D e r t
a p f e re C
a s s i a n - 2
P e r s o n e n
M
a r t i n
S
o p h i e
C
a s s i a n
Ein Diener
*********
M
a r t i n.
Vielleicht früher . . . vielleicht auch ein wenig
später . . . Am Ende
erst, wenn die
Pfirsiche reif sind - was
weiß ich! Jedenfalls komme ich wieder, wenn ich nur am
Leben bleibe, - und das hoff' ich.
S
o p h i
e.
angstvoll. Wenn du dich werben
ließest, Martin . .
. .
M
a r t i n.
Werben? . . . Ich denke nicht daran. Hab gar
keine Lust, mich herumzuschlagen. Das
ist meine Sache nicht.
S
o p h i e.
Wenn du erst fort bist! Ich hab' wohl ver-
nommen, wie sie zu locken
verstehen, mit
List und Tücke! -
Und dein Vetter Cassian, von dem du mir so viel erzählst, der
ist ja auch Soldat.
M
a r t i n.
Der tapfere Cassian - ja, mit dem ist es ein ander
Ding. Der schlug schon,
als er dreizehn
Jahre alt war, zwei
Räuber tot . . . O, dem ist ein menschliches Leben nicht mehr
wert
als einer Mücke Dasein. Das ist einer!
S
o p h i e
Ich möchte ihn wohl kennen
lernen.
M
a r t i
n. Cassian!
. . . Das ist ein Held! Ich wette, über
kurz oder lang wird er
Oberst, General .
. . Feldmarschall . . .
Ei, wenn ich Cassian wäre, ich hätte mir längst ein Herzogtum
erobert. Bald werden wir ja irgend was der Art hören, das
ist gewiß . . . Freilich, der tapfere Cassian! - Ich aber bin ein
friedlicher Gesell und blase meine Flöte.
S
o p h i e.
Und wenn sie dir ein schönes Handgeld bieten?
M
a r t i n.
Handgeld? . . . Bin ich ein Schlukucker?
S
o p h i e. Martin, wenn du's
so weiter treibst, wird bald
nicht viel übrig sein von
den gewonnenen
Dukaten.
M
a r t i n. Mit den tausend Dukaten käm' ich weit.
Die
lumpigen
tausend Dukaten, die ich den Studenten hier ab-
gewann! Das Bettelvolk hier in der Stadt!
S o p h i
e.
Weißt du, was sie sagen?
M a r t i
n.
Kann's mir wohl denken.
S o p h i
e.
Du seist mit dem Teufel im Bund.
M a r t i
n.
Ihnen ist Witz und Glück Teufelei. Ihr sollt
eure
Wunder erleben! Geht hin und her, macht Toilette
S o p h i
e. O
Martin, Martin!
M a r t i
n. Was
willst du?
S o p h i
e.
Bleib daheim, bleib daheim! Ich ahn' es, du
bleibst
mir nicht treu!
M a r t i
n. betreten. Gab ich dir jemals
Anlaß?
S o p h i
e.
Was weiß ich denn von dir? Erst im Herbst
bist
du in unsere Stadt gekommen, und am Weihnachtstag
hast du mich zum erstenmal geküßt.
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