Gedichte
Der
zunehmende Mond
Rabindranath
Tagore
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Die Hütte
Ich ging
allein den Weg über das Feld, während der
Sonnenuntergang sein letztes
Gold wie
ein Geizhals
verbarg.
Des Tages
Licht sank tiefer und tiefer in die Dunkelheit,
und das verwitwete
Land, der
Ernte brach, lag
schweigend.
Plötzlich
stieg eines Knaben schrille Stimme in den Himmel.
Er durchdrang
ungesehn das
Dunkel und ließ die Spur seines
Liedes über der Stille des Abends.
Seine
Hütte lag im Dorf am Ende des öden Landes, hinter
dem Zuckerrohrfeld,
verborgen
in den Schatten der Bananen
und der schlanken Arēka-Palme [1], der Kokosnuß
und der
dunkelgrünen Brotfruchtbäume.
Ich hielt
einen Augenblick inne auf meinem einsamen Gang im
Licht der Sterne und sah ausgebreitet
vor mir die dunkelnde Erde,
in ihren
Armen zahllose Hütten mit Wiegen und Betten, Mutterherzen
und
Abendlampen und
jungen Leben, froh von einer Freude, die
nicht weiß, was sie der
Welt bedeutet.
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