Weißt Du,
wie eine Schwalbe fliegt
Im
Nest,
Gebettet
in weiße daunige Federn,
Liegen
Fünf
braungesprenkelte Eier.
Fünf
festliche Tempel keimenden Lebens.
Die
Menschenmütter,
Ach
sie sind nicht mehr
Festliche
Tempel keimenden Lebens.
In
meiner Mutter Hände [2]
Lerben
sich Runzeln.
Als
sie mich trug,
War
ihr Blut
Beschattet
von täglicher Not.
Träumend
Wuchs
ich
Im
Dunkel des wärmenden Schoßes . . .
Meine
Milch Schwermut.
Mein
Herzschlag Trauer.
Das
Lied in Moll
Wahre
der Mensch
Im
hymnischen Chor der Welt.
Weißt
Du, wie eine Schwalbe fliegt?
Ich
sah
Im
Kriege Gefangene wandern
Durch
klagende Täler zerschossener Dörfer.
Den
Reihen der Gaffenden
Entkrümmte
sich
Ein
Weib.
Hände
gekrampft lösten sich,
Stiegen
steil in Äther schwärzlichen Himmels,
Stiegen!
Stiegen!
Schwebten!
Jauchzten!
Und
einer Stimme seraphischer[3] Jubel:
André!!!
Aber
es war nicht wie der Flug einer Schwalbe.
Ich
sah
Im
Gefängnis gefesselte Menschen
Schlafend
. . .
Träumend
. . .
O
Antlitz sternenstrahlend!
Gefesselte
Menschen
Träumend!
Du
seliger Sieger Traum!!!
Aber
es war nicht wie der Flug einer Schwalbe.
Der
Schwalbe Flug – wie Unnennbares nennen?
Der
Schwalbe Flug – wie Unbildbares bilden?
Lebte
ein Gott,
Sein
Zorn:
Der
Schwalbe schnellendes Pfeilen,
Sein
Lächeln:
Der
Schwalbe innigweises Spiel,
Seine
Liebe:
Der
Schwalbe trunknes Sichverschenken.
Europa
preist seine Äroplane,
Ich
aber, ich Nummer 44,
Will
mit den schweigenden Akkorden meines Herzens
Den
Flug der Schwalbe preisen.
Wer
preist mit mir den Flug der
Schwalbe?
Alle
lade ich ein!
Wer
kommt?
Ein
ältliches Mädchen.
Ein
buckliges Kind.
Ein
Narr.
O
lächerliche Trinität menschlicher Güte!
Wir
preisen! Amen.
Wir
singen! Amen.
Wir
beten an! Amen.
Wir
preisen den Flug der Schwalbe,
Aber
so heißt ihres Fluges Offenbarung:
Das
Tier ist heiliger als der Mensch. Amen.
Die
Blume heiliger als das Tier. Amen.
Erde
heiliger als die Blume. Amen.
Aber
am heiligsten der Stein. Sela [4]. Sela. Sela.
Morgens
putzt sich das
Schwalbenmännchen
Mit
feiner Grazie
Sein
bläulich blitzendes Gefieder.
Immer
ist die Schwälbin unzufrieden,
Schilt
ihn, zankt ihn, plappert, poltert
Ein
scheckiges Kauderwelsch.
Würdig
beendet das Männchen
Seine
Morgenfrisur,
Antwortet
kaum den keifenden Lauten.
Dann
– heidi!
Fliegt′s
in die tauigen Himmel.
Aber
nicht lange,
Sitzts
auf dem Fensterrahmen,
Zwitschert
der brütenden Gattin
Ein
fröhliches Morgenkonzert.
Zirizi, Zirizi
Zirizi
Urrr
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