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04.3
Märchen
Ut Oler Welt
Wilhelm Busch
Der Gärtner und
die Kröte
Ein
Gärtner hatte einen
schönen Garten, dahin kam immer eine ganz dicke aufgeschwollene Kröte
und fraß
von dem schönen frischen Salat, der da im Garten stand. »Die alte
hässliche Ütsche, die wollen wir todtschlagen,« sagten des
Gärtners
Knaben, »die frisst uns noch all den schönen grünen
Salat.« »Nein!« sprach
der Gärtner ernst, »das lasst!« Er nahm seine Schaufel,
unterstach
die Kröte, trug sie langsam zu der Mauer, die rings um den Garten ging,
und
setzte sie sanft und behutsam hinüber auf die andere
Seite. »Da,« sagte er, »lauf hin, wenn du ein Kind
kriegst, so
will ich Gevatter stehen.«
Nicht
lange Zeit danach kam
ein Zwerg zu dem Gärtner und bat ihn bei seinem Kinde zu Gevatter. Der
Gärtner
nahm die Einladung an und ging mit. Bei der Kindtaufe war alles aufs
Beste
eingerichtet. Als sie aber zu Tische saßen, bemerkte der Gärtner mit
einem Mal
zu seinem Schrecken, dass ein Mühlstein an einem Pferdehaar über seinem
Kopfe
hing. Entsetzt von seinem Sitze aufspringend, wollte er das Weite
suchen; der
Zwerg aber hielt ihn zurück mit den Worten: »Sei unbesorgt.
Ebensowenig wie
meine Frau am Leben geblieben wäre, da sie als Kröte in deinen Garten
kam, wenn
du deinen Knaben nicht gewehrt hättest, ebensowenig würdest du lebendig
von
diesem Orte gehen, wenn ich dein Leben nicht beschützte.«
Der Gärtner konnte jedoch
keine rechte Fröhlichkeit wieder fassen und rüstete sich bald zum
Nachhausegehen. Beim Abschied füllten ihm die Zwerge seine Taschen noch
mit
Pferdemist, der sich zu Haus aber in Gold verwandelt hatte.
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