der Nacht
Und
träumerischer aus dem Kelch der Pflanzen.
Ich
habe immer, immer dein gedacht;
Ich
möchte schlafen, aber du mußt tanzen.
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