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04.2
Gedichte
Der
zunehmende Mond
Rabindranath
Tagore
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Der
Astronom
Ich
sagte nur: »Wenn sich des abends der runde
Vollmond in den Zweigen
jenes Kadambaums [4] verwirrte, könnte ihn da jemand
fangen?«
Aber
Dādā (älterer Bruder) lachte mich an und
sagte: »Bubi, Du bist das
dümmste Kind, das ich je gekannt habe.
Der
Mond ist, ach so weit von uns, wie könnte ihn denn
einer da fangen?«
Ich
sagte: »Dādā, wie närrisch Du bist! Wenn Mutter
hinausschaut aus ihrem
Fenster und herunter lächelt auf uns beim Spielen,
würdest Du sagen, sie wäre
weit weg?«
Doch
Dādā sagte: »Du bist ein einfältiges Kind! Bubi,
wo würdest Du denn ein
Netz hernehmen, groß genug,
um den Mond damit zu fangen?«
Ich
sagte: »Sicherlich könntest Du ihn mit Deinen
Händen fangen.«
Aber
Dādā lächelte und sagte: »Du bist das dümmste
Kind, das ich kenne. Wenn
er näher käme, würdest Du sehn wie groß der Mond
ist.«
Ich
sagte: »Dādā, was für Unsinn sie in Deiner Schule
lehren! Wenn Mutter ihr
Gesicht herunterbeugt, um uns zu küssen, schaut ihr
Gesicht sehr groß aus?«
Dādā
sagt aber doch: »Du bist ein dummes Kind.«
oben
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