Es war einer der ersten Frühlingstage. Patrick ging in die Garage, um sein Motorrad zu holen. Der Tag war gekommen für die erste Fahrt, die Fahrt, auf die er sich seit langem gefreut hatte.

Er wartete auf Boris, seinen besten Freund und Gefährten auf vielen Touren. Der kam kurz darauf mit einer funkelnagelneuen Maschine um die Ecke gefahren. Er hielt an und ließ sich von seinem Freund bewundern. Patrick konnte auch nicht anders: Toll!", sagte er. Einfach Klasse!" Es war genau das Motorrad, das auch er sich seit langem wünschte.

Boris war ungeduldig. "Nun komm schon!", rief er. "Heute werde ich dir zeigen, was ein wirkliches Motorrad ist! Ich werde dich abschütteln, dass du vor Neid erblassen wirst!" -

"Na, dann bitte aber vorher deinen Schutzengel, dass er sich auf deine neue Geschwindigkeit einstellen soll!", rief Patrick, als sie starteten. "Fahre nicht schneller als 200, höchstens 220! Die Maschine ist neu, denke daran!"

Zehn Minuten später rauschten sie über die Autobahn. Keine Geschwindigkeitsbegrenzung, wenig Verkehr. Ihre Herzen schlugen schneller und schneller. Es war ein Glücksgefühl, wie sie es lange nicht mehr erlebt hatten. Freiheit fühlen!

200, 240! Aber Boris erhöhte noch immer die Geschwindigkeit. Da spürte Patrick den Drang, einzuschreiten. Er holte aus seiner Maschine heraus, was herauszuholen war, erreichte seinen Freund und tippte auf den Tachometer. 270! Boris reagierte zunächst nicht, winkte Patrick kurz zu und war gerade dabei, erneut zu erhöhen - als der Motor der neuen Maschine platzte!

Tags darauf besuchte Patrick seinen Freund im Krankenhaus. Der sah fürchterlich aus, eingepackt in Gips und Binden. "Danke", sagte er und lächelte sogar ein wenig. "So sieht man bei 270 Sachen aus. Ich habe mir inzwischen ausgemalt, wie es bei 290 gewesen wäre. Wo ich dann vielleicht jetzt wäre. Danke Kumpel!"

"Man kann eben nicht jeden abschütteln", sagte Patrick leise und lächelte ebenfalls.