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Gedichte
- Ernst Toller

Das Schwalbenbuch

Fußnoten
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Anmerkungen:


[1] „Harlekinade“ meint hier Possenreißerei und Clownstreiben. Die Figur des Harlekins (ital. kleiner Teufel) war bis ins 18. Jahrhundert eine Dienerfigur in der italienischen Commedia dell’arte, ist mit Hörnerkappe, schwarzer Halbmaske und buntem, rautengemustertem Flickengewand besonders im Karneval präsent.
 
[2] Toller schreibt in einem der „Briefe aus dem Gefängnis“ über seine Mutter: „Meine Mutter sorgt sich um mich. Es ist merkwürdig. Meinem Leben stand sie fremd gegenüber. Dass sie meine Ideen nicht teilte, tat mir weh. Ich glaube, ich ließ sie es fühlen. Nun merke ich, wie unwesentlich für sie jener Weg ist, den sie nicht begreift. Sie liebt mich.“


[3] Das Adjektiv bezieht sich auf Seraphim oder Seraph, eine Engelsform des Alten Testaments mit drei Flügelpaaren, die an der Spitze der anbetenden Engels-Chöre stand

 
[4] Sela ist ein Tonzeichen in den Psalmen des Alten Testamentes. Es bezeichnet einen Ruhepunkt innerhalb des Gesanges oder das Ende einer Strophe. Toller unterstreicht damit emphatisch die Bedeutsamkeit seiner Aussage


[5] Renegat bezeichnet einen Abtrünnigen (von Weltanschauungen oder Religionen) und Widerstandskämpfer.


[6]  Dies bezieht sich auf die biblische Schöpfungsgeschichte. Den siebenten Tag segnete und heiligte der Schöpfer, um sich von seinem Werk auszuruhen.

 
[7] Das Jahr 1923, in dem das Buch entstand, war durch heftige politische Konflikte geprägt. Stichworte: Frankreichs Ruhrbesetzung, passiver Widerstand (Ruhrkampf), Hyperinflation, separatistische Tendenzen einiger Länder, Absetzung von Landesregierungen mit KPD-Beteiligung durch das Reich, Ausnahmezustand für ganz Deutschland und schließlich der Hitler-Putsch im November.
 
Toller musste diese Ereignisse tatenlos mit ansehen und konnte sie nur gefiltert oder durch die Gerüchteküche verfolgen, da die Gefängnisleitung den Zeitungszugang zensierte.


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