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Literatur


04.2



Literarische Epochen

Verzeichnis der literarischen Epochen





Deutscher Barock


Werke im Original


Eile der Liebe

Sonett

Ode

Das Fieberliedlin

Buch von der Deutschen Poeterey
Auf, auf, wer deutsche Freiheit liebet
Jezzund kömmt die Nacht herbei
Nachtgesang / Jetzund kömmt die Nacht herbei


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Biographie

Martin Opitz (von Boberfeld)
geb. 23.12.1597 Bunzlau, gest. 20.8.1639 Danzig

Martin Opitz, Sohn eines Metzgers und Ratsherrn, vermochte sein nationalhumanistisches Literaturprogramm mit Nachdruck und diplomatischem Geschick durchzusetzen, hat aber nie ein regelrechtes Studium absolviert. Er erhielt zwar eine solide humanistische Schulbildung in der Bunzlauer Lateinschule, am Breslauer Magdalenen-Gymnasium und am Akademischen Gymnasium in Beuthen an der Oder, doch als er mit 16 Jahren nach Heidelberg ging, machten die Kriegswirren seine Studienpläne bald zunichte. Er schloss sich dem dortigen Humanistenkreis an, verließ jedoch 1620 die von spanischen Truppen bedrohte Stadt und begleitete einen jungen Dänen als Hofmeister nach Holland und Dänemark (Jütland).

1621 kehrte er nach Schlesien zurück, doch konnte er keine zufriedenstellende Anstellung bei der zurückweichenden protestantischen Seite erhalten. 1622 war er kurze Zeit Professor am Gymnasium von Weißenburg (Siebenbürgen), 1626 trat er als Sekretär in den Dienst des katholischen Grafen Karl Hannibal von Dohna, dem wegen seiner absolutistischen Maßnahmen sehr unbeliebten Gegenreformator Schlesiens (diese Stellung brachte Opitz 1627 das Adelspatent ein). Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges machte der Dichter viele Reisen, u.a. nach Paris (1630). 1633 trat er nach der Vertreibung Dohnas in die Dienste der Herzöge von Liegnitz und Brieg, ab 1635 war er in diplomatischer Sendung in Thorn (Schlesien war inzwischen in habsburgischen Händen), 1637 wurde er Hofhistoriograph des Königs von Polen in Danzig, wo er zwei Jahre später an der Pest starb.

Opitz schrieb zunächst lateinische Gedichte, ging aber schon während der Gymnasialzeit (Beuthen) zur deutschen Dichtung über. Ab 1619 führte er die Aufeinanderfolge betonter und unbetonter Silben ein und begann, frühere Gedichte umzuarbeiten. Die erste deutsche Gedichtsammlung erschien 1624, Teutsche Poemata. Der eigentliche Ruhm des Dichters gründete sich auf das Buch von der Deutschen Poeterey (1624), in dem er Regeln für die "Reinheit" von Sprache, Stil, Vers und Rhythmus aufstellte. Neben der schon erwähnten Bevorzugung des Wechsels von betonten und unbetonten Silben als der Grundlage des deutschen Verses empfahl er den Alexandriner. - 1625 wurde Opitz von Kaiser Ferdinand II. in Wien zum Dichter gekrönt, 1629 fand er Aufnahme in die »Fruchtbringende Gesellschaft«.

Opitz war Haupt der sogenannten Schlesischen Dichterschule. Mit ihm begann die Erneuerung der deutschsprachigen Literatur, die Verdrängung der neulateinischen und der deutlich verspätete Anschluss an die Entwicklung anderer europäischer Nationalliteraturen. Sein eigenes Werk ist ein Versuch, der deutschen Literatur in der Theorie und durch das Erstellen literarischer Muster Würde und Ansehen zu verleihen. Bei den Zeitgenossen und den darauffolgenden Generationen genoss er daher höchstes Ansehen; zu seinen Lebzeiten galt er als der "Vater der deutschen Dichtkunst". Wenn auch später modifiziert, war er bis ins 18. Jahrhundert hinein die entscheidende Autorität in dichtungstheoretischen Fragen.

Seine wichtigsten Werke sind: Teutsche Poemata (1624); Geistliche Poemata (1638, 1644); Buch von der Deutschen Poeterey (1624); die Übersetzung von Senecas Trojanerinnen (1625); Daine (die erste deutsche Oper, Übersetzung einer italienischen Vorlage mit neuer Musik von Schütz, 1627); Schäfferey von der Nimfen Hercinie (1630); Argenis (Übersetzung von John Barclays 1621 erschienenem Roman, 1626 und 1631); Judith (Übersetzung einer italienischen Oper, 1635), Antigone (Übersetzung des Sophokles-Dramas, 1636), Arcadia (Umarbeitung einer Übersetzung von Philip Sidneys 1590 posthum erschienenem Roman, 1638). Daneben schuf Opitz eine Reihe weiterer Übersetzungen, arbeitete an einem historischen Werk und gab das Anno-Lied heraus (1639).

Textgrundlage






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1623, gemeinfrei
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