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04.2
Gedichte
Der
zunehmende Mond
Rabindranath
Tagore
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Überlegen
Mutter,
Dein Töchterchen ist dumm! Sie ist so
schrecklich kindisch!
Sie
weiß nicht den Unterschied zwischen den Lichtern
auf der Straße und den Sternen.
Wenn
wir »Essen« mit Kieseln spielen, glaubt sie, sie
sind wirkliche Speise und versucht, sie in ihren Mund zu stecken.
Wenn
ich ein Buch aufmache vor ihr und sie ihr ABC
lernen heiße, zerreißt sie die Blätter mit ihren Händen und brüllt vor
Freude
über nichts. Das ist die Art, wie Dein Töchterchen ihre Aufgaben macht.
Wenn
ich den Kopf über sie schüttle in Ärger und sie
schelte und sie schlimm nenne, lacht sie und hält es für einen
Hauptspaß.
Jeder
weiß, daß Vater fort
ist, aber wenn ich im Spiel laut »Vater« rufe, schaut sie herum in
Aufregung
und denkt, daß Vater nahe ist.
Wenn
ich Schule spiele mit den Eseln, die unser
Wäschemann bringt, um Wäsche zu holen, und ich drohe ihr, daß ich der
Lehrer
bin, wird sie kreischen ohne Grund und mich Dādā nennen.
Dein
Töchterchen will den Mond fangen. Sie ist so
drollig, sie nennt: Ganesh Ganush [12].
Mutter,
Dein Töchterchen ist dumm, sie ist so
schrecklich kindisch!
oben
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